Gegenseitigkeit

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L

Lotte Werther

Gast
An stearinlys

Gegenseitige Inszenierung - die Idee gefällt mir.

Zur Ausführung habe ich keine klare Stellung. Vom Gefühl her finde ich die zweite Strophe stimmiger im stufenmäßigen Crescendo der Empfindungen: Spott, Vollendung, Leidenschaft, Tod und Leben.

In der ersten Strophe ist mir Untergang vor Versteckspiel und Beherrschung oder Selbstbeherrschung verwirrend.

In beiden Strophen mag ich die Klammer nicht.

Was mir aber gefiel, ist die jeweils letzte Zeile, wo du die Aussage vom Sinn her nicht veränderst, sondern nur die Wortstellung.

Mein Tod dein Leben
Dein Leben mein Tod


Lotte Werther
 

gareth

Mitglied
Ich hab wahrscheinlich

wieder mal nichts verstanden, außer der Zeile

Meine Inszenierung dein Spott

wahrscheinlich, die gelungen ist.

Die Umstellung der Schlusszeilen, die Lotte Werther gefallen hat, erinnern mich zu sehr an Formen, denen ich seit vielen, vielen Jahren von Herzen wünsche, dass man sie endlich ihren wohlverdienten Tod sterben lässt, wie z.B.:

Welt der Eisenbahnen, Eisenbahnen der Welt

dafür wiederum kann aber stearinlys nichts.
Und jetzt weiß ich nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte, bzw. doch: die Idee mit der Inszenierung überhaupt hat mir gut gefallen. Nur verstanden hab ichs halt nicht. Insgesamt.

Liebe Grüße
gareth
 
M

megan

Gast
Hallo stearinlys,

mir gefällt dein kleines Gedicht.
Ich mag das Stellungs-Spiel der Worte.
Meinerseits ein Welcome in der Lupe.

Gruß megan
 

stearinlys

Mitglied
Danke

Vielen lieben Dank für eure Kommentare! Ich war selbst ein bisschen skeptisch, werde diesen Text aber nach oftmaligem Umarrangieren der Zeilen nicht mehr ändern, so ist es doch am Besten.

An Lotte Werther:
Ein extra Dankeschön wieder für deine Ehrlichkeit.
Die Klammern müssen stehen, sie sind mein kleines Experiment. Ich mag die jeweils doppelte Bedeutung, die durch sie entsteht. Dass Beherrschung und Selbstbeherrschung Hand in Hand gehen, dass sowohl Leid als auch Leidenschaft vorhanden sind.
"Mein Tod dein Leben" und "Dein Leben mein Tod" sind für mich aber sehr wohl sinnveränderte Sätze, trotzdem nur die Worte umgestellt sind. Einerseits ist "mein" Tod das Lebensziel jemand anderes, andererseits bewirkt sein Leben auch "meinen" Tod. Vielleicht hilft dir das, vielleicht verwirrt es aber auch nur noch mehr.

An gareth:
Vielleicht lese ich zuviel in deinen Kommentar, aber ich empfinde so, dass diese meine Inszenierung (also der Text) nur deinen Spott erhält.
Nicht verstehen ist schade. Im Prinzip muss aber jeder seine Gedanken und seinen Sinn darin (und in fast jedem Text) selbst finden, also erkläre ich jetzt nicht mehr, als ich schon getan habe.

An euch beide:
Zum Inhalt: Leider ist es so, dass die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen zumindest anfangs von gegenseitiger Inszenierung gekennzeichnet sind. Einfache Ehrlichkeit wird immer seltener. Gerade Inszenierungen sind es aber, die im anderen kleine Tode erzeugen.

An megan:
Vielen Dank für den freundlichen Empfang! Ich gewöhne mich noch ein.
Es freut mich, dass dir das kleine Experiment gefällt.

Liebe Grüße an euch alle,

stearinlys
 

rosste

Mitglied
"Gegenseitigkeit" gefällt mir sehr gut, der Aufbau, das Wortspiel, die Dialektik im Werk.
Gut ausgefeilt. Lass' es so, wie es ist.
Gruss, Stephan
 

stearinlys

Mitglied
Stephan, Dirk

Vielen Dank für eure Gedanken, Kommentare zu dem Text. Hat mich wirklich gefreut (bzw. tut es auch jetzt noch)!

Liebe Grüße

stearinlys
 



 
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