Good-bye, Ewigkeit

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ENachtigall

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Good-bye, Ewigkeit


wir wollten zahllose Weiten durchmessen
gemeinsam, alleine, zu zweit
und haben doch nur im Drehkreis gesessen
bei Wasser, Brot und Ewigkeit

die einen sind früh gen Westen gezogen
der Zeit eine Spanne voraus
geeilt und niemals zum Bleiben bewogen
denn frei ist der Tod nur zu Haus

in dem Schloss, das verwunschen am Riegel steht
wo den Schlüssel seit Jahr und Nacht
das pechschwarze Loch mit dem Hohlspiegel dreht
der schamlos die Schönheit verlacht

hat Schneewittchen geruht, überwinde ich
kühn im Morgen fast verschwunden
diesen Fluch der Beschwörung: nun finde mich
im Land der verlorenen Stunden

da empfiehlt sich die Ewigkeit endlich stumm
das Nichts an der trauten Seite
wirbelt mich nun karussellschnell herum
ins Reich der Sekunden von Heute

euphorisch besaitet mit trotzigem Ton
so ist mein Verfall mir genehm
lidschlaggeschwind schwingt es asynchron
dein zeitloses Flüstern: Je t ´aime
 



 
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