Große Erwartungen

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Carina M.

Mitglied
Große Erwartungen
hatte ich nicht,
als ich die fremde Stadt betrat.

Der Sommer war heiß und lang,
warm wogten Weizenfelder
Mohnblumenblüten belebt,

dort hinter den letzten Häusern,
wo das Land weit wurde,
und Gefühle sich befreiten.

Am Abend,
ein Strauß von dir.
draußen vor der Tür.

Erwartungswünsche
welkten wie der Mohn,
du bliebst der Schatten
im Mondlicht.

Als der Herbst nahte,
ging ich fort.
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Carina,
die lakonische Kargheit deines Gedichts spricht mich sehr an! An einer Stelle musst du m.E. noch nacharbeiten:
Der Sommer war heiß und lang,
warm wogten Weizenfelder
Mohnblumenblüten belebt,
Hier scheint es mir grammatikalisch nicht zu stimmen. Möchtest du vom Sinn her sagen:

warm wogten Weizenfelder[red],[/red]
von Mohnblumenblüten belebt,


??

oder vielleicht aus dem Nomen ein Adjektiv machen? - hier ein (noch nicht ausgereifter) Versuch:

warm wogten Weizenfelder,
mohnblühend belebt,


oder du hast es sowieso anders gemeint?
Da ist besagte Stelle bislang missverständlich.

weit wurde,
und Gefühle
Nach wurde wird kein Komma gesetzt.

ein Strauß von dir.
[red]D[/red]raußen vor der Tür.
Mir würde ein gänzlicher Verzicht auf Zeichensetzung zusagen, aber das ist, wie zur Genüge an anderen Stellen diskutiert, Geschmacksache.

Dein Gedicht strahlt eine große Ruhe / Gefasstheit und stille Traurigkeit aus. Es gefällt mir (bis auf die angesprochene Stelle) ausgezeichnet.

lg wüstenrose
 

Carina M.

Mitglied
Große Erwartungen
hatte ich nicht
als ich die fremde Stadt betrat

Der Sommer war heiß und lang
warm wogten Weizenfelder
Mohnblumenblüten belebt

dort hinter den letzten Häusern
wo das Land weit wurde
und Gefühle sich befreiten

Am Abend
ein Strauß von dir
draußen vor der Tür

Erwartungswünsche
welkten wie der Mohn,
du bliebst der Schatten
im Mondlicht

Als der Herbst nahte
ging ich fort
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Wüstenrose,

Danke für deinen freundlichen und ausführlichen Kommentar, es freut mich natürlich, wenn dir mein Text gefällt.

Natürlich hast du Recht, da sollte auch gar kein Punkt hin, der ist wohl einfach kleben geblieben. :)
Habe jetzt auch alle Satzzeichen entfernt, ich mag das auch lieber so, aber andere User regt das sicherlich wieder auf.

Da mir immer wieder gesagt wurde, man solle so viel wie möglich verdichten, habe ich hier auf ein Von (von Mohnblumenblüten) verzichtet.
Kann ich aber noch gerne hinzufügen.

Schau mer mal.
Derweil liebe Grüße,
Carina
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Carina,

Dein Gedicht geht mir nicht aus dem Sinn, der Tonfall hat es mir irgendwie angetan.
Aber die bereits angesprochene Stelle lässt mir auch keine Ruhe; ich finde, das "von" kann hier nicht so einfach abgeschnitten werden, das beschädigt die Zeile. Rein klanglich ist es natürlich ohne "von" angenehm, doch wie gesagt ...
Hier nochmal ein Vorschlag - ich weiß, sprachlich eher exotisch, aber ich kanns mir trotzdem vorstellen; das letzte Wort hat wie immer der/die Autor/in.

Der Sommer war heiß und lang
warm wogten Weizenfelder
mohnblütengewandet


- - - und noch das letzte Komma (nach Mohn) entfernen.

lg wüstenrose
 

Carina M.

Mitglied
Große Erwartungen
hatte ich nicht
als ich die fremde Stadt betrat

Der Sommer war heiß und lang
warm wogten Weizenfelder
von Mohnblumenblüten belebt

dort hinter den letzten Häusern
wo das Land weit wurde
und Gefühle sich befreiten

Am Abend
ein Strauß von dir
draußen vor der Tür

Erwartungswünsche
welkten wie der Mohn
du bliebst der Schatten
im Mondlicht

Als der Herbst nahte
ging ich fort
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Wüstenrose,

vielen Dank für deine ausgiebige Beschäftigung mit meinem Text, zeigt es mir doch, das du meine Worte für Wert befindest.

Komma weg und das Von eingefügt.
Wenn es dich glücklich macht.:) (Scherz)
Nein im Ernst, ich freue mich wenn du mir deine Meinung schreibst und ganz so uneinsichtig bin ich ja nun nicht.
Nur Mohnblütengewandert gefällt mir nicht ganz so gut.

Herzliche Grüße in dein Wochenende,
Carina
 



 
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