Gott

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Thylda

Mitglied
Lieber JeanJeudi

Ein Gott, der die Schritte lenkt, wirkt sehr befreiend für das Menschlein. Was macht aber jemand, der nicht an eine Entität glaubt, die sich für die Geschicke der Menschheit interessiert? Niemand der die Schritte leitet als das Menschlein selbst. Da will jeder Schritt genau überlegt sein. Zu schnell sind Fakten geschaffen, die diese schöne Welt nicht mehr verlassen ,und für die ein Menschlein ohne höheres Wesen plötzlich selbst verantwortlich ist. Trotzdem ist Niemand in seinen Handlungen wirklich frei. Aber das liegt eher an der Einbindung eines Individuums in sein Leben als an einem bärtigen, alten Mann mit einer Fernbedienung ;-)

Von Inhalt und Handwerk ein gelungenes Gedicht.

Liebe Grüße
Thylda

P.S.: Nachträgliche Glückwünsche :)
 

JeanJeudi

Mitglied
Schriebe ich "Honi soit qui mal y pense", verstolperte mir der Reim im Handgelenk...aber schöner wäre es schon, weil ich dann in der Sprache meiner Ahnen gereimt hätte (was ich leider nicht beherrsche).
Die Entität ist und bleibt Projektion. Richtig. Andererseits ist das Menschlein auch Projektion. Ziehen wir also die Ironie ab. Dann bleibt das Menschlein - schreitend.

Merci. In jeder Hinsicht.

Jean
 
Hallo,

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.
Dies ist das Original.

_______________________
Doch sieht man sich das Menschlein an
was er so alles angetan
und Gott im Hintergrund der lenkt
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
_______________________

Erster, anderer Vorschlag:
Lassen wir es doch sächlich sein, das Menschlein:
_______________________

Doch sieht man sich das Menschlein an
was (es) so alles angetan
und Gott im Hintergrund der lenkt
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

_______________________
Oder so:

Doch sieht man sich das Menschlein an
was (es sich) alles angetan
und Gott im Hintergrund der lenkt
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt


Möglich wäre auch (ums wieder männlich zu machen):

Doch sieht man sich das Menschlein an
was er (ihm) alles angetan
(der) Gott im Hintergrund der lenkt
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
_______________________

Es grüßt
der Spaetschreiber
 

Rhea_Gift

Mitglied
Ich denke, den Schluss von "das Menschlein" zu der Mensch = er kriegt der Leser hin - und "ihm angetan" würde denn Sinn arg verändern, als würde der Mensch Gott was antun können - das passt nicht - geht ja drum, was Mensch "gottweißwem" (hihi) alles angetan - anderen, sich, der Erde etc., würde ich nicht als "Gott" personifizieren... und das "der Gott... der" wäre eine unschöne der-der Doppelung.
Fazit: alles os belassen - meiner Meinung nach... :)

LG, Rhea
 

JeanJeudi

Mitglied
Lieber Spätschreiber,

hab vielen Dank für Deine Gedanken und Assoziationen. "Das" Menschlein - ein dinglich Korn, ein Sächliches. Gegenstand. "Er", der Mensch, Person, der ein Bewußtsein hat (wenngleich er leugnet, eins zu haben...erfolgreich!).

Ich fände eine Idee toll, die diesen Unterschied besser herausarbeitet und nicht den (gewollten) Unterschied harmonisiert.


Liebe Rhea,

ich möchte es auch lieber so belassen. Allerdings möchte ich noch lieber, dass der/das Mensch aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit rückt und Platz macht für...ja, ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Herzlichen Dank euch beiden!

Jean
 

Rhea_Gift

Mitglied
Puppenspieler-Drahtseilakt
die Fäden haben sich verhakt
erfolglos Gott laut angeklagt
nun häng ich hier,
es scheint vertrackt -
da schnapp ich mir
das Beilchen hier
und zakk
die Drähte durchgehackt -

Gott grinst und seufzt
nur "Endlich..."
und ägert jetzt nen
andern Wicht -

Als ich dann so dar nieder liege
verlacht mich hämisch eine Fliege -
Mit wem schloss ich bloss
den Vetrag???
Die Fliege sagt ganz ungefragt:
"Ach Schätzken, Chef ist der, der lenkt -
ein Schelm, der Böses dabei denkt!"

;)
 
Mhh, ist ja Dein Text. Und vom Menschlein abrücken? Hier, in diesem kleinen Geschichtchen?
Nach langer Überlegung habe ich mich entschlossen, unter meinem Kommentar (weiter oben) - noch einmal ein Ausrufezeichen zu setzen.

Es grüßt
der Spaetschreiber
 



 
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