Gernot Jennerwein
Mitglied
Vierzehn Gräber auf einer Insel und das Meer spült tote Fische ans Ufer. Menschen tragen Sonnenbrillen, gehen blass auf den Straßen. Die Zeit lässt sie vergessen. Tote stehen nicht mehr auf, Tote liegen brav, vierzehn Mal am Tag. An einem Sonntag spielten Kinder und es wurde auf einmal still im Wind. Soldaten ohne Uniformen, Patrioten ohne einen Fetzen Land. Wo ist sie geblieben, die Heimat, von der sie träumten? Sie krochen, windeten sich, wie die Würmer und grüßten die fremde Brut, unsere Schwestern und Brüder. Mit den eigenen Händen erschlugen sie ihren Traum. "Hinfort mit dem Blut, der Sonntag vergeht, wie das Licht am Himmel, wenn sich die Nacht über uns verbreitet."
In Galway, in einer Bar, steht sie da und stellt ihre Schönheit zur Schau. Sie nimmt mich ins Gebet und ich sie mit zu mir, für den Augenblick. Nackt liegt sie vor mir und ich nehme ihr die Sonnenbrille aus dem Gesicht. Sie sieht die Toten in einem Meer aus Blut und die Knochen in der Erde und meinen Fluch. Sie hält meine Hand und ein Stück meiner Seele und dann fängt sie an zu zittern und zu weinen. "Das Blut geht nicht weg, es wird nie vergehen", sage ich, und schicke sie wieder fort, zu den anderen, die ich nicht mehr sehen kann.
In Galway, in einer Bar, steht sie da und stellt ihre Schönheit zur Schau. Sie nimmt mich ins Gebet und ich sie mit zu mir, für den Augenblick. Nackt liegt sie vor mir und ich nehme ihr die Sonnenbrille aus dem Gesicht. Sie sieht die Toten in einem Meer aus Blut und die Knochen in der Erde und meinen Fluch. Sie hält meine Hand und ein Stück meiner Seele und dann fängt sie an zu zittern und zu weinen. "Das Blut geht nicht weg, es wird nie vergehen", sage ich, und schicke sie wieder fort, zu den anderen, die ich nicht mehr sehen kann.