Gottfried Benn

Rhea_Gift

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Gottfried Benn

Kleine Aster, Ratten piepsen
blutige Blasen platzen grotesk -

Ekel und Frauen sagen gut' Nacht
wenn der Mond als Po erwacht
wenn er sich als Fleisch besingt
sich umringt
im Welten Wiegen
Worte flechten
frei verspielt -

abgezielt
auf Ich-Beweis
und naseweis
im Fliegenschiss
kommt daher der All-Abriss:

Gottfried Benn.

Na denn prost und wohl bekomm's
wie er sich als Wein kredenzt
schön, dass er sich selber schwänzt
und gesteht:

Artistentanz.
Suche Glanz
finde Dunkel, Flackerschein -
Aber: Mein!
Ja & Nein!
Aber: Kunst!
Weltendunst!
Scheiss auf Blumen, sag mit Worten
was Gezeiten in dir horten.

Ach, na denn:
Danke, Benn!
 

Walther

Mitglied
Hallo Rhea,
eine Hommage an Gottfried Benn. Schön sie zu lesen, aber immer ein Wagnis, diese Hommagen.
Liebe Grüße W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Rhea,
wenn ich verunglückt hätte sagen wollen, hätte ich's geschrieben. :)
Ich halte das Werk für "außer Konkurrenz", da ich ein Benn-Fan bin. Ich weiß also nicht, ob ich nun Benn oder das Gedicht am Ende bewerten würde.
Daher sei diese Form der Bestätigung des Eintrags in diesem Falle gestattet. ;)
Grüße W.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Natürlich sollst du das Gedicht bewerten - man kann gelungene Hommagen oder nicht gelungene bewerten - aber hier gibts ja - gottseidank - keinen Bewertungszwang, also freu ich mich einfach, dass es gern gelesen wurde :)

LG, Rhea
 

Carlo Ihde

Mitglied
Schön zu lesen. Das einzige was ich bemängel: die Verse-Zeilen mit nur drei Silben sind nah an der Grenze zu dem, was man in einem Gedicht machen sollte. Man sagt ja immer: eine Zeile maximal 16 Silben lang, minimal drei Silben kurz. Und ich finde es nicht gut, wenn sich nahezu Wort auf Wort reimt und nahezu eine Zeile gleich ein Wort ist. Ansonsten schön. Sicher ist das Portraitstück etwas schwierig. Jemand muss Benn kennen um dahinter deine Benn-Kenntnis erkennen zu können. ICh vertraue dir aber. Deine Darstellung hat so etwas vertrauenswürdiges.
 



 
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