Gummi-Tier, zwölf Jahre später

Nur ein Spielzeug
eine schwarze Gummi-Spinne
mit grünen Streifen
das Material aus dem
böse Träume gemacht sind.
Ich lief davon,
im neunten Sommer.

Wieder jährt er sich
feiert den Jahrestag
meiner Lebensunfähigkeit
die dort begann wo ich
die Hässlichkeiten floh.

Der Ekel ist geblieben,
die Träume auch
nur anders böse, so auch
meine vernichtenden Urteile
über Facetten des Lebens.

Kein Zweifel an ihrer Echtheit
die reproduzierbare Schockstarre
setzte mir die Pistole
auf die Brust mit 9
und ich wollte doch leben.

Sie hatte Eigenschaften
verfolgte mich
klebte dort mal
dann wieder hier.
Infiltrierte die Träume
dann das Leben, verweisend
auf die kurze Distanz
zwischen beidem.

Nun kommentiert mich endlich mal. Fällt euch denn nicht, so wie mir, auf, dass der Text ziemlich schwach auf der Brust ist? Das was ich sagen wollte, hätte man auch wesentlich kürzer fassen können, ohne es plump auf vier Zeilen zu verstümmeln. Hat denn niemand gut gemeinte Vorschläge, wie man die elendigen Knatter-Längen da raus bekommt?

Ist soweit okay - aber echt laaaang!! Das ist wahr. Versuch mal, aus jeder Strophe ein Haiku oder nen formlosen Drei-Zeiler zu machen, wenn dann zu kurz, wieder was hinzufügen - nur so ne Idee *g*

Lange Texte können auch gut werden, aber dann mehr Form oder mehr Geschmeidigkeit im Klang anzuraten...

Die Grundidee gefällt mir, auch gut lesbar - aber smashed nicht als runde Sache, nur teilweise... zu wirr und ausführlich formuliert...

LG, Rhea

Danke liebe Rhea, hab jetzt mit der Arbeit begonnen, vielleicht heute noch oder später wird der Text komplett überarbeitet. Haiku? Vielleicht einzelne Strophen, hast aber Recht: könnte passen. Sehr ausführlich, ich weiß, vielleicht könnte man auch eine Art Dramolett draus machen, theatralen Vortragstext und dann müsste es noch ausführlicher werden...

Wir werden sehen.

Gummitier

Lieber Carlo,

(...hatte sie diesen Schlauch mit kleinem Blasebalg, an dem man sie hüpfen lassen konnte und einen Fellrücken?)

Mir ist der Text zu wenig Gedicht: in der vorliegenden Form zu schwer prosalastig. Oder als Text zu "gedichtig". Als hättest Du, Autor, Dich nicht entscheiden können.

Was immer Du daraus machst: die Gummispinne wirkt humorig. Das verknüpft sich nicht in jedem Genre leicht mit der vorhandenen Tendenz zur Tiefgründigkeit. Daher könnte ich mir den Text am besten satirisch vorstellen.

Gespannt verfolgend und schöne Grüße

Elke

Die Spinnen mit dem Fell, die so hüpfen konnten, waren beinahe noch [blue]niedlich[/blue], also von einer Niedlichkeit mit Augenzwinkern. Nein diese war einfach nur schwarz, mit grünen Streifen, Gummi wie gesagt, ziemlich feingliederig und damit unerfassbar. Wenn man sie an eine Wand klebte, rutschte sie meist langsam herunter. Ich wurde mit diesem hässlichen Teil ganz offensichtlich vorgeführt, die meisten hatten nämlich keine Angst vor dem Teil. Und so klebte der eine sich dieses Ding auf den Rücken um sich in einem scheinheiligen Moment von mir abzuwenden und mir dieses Ding vor die Nase zu halten. Es wurden schlichtweg alle überraschungsmomente ausgenutzt um mir zu zeigen, dass angeblich mein VERSTAND nicht in der Lage sei, real von unreal zu trennen. Dabei ist es einfach eine verstandslose Phobie, die nicht mehr nach Realität fragt, wenn sie eine Ohnmacht aus Hilflosigkeit erzwingt. Ob ich das wirklich mit Humor sehen kann ist fraglich. Vielleicht mit Distanz, aber das tat ich ja bereits.

Ist aber in Arbeit.

Schon das weibliche Geschlecht hat es schwer mit der s.g. Umwelt bei s.g. Arachnophobie. Kann ich mir lebhaft vorstellen, dass sie Dich, falls Du tatsächlich männlich bist, damit völlig fertig gemacht haben. Mein Mitgefühl.

Davon abgesehen: ich war damals 9 Jahre alt.

So, gibt nun eine veränderte Fassung. Immer noch lang. Egal.

Gefällt mir jetzt schon wesentlich besser!

(Lass das nächste Mal ruhig die erste Version zum Vergleich stehen. Das macht die Kommentare nachvollziehbar für spätere Leser und gibt ein gutes Beispiel für gelungene Textarbeit. Kein Muss, nur ein Vorschlag.)

Elke

Danke, liebe Elke, dass du das "gelungene" Textarbeit nennst, (grins). Mach ich beim nächsten Mal.

Für alle, die dich erste, schlechte Vision nicht gelesen haben gibt es daher nun den entsprechenden Hinweis

[red]DIESER TEXT WURDE ÜBERARBEITET

DER VERFASSER ÜBERNIMMT KEINE HAFTUNG FÜR WEITERE UNSTIMMIGKEITEN
GEGEN DIESES SCHREIBEN KANN INNERHALB EINER WOCHE WIDERSPRUCH EINGELEGT WERDEN[/red]