Wie einsam lebt der eine Gott,
denn andere Götter sind schon tot,
man köpfte sie auf dem Schafott
und ihre Hälse blinkten rot.
Man hängte sie an Galgen auf
und streckte ihre Hälse lang,
schrie laut zu ihnen: Jetzt ersauf!
den anderen machten Flammen bang.
In frühsten Zeiten lebten Götter
mit anderen gemeinsam, heiter.
Mal liebten sie als Schwerenöter,
mal ritten sie zum Kampf als Streiter.
Mal wandelten sie weiß wie Schwäne,
mal stampften sie als wilde Stiere
Europas Fluren platt, und Hähne
verkündeten, als Opfertiere,
das Schicksal, das die Zukunft biete,
der blinden Seherin im Tempel,
was heute niemand mehr erriete,
trotz Rechnern und dem ganzen Krempel.
Für Götter hört man heut nur Spott,
die einen kämpfen um ihr Brot,
die andern lästern lüstern Gott,
bis Not und Angst sie fasst - vorm Tod.
---
aus der Komischen Lyrik II
denn andere Götter sind schon tot,
man köpfte sie auf dem Schafott
und ihre Hälse blinkten rot.
Man hängte sie an Galgen auf
und streckte ihre Hälse lang,
schrie laut zu ihnen: Jetzt ersauf!
den anderen machten Flammen bang.
In frühsten Zeiten lebten Götter
mit anderen gemeinsam, heiter.
Mal liebten sie als Schwerenöter,
mal ritten sie zum Kampf als Streiter.
Mal wandelten sie weiß wie Schwäne,
mal stampften sie als wilde Stiere
Europas Fluren platt, und Hähne
verkündeten, als Opfertiere,
das Schicksal, das die Zukunft biete,
der blinden Seherin im Tempel,
was heute niemand mehr erriete,
trotz Rechnern und dem ganzen Krempel.
Für Götter hört man heut nur Spott,
die einen kämpfen um ihr Brot,
die andern lästern lüstern Gott,
bis Not und Angst sie fasst - vorm Tod.
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aus der Komischen Lyrik II