Gestern

3,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Wutzi

Mitglied
Gestern

Gestern
War es noch ein schöner Tag
Wir saßen zusammen
Und sprachen über die Dinge
Die uns vielleicht mal berühren
Und wer hätte gedacht
Das es Dir ernst ist

Viel zu früh
Bis Du aufgestanden
Ich war doch noch längst nicht fertig
Kannst Du nicht noch warten
Kannst Du mich verstehen
Hörst Du nicht was ich sage
Bitte bleibe noch ein wenig

Aber Du
Bis nicht mehr hier
Hast alles mitgenommen
Von Dir
Ist nichts mehr da
Was einst mal war

Heute
Bin ich nicht viel mehr
Als ich gestern noch war
Ich frage mich
Wo Du jetzt wohl bist
Und geht es Dir gut
Hast Du mich schon vergessen

Aber Du
Bist nicht mehr hier
Hast alles mitgenommen
Von Dir
Ist nichts mehr da
Was einst mal war

Frag’ mich nicht
Warum ich noch hier bin
Vielleicht warte ich noch
Das Du wieder zurück kommst
An dem Tag
An dem Tag
An dem ich wieder ich bin
 
V

vetiver

Gast
liebes wutzi,

wenn man das gefühl hat, dass es dem autor hier um etwas persönlich sehr wichtiges geht, ist es immer schwer, eine kritik dazu zu schreiben. das thema - verlassen werden - ist kein besonders originelles, auch wenn es aus der sicht des verlassenen (und meist auch des verlassenden) ganz und gar nichts alltägliches ist. trotzdem gelingt es dir nicht, dass es auch der leser als etwas besonders aufwühlendes empfindet.

zum einen ist mir das gedicht viel zu lang, dafür dass es sich doch um einen recht einfachen sachverhalt handelt und nicht so wahnsinnig differenzierte gefühle herüber kommen. zum anderen (und das hab ich heute schon irgendwo gelesen, ich weiß nur nicht mehr wo) fehlt dem gedicht das eigentlich poetische. es ist mehr eine art prosa mit zeilenumbrüchen. das führt sicherlich mit dazu, dass man sich alles nur schnell durchliest ohne inne zu halten, mitleidig hin und rasch wieder weg schaut.

tja, und wenn ich das in der zweiten strophe so lese:
Ich war doch noch längst nicht fertig
Kannst Du nicht noch warten
Kannst Du mich verstehen
Hörst Du nicht was ich sage
Bitte bleibe noch ein wenig

dann kann ich fast verstehen, dass er/sie gegangen ist.

vielleicht versuchst du einfach noch mal, alles etwas zu "verdichten". weniger worte bringen manchmal viel intensivere gefühle rüber.

beste grüße

vetiver
 

Wutzi

Mitglied
Hi Vetiver!

Danke für Deine durchaus konstruktive Kritik!
Ja sicherlich ist das Thema "Verlassen" ein gängiges.
Da hast Du recht. Es ist hier auch nicht direkt der Wunsch
ein Gedicht zu schreiben. Das solltes es nicht unbedingt
sein. Das ist vielmehr ein Text, den ich vielleicht
irgendwann ein mal zu einer Melodie packe.

>tja, und wenn ich das in der zweiten strophe so lese:
>Ich war doch noch längst nicht fertig
>Kannst Du nicht noch warten
>Kannst Du mich verstehen
>Hörst Du nicht was ich sage
>Bitte bleibe noch ein wenig
>dann kann ich fast verstehen, dass er/sie gegangen ist.

Ich denke das kannst Du nicht und ich finde es absolut nicht in Ordnung von Dir, diese Meinung so zu
äußern.

Gruss,
BASTIAN
 
V

vetiver

Gast
lieber bastian,

es ist mir schon klar, dass meine aussage zu dieser zweiten strophe provokant war. deshalb erklär ich dir, warum ich sie gemacht habe.

erstens find ich es schrecklich, wenn einer in fünf zeilen mit verschiedenen worten fünfmal ungefähr das gleiche sagt. und in einem gedicht, dass mir ohnehin schon zu lang und zu wortreich ist, stört es mich besonders.

und zweitens stell ich mir einfach diese situation vor. der/die andere will sowieso schon gehen. und jetzt prasseln diese nervigen betteleien auf ihn/sie ein. ehrlich gesagt, da tät ich erst recht weglaufen wollen.

so schaut das aus. und da entsteht aus flüchtigem mitleid fast ein bisschen schadenfreude beim lesen. das meinte ich.

nix für ungut

vetiver
 

Wutzi

Mitglied
Hi Vetiever!

Ok, dann habe ich das jetzt auch verstanden.
Provokant war es. Das stimmt. Vielleicht ist
dieser Text auch wirklich fehl an diesem Platz
und hätte nicht veröffentlicht werden sollen.
Ich weiß es nicht. Andererseits bin ich schon
sehr von ihm überzeugt. Ohne ihn jetzt großartig
auf Korrektur überprüft zu haben.

Gruss,
BASTIAN
 



 
Oben Unten