Gehen und Kommen

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B

Beba

Gast
Hallo Vera-Lena,

die Idee des Textes gefällt mir. Genau so sehe ich auch die Wechsel der Jahreszeiten.
Aber der Text selbst ist mir zu stakkatoartig. Er lässt nicht wirklich Raum für Gefühl, alles geht zu schnell und wie ablaufgeplant. So empfinde ich den Herbst ebenso wenig wie jede andere Jahreszeit. Und so wirkt dann
für schüchternes Grün
Auferstehung dann
unpersönlich, ohne Gefühl.

Was kann man tun? Den Rhythmus ändern vielleicht? Who knows?

Der ersten 4 Zeilen übrigens gefallen mir. ;)

Ciao,
Bernd
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo vera lena,

schönes spiel mit kommen und gehen

„hineingealtert“ gefällt mir sehr

ich glaube es wäre schöner wenn du mit
„schüchternem grün“ endest

denn das kommen ist ja keine auferstehung
da ja nicht das tote wieder kommt
sondern das abgestobene, wie du so schön schreibst
das „wärmende kleid“ des neuen frühlings ist.

z.B:
„ dem schlummernden samen
neue nahrung
für grüne rückkehr

die letzte silbe wäre dann auch stimmhaft und würde dem nächsten frühling lautlich entgegen eilen

ist nur ein gedanke
ralf
 

Joh

Mitglied
Hallo Vera-Lena

ich habe gern gelesen, wie Du die Stimmung des Vergehens und die Ruhezeit der Natur in Farben gekleidet hast. Wie ein kurzer Gedanke, der einem bei einem Spaziergang oder dem Blick aus dem Fenster kommt und noch nachschwingt. Doch mit der letzten Zeile habe auch ich Schwierigkeiten. Sie hat für mich zu stark den Tenor des kirchlichen, der mir zu weit entfernt von der melacholischen Naturbetrachtung ist.

Lg Joh
 

Vera-Lena

Mitglied
Stakkato

Lieber Bernd,

das Stakkato in diesen Zeilen hat seine Gründe.

Ich sah aus dem Fenster und bemerkte, dass dieser Herbst, ob all der persönlichen Angelegenheiten in diesem Jahr ziemlich unbemerkt an mir vorbeigegangen war, also eigentlich so "zack-zack", ohne dass ich viel davon mitbekommen hätte, obgleich er sich direkt vor meinem Fenster abspielt und ich durch die entlaubten Zweige hindurch nun wieder die Hügel und sogar die Kühe sehen kann.

Zudem war dies, der windstillste Herbst an den ich mich überhaupt erinnern kann. Da gab es keinen Blättertanz. Die Blätter flogen ohne sichtbaren Anstoß einfach mal eben zur Erde hinunter.

Ich nehme mal an, dass mein Text das nachvollzieht, diese beiden Dinge, sonst hättest Du es ja nicht so herausgelesen.

So danke ich Dir herzlich für Deinen erhellenden Kommentar. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ralf,

die grüne Rückkehr hat auch aus meiner Sicht etwas Verlockendes.

Hmmmmmmmmmmmm.............

Danke für Deinen Vorschlag, vor allem hinsichtlich der letzten unbetonten Silbe, welche dem Text dann doch etwas von dem Stakkato nimmt und zuguterletzt ein wenig Weichheit hineinbringt.

Danke für Deine beschäftigung mit dem Text! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Gehen und Kommen

Heimwärts zur Erde wieder
die Halbjahrespracht
ins Gelb Rot und Braun
hineingealtert
ein wärmendes Kleid nun
dem schlummernden Samen
neue Nahrung
zu grüner Rückkehr
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Johanna,

die "Auferstehung" hat sich wohl ganz zwangläufig in diesen Text hineingeschlichen und hat wohl wirklich weniger mit dem Herbst als vielmehr mit meinem augenblicklichen Erleben zu tun.

Ich habe sie jetzt herausgenommen. Irgendwann, wenn die Dinge, die mich jetzt beschäftigen, zu einem glücklichen Ende gekommen sind und davon gehe ich ganz fest aus, werden sie sich selbst als ein eigenständiger Text präsentieren. Meistens ergeht es mir jedenfalls so. Je tiefer das Erleben, umso eher taucht ein Text auf, nach einer gewissen Zeit.

Ich danke Dir sehr für Deinen Hinweis und Deinen freundlichen Kommentar. Die Sache mit dem "flüchtigen Blick" hast Du ja wirklich gut herausgelesen. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

da hast Du sicher Recht, dass im Frühling das wiedergeboren wird, was im Herbst gegangen war. Aber könnte das Wort "Rückkehr" nicht auch diese Wiedergeburt meinen, was denkst Du?

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena,
natürlich ist Wiedergeburt eine Rückkehr, doch muss die Wiedergeburt nicht immer in derselben Form auftreten. Vielleicht kommt ja ein Pflänzchen, eine Blume in einer etwas veränderten Form zurück.
Ach, eigentlich gefällt mir das Wort Wiedergeburt besser als Rückkehr.
Doch das ist meine Meinung. Ich habe schon immer im Frühling von Wiedergeburt gesprochen.
Es grüßt dich
Marie-Luise
 



 
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