Geplatzte Illusionen

3,00 Stern(e) 1 Stimme

helmut ganze

Mitglied
Geplatzte Illusionen

Soziale Sicherheit hat schon
gar viele Jahre Tradition
in unserm deutschen Vaterland,
doch fressen wir jetzt aus der Hand
von denen, die uns hier um Längen
den Brotkorb täglich höher hängen.
Schluss mit der noblen Eliquenz,
es geht um uns`re Existenz.
Wir leben nicht von Brot allein,
denn manches and`re muss auch sein,
was noch vor Jahren üblich war,
ist heutzutage in Gefahr.
Die Politik verspricht uns allen
ein Leben voller Wohlgefallen.
Wir leben nicht im Garten Eden,
man wird nicht satt allein vom Reden.
Strom, Gas und Öl, die Preise steigen,
wie uns die Börsenwerte zeigen
und die Regierung, das spricht Bände,
gibt ihre Macht in jene Hände,
die uns, auch wie wir uns versteifen,
ganz tief in uns`re Taschen greifen,
die kleptomanengleich agieren
und uns im Hintergrund regieren.
Die Preise hängen nicht zu knapp
von Börsenkursverläufen ab,
die ganze Spekulantenblase
holt sich dabei `ne gold`ne Nase.
Der Energiemarkt geht in Nöten
für Maximalprofite flöten,
der Bürger zahlt die ganze Chose,
wenn`s Hemd auch näher als die Hose.
Der Fiskus selbst sitzt mit im Boot,
kassiert noch mit, ganz ohne Not,
mehr als Zweidrittel streicht er ein
an Steuern, kann`s noch besser sein?
Das große Bla-Bla, wie mir`s scheint,
ist als Protest nicht ernst gemeint.
Der Bürger steht allein im Regen,
von oben kriegt er nur den Segen
der Politik, dann ist schon Schluss,
ganz klar, dass sich was ändern muss.
Die an der Preisspirale dreh`n,
uns langsam auf den Senkel geh`n.


Heidenau, den 06. 11. 2007
 
L

label

Gast
lieber helmut ganze



Ich stimme mit deiner Ansicht überein und das Gedicht ist, soweit ich das beurteilen kann sauber gereimt.

Allerdings, ich hoffe sehr, du nimmst es mir nicht übel,
ist das ganze in einem Klagestil vorgetragen, der durch die Länge des Stücks und die Vielzahl der angesprochenen Themen, rasch zur Ermüdung führt.

Vor einem Dauerjammern verschließen sich die Ohren und eine an sich berechtigte Klage wird zum Hintergrundgeräusch.

Das ist deinem Anliegen abträglich.

freundlich grüßt
label
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe(r) label,

nichts für ungut, aber nicht nur Klappern, auch Jammern gehört bekanntlich zum Handwerk und wer macht sich keine Gedanken um die Zukunft.
Außerdem ist das Thema zur Zeit wieder hoch aktuell.
Dass Du mein Gedicht selbst als sauber gereimt befindest, ist ein kleiner Trost für mich.

Liebe Grüße
Helmut
 
L

label

Gast
lieber helmut ganze

ich wollte dich nicht entmutigen und dein Werk auch nicht verreißen.
Ich habe mich von meiner Erwartungshaltung an ein LESEforum leiten lassen.
Dein Gedicht kann ich mir jedoch sehr gut als Büttenrede vorstellen und bin überzeugt dass es da bestens aufgenommen würde.

Vielleicht ist das ja der Schlüssel!
die Erwartungshaltung!
Wenn du hinter den Titel (Büttenrede) schriebest, dann ist der Leser in einer völlig anderen Erwartungshaltung und "hört" es im inneren Ohr ganz anders.

Dies wäre möglicherweise ein Weg, wie dein Werk die verdiente Beachtung erfährt.

Da ich mich nicht im Besitz eines allgemein gültigen Urteils wähne, habe ich lediglich meine ganz persönliche Meinung zum Ausdruck gebracht.

herzliche Grüße
Martina
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Martina,

ich gebe Dir Recht, mein Gedicht ist zwei jahre alt, heut wieder aktuell, aber für eine andere Art der Veröffentlichung geschrieben, möchte es aber nicht kürzen oder kastrieren.

Liebe Grüße
Helmut
 



 
Oben Unten