Gekommen um zu gehen

Bjoern

Mitglied
Hallo liebe Leselupe Community,

dies ist mein erster selber geschriebener Text.. seit dem Schulzeit. :) Über Anregungen und Kommentare freue ich mich sehr.

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Mein Kopf liegt mal wieder träge auf dem Tisch. Es macht „Bling“ und ich weiß genau was das bedeutet. Ich kenne dieses Geräusch. Langsam hebe ich meinen wie Blei schweren Kopf und starre auf meinen Bildschirm. „Sie haben Post“ - rattert es in meinem Kopf und ich muss an diesen wirklich dämlichen Werbespot denken. Und tatsächlich. Ein Blick in mein E-Mail Postfach bestätigt meine Befürchtung. Mein Chef hat mir mal wieder geschrieben.

Sehr geehrter Herr Bla bla bla,

bla bla bla bla. Bla bla.
Neues Projekt bla bla.

In 2 Wochen brauche ich ein fertiges Konzept. Bla bla.

Wir sollten hierzu einen Termin vereinba..bla bla bla….

Mit freundlichen bla bla bla


Die angeforderte Lesebestätigung verneine ich natürlich und lösche die Mail.

Ich lasse meinen Blick durch das Büro streifen. Er bleibt bei meinen ständig debil grinsenden Kollegen hängen, der sich auch sofort genötigt fühlt mich direkt anzusprechen.
Was mit mir los sei, möchte er wissen. Weshalb ich denn nicht mal lächeln würde. Ich wirke unentspannt und solle mir doch mal ein paar Tage Urlaub gönnen.

Ich schaue ihm tief in die Augen und denke mir „Geh sterben“.

Langsam lasse ich meinen Kopf wieder auf den Tisch sinken. Ich kann nicht mehr. Seit Monaten derselbe Trott. Mein Leben fühlt sich an, als sei es an einen Punkt angekommen an dem es nicht mehr weiter geht. Meine Arbeit erfüllte mich noch nie mit tiefer Befriedigung. Mit jedem Jahr das ich allerdings älter werde beginne ich damit, mich immer mehr zu fragen ob das schon alles war.

Ich meine. Wo war meine Jugend nur hin. Wo waren sie. All meine Träume, Wünsche und guten Vorsätze die ich mir Jahr für Jahr aufs Neue vornahm.
Doch plötzlich trifft es mich wie ein Blitz. Es muss sich etwas ändern. So kann und will ich nicht weiter machen.
Ich beschließe meine Sachen zusammen zu packen und mich für den Rest des Tages krank zu melden.

Mit den Worten „Tschüssi. Ich bin krank. Fühle mich als muss ich gleich kotzen!“ verlasse ich lauthals lachend das stickige Büro.
Als ich aus der Tür trete, in das gleißende Sonnenlicht, merke ich wie das Leben in mir zurückkehrt.
Mein Entschluss steht fest. Nur einmal noch. Ein einziges mal werde ich noch in die Firma kommen. Ich werde kommen um zu gehen.
Ich werde all die Dinge tun die ich schon immer machen wollte. Werde die höchsten Berge besteigen. Mit einem Schiff die Welt umsegeln. Ein Flugzeug fliegen nur um mich direkt im Anschluss mit einem Fallschirm aus selbigen zu stürzen. Ich werde nur machen was mein Herz erfreut.
Ja. Jetzt werde ich es durchziehen denke ich mir als ich plötzlich wie aus dem nichts ein „Bling“ höre und mir jemand von hinten auf die Schulter klopft.

Ich schrecke nach oben, noch immer an meinem Schreibtisch sitzend.

Mein schwachsinnig grinsender Kollege steht neben mir. Und sofort überkommt mich der Drang ihm meine Faust in sein Gesicht zu zimmern.
„Der Chef will dich..“
Noch bevor er seinen Satz beenden kann, packe ich meine Sachen und verlasse das Büro fluchtartig.
„Bis morgen!“ kann ich gerade noch in den Raum rufen bevor ich die Tür hinter mit zu schmeiße.
„Bis morgen!“ denke ich mir. Es wird sich wohl nie etwas ändern.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Netter kleiner Text ohne großen Überraschungen und recht straight runtererzählt.

Leider aber voller Fehler, was die Schmökerbarkeit beeinträchtigt.

Das beginnt mit dem seltsamen Vorwort. Ja ich weiß schon, das gehört gar nicht zur Story. Nur: Wenn es nicht zur Storyx gehört, warum steht es dann bei der Story? ;)

Ansonsten fallen vor allem Kommafehler auf und das massiver, als mit dem üblichen „Grundproblem Kommas“ erklärbar wäre. Auch sonst bin ich ab und an über die Zeichensetzung gestolpert.

Mein Kopf liegt mal wieder träge auf dem Tisch. Es macht „Bling“ und ich weiß genau[red]KOMMA[/red] was das bedeutet. Ich kenne dieses Geräusch. Langsam hebe ich meinen wie Blei schweren Kopf und starre auf meinen Bildschirm. „Sie haben Post“ - rattert es in meinem Kopf und ich muss an diesen wirklich dämlichen Werbespot denken. Und tatsächlich. Ein Blick in mein E-Mail Postfach bestätigt meine Befürchtung. Mein Chef hat mir mal wieder geschrieben.
Der Gedankenstrich ergibt für mich keinen Sinn.
Die Werbewelt ist so schnelllebig, du solltest wenigstens andeuten, welchen Werbespot du meinst. Wenn man als Leser nicht weiß, worauf du da anspielst, bleibt diese Passage sinnleer.
Hinter "tatsächlich" sollte etwas anderes als nur ein Punkt stehen; auch hinter Befürchtung wäre ein Doppelpunkt sinnvoller.

Ich lasse meinen Blick durch das Büro streifen. Er bleibt bei meinen ständig debil grinsenden Kollegen hängen, der sich auch sofort genötigt fühlt[blue]KOMMA[/blue] mich direkt anzusprechen.
Ich schaue ihm tief in die Augen und denke mir[red]:[/red] „Geh sterben“.
Hübsch farbig. Es passt zur Gesamtstimmung.
An der Stelle will ich aber anmerken, dass mir diese Gesamtstimmung nicht gefällt: Irgendwie ist mir diese Überzeichnung zu prolig-platt. Statt das "Was mach ich hier eigentlich?"-Syndrom zu betonen, bedient es volle Kanne die Mär von saufaulen Bürofuzzi.

Langsam lasse ich meinen Kopf wieder auf den Tisch sinken. Ich kann nicht mehr. Seit Monaten derselbe Trott. Mein Leben fühlt sich an, als sei es an einen Punkt angekommen[red]KOMMA[/red] an dem es nicht mehr weiter geht. Meine Arbeit erfüllte mich noch nie mit tiefer Befriedigung. Mit jedem Jahr[red]KOMMA[/red] das ich allerdings älter werde[red]KOMMA[/red] beginne ich damit, mich immer mehr zu fragen[red]KOMMA[/red] ob das schon alles war.
Man kann zu einem Zeitpunkt mit etwas beginnen, nicht über mehrere Jahre hinweg. Man kann über mehrere Jahre hinweg aber etwas immer mehr/öfter/intensiver tun. Für eine der beiden Varianten musst du dich entscheiden.

Ich meine. Wo war meine Jugend nur hin. Wo waren sie. All meine Träume, Wünsche und guten Vorsätze[red]KOMMA[/red] die ich mir Jahr für Jahr aufs Neue vornahm.
Sehr merkwürdige Zeichensetzung …

Doch plötzlich trifft es mich wie ein Blitz. Es muss sich etwas ändern. So kann und will ich nicht weiter machen.
"weitermachen"

Ich beschließe[blue]KOMMA[/blue] meine Sachen zusammen zu packen und mich für den Rest des Tages krank zu melden.
"zusammenzupacken" ("Ich werde meine Sachen zusammenpacken." ABER "Ich werde meine Sachen zusammen mit meiner Mutter packen.")

Als ich aus der Tür trete, in das gleißende Sonnenlicht, merke ich[red]KOMMA[/red] wie das Leben in mir zurückkehrt.
Mein Entschluss steht fest. Nur einmal noch. Ein einziges mal werde ich noch in die Firma kommen. Ich werde kommen[red]KOMMA[/red] um zu gehen.
Ich werde all die Dinge tun[red]KOMMA[/red] die ich schon immer machen wollte. Werde die höchsten Berge besteigen. Mit einem Schiff die Welt umsegeln. Ein Flugzeug fliegen[red]KOMMA[/red] nur um mich direkt im Anschluss mit einem Fallschirm aus selbigen zu stürzen. Ich werde nur machen[red]KOMMA[/red] was mein Herz erfreut.
"aus selbigem"
Als Sprach-Handwerker solltest du bedenken, dass "machen" inhaltlich nicht identisch mit "tun" ist. In der Umgangssprache wird das gern ignoriert, aber "machen" ist etwas "Produktives", während "tun" eine Beschäftigung ist. (Was tust du? Ich schreibe. ABER Was machst du? Einen Text.) – Das ist jetzt kein tragischer Fehler in dem Text (obwohl es hier an der Stelle schon ein echter Fehler und nicht nur einer der beides-denkbar-Fälle ist), aber ein bisschen Sprach-Sorgfalt sollte man sich als Schreiber antrainieren.

Ja. Jetzt werde ich es durchziehen[red]KOMMA[/red] denke ich mir[red]KOMMA[/red] als ich plötzlich wie aus dem nichts ein „Bling“ höre und mir jemand von hinten auf die Schulter klopft.
Ich schrecke nach oben, noch immer an meinem Schreibtisch sitzend.
Die Redewendung heißt "hochschrecken", nicht "nach oben schrecken".

Mein schwachsinnig grinsender Kollege steht neben mir. Und sofort überkommt mich der Drang[red]KOMMA[/red] ihm meine Faust in sein Gesicht zu zimmern.
„Der Chef will dich..“
Falsche Zeichensetzung: Es muss das Zeichen "drei Punkte" sein und vor diesem gehört hier ein Leerzeichen hin.

„Bis morgen!“[red]KOMMA[/red] kann ich gerade noch in den Raum rufen[red]KOMMA[/red] bevor ich die Tür hinter mit zu schmeiße.
„Bis morgen!“[red]KOMMA[/red] denke ich mir. Es wird sich wohl nie etwas ändern.
Der Schluss erscheint mir zu schnell runtergesagt - was passiert zwischen dem emotionalen Türschmeißen und dem eher sinnierenden zweiten "Bis morgen!"? An welcher Stelle versickert der eben noch (wenn auch nur im Traum getroffene) Beschluss, alles zu ändern?
 



 
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