Haiku

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Akiko, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Bernd

Redakteur in diesem Forum
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
"kitzeln" trifft nicht gut, es ist auch zu metaphorisch (und Metaphern passen schlecht in einen Haiku).

- vielleicht: "schneiden"?
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Akiko,
die Leselupe ist ein Forum, in dem wir uns auch gegenseitig durch Kritik helfen.
Ich hatte denselben Kritikpunkt, habe aber das Gedicht freigeschaltet, weil ich uzum einen Potential sehe und zum anderen die Ansicht, wie Haiku in deutsch aufgebaut sein sollten, differiert.

Tatsächlich ist es so, dass das Bild direkt beschrieben wird, weniger als Metapher (also im übertragenen Sinn).

Wenn Du Deinen Beitrag ändern willst, weil Du bessere Formen findest, kannst Du das. Der alte Beitrag bleibt dabei erhalten, wird aber nicht mehr automatisch aufgerufen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Hallo Akiko,

das ist ein Haiku, das mir gut gefällt und der Phantasie für erweiterte Vorstellungen über das dargestellte Bild hinaus Raum lässt.
 

Akiko

Mitglied
Antwort an Cellist

Hallo Cellist.
danke für dein Lob. Ich habe das kitzeln, nicht als Metapher gesehen. Denn man lässt sich doch gern mal den Gaumen kitzeln oder, ich jedenfalls schon, auch gerne mit frischen Radieschen.

Liebe Grüße Akiko
 
A

aligaga

Gast
Leider sind das nur zeitbezogene Feststellungen, die keine Spielräume lassen.

Eine Haikuh göng so:

Hör, wie der Specht klopft!
Radieschen werden wach und
kitzeln die Gaumen.

Da erkennte der Leser von selbst, dass Frühling ist und Gemüs' aus dem Frühbeet seinen vorgegebenen Weg zu finden beginnt. Eine Haikuh erkläre dem Leser nix, sondern schicke ihn auf die Reise. Ist's eine guhte, sorgt sie dafür, dass er sich nicht verirren kann.

Heiter wieder weiter

aligaga
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Leider sind das nur zeitbezogene Feststellungen, die keine Spielräume lassen.
Dazu muss man sich natürlich auf ein Haiku auch einlassen.

Aber wer es eh besser weiß ...


p.s. Alis Version ist ein Witz.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Hallo Cellist.
danke für dein Lob. Ich habe das kitzeln, nicht als Metapher gesehen. Denn man lässt sich doch gern mal den Gaumen kitzeln oder, ich jedenfalls schon, auch gerne mit frischen Radieschen.

Liebe Grüße Akiko
Nein, ich habe es auch nicht als Metapher gelesen. Es wird doch sehr klar, was gemeint ist. Aber der Text lässt Raum für weitere Interpretationen, die dem Leser überlassen bleiben.

LG
Cellist
 
A

aligaga

Gast
Dazu muss man sich natürlich auf ein Haiku auch einlassen.
Worauf sollte man sich in dem angebot'nen Dreizeiler den "einlassen" müssen? Da wird einem doch mit dem Holzhammer per Doppelschlag beigebracht, dass Frühling ist und dass scharfe Radieschen am Gaumen kitzeln.

Sorry, aber wie schon gesagt, eine Haikuh göng anders. Wer den Unterschied zwischen a) und b) nicht erkennen kann, sollte die Finger von diesen kleinen, japanischen Wiederkäuern lassen. Die buchstabieren nicht, die muhen in ihrer eigenen Sprache. Ganz verstehen können wir Langnasen sie eigentlich nie.

Aber das ist ja das Schöne daran.

Amüsiert

aligaga
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Wie ist es:
Wird die Frühlingsschärfe durch den Geschmack der ersten Radieschen erklärt?
Dann wäre der erste Vers zu viel, ein erklärungsbedürftiges Abstraktum, und die sinnliche Erklärung kommt nachgeklappt.

Aligaga hat recht damit, daß er den ersten Vers durch einen sinnlichen Eindruck ersetzt. Dadurch ist der Radieschengeschmack auch keine Erklärung eines allgemeinen Begriffs mehr.
 
A

aligaga

Gast
Wer sich in der Natur ein bisschen auskennt, weiß, dass die Spechte im Frühjahr die ersten Vogerln sind, die Lärm machen. Das muss man nicht mal guhgeln, sondern das kann man derzeit hören, wenn man das Fenster offen hat. Der Buntspecht, die Kirschblüte des doitschen Kalauers!

Ob der Schall seines Getrommels von den Radieschen im Frühbeet wirklich wahrgenommen wird und ihnen beim Auskeimen hilft, können wir nicht genau wissen, nur annehmen. @Ali glaubt es, und auch, dass sie uns absichtlich im Mund brennen. Wer will schon im Frühjahr sterben?

Heiter wieder weiter

aligaga
 
A

aligaga

Gast
Wie schon gesagt - eine Haikuh buchstabiert nicht, sie muht. Da die Silbenzahl eh nicht stimmt rät @ali c) zu

Frühe Schärfe
die ersten Radieschen
kitzeln den Gaumen.

Das käm weniger platt.

Heiter wieder weiter

aligaga
 
A

aligaga

Gast
Na siehst du! Jetzt ist's schon beinah eine richtige Haikuh geworden. Aber solang ihr zwei Silben fehlen, hinkt sie ein bisschen.

Es gibt welche, die sagen, dass machte nichts, es sei ja was Doitsches.

Ali glaubt, dass zur Kunst die Erfüllung einer Form gehörte, und dass Abweichungen davon nicht der Schlamperey, der Unfähigkeit oder der Bequemlichkeit geschuldet sein sollten, sondern als gezielte Kunstgriffe zu erkennen sein sollten. Das sind sie hier aber (noch) nicht.

@Ali wettet, du fändest selbst eine idealere Lösung. Warum besorgst du dir nicht Jan Wagners "Regentonnenvariationen"? Da fändest du eine ganze, modern aufgestallte Haikuh-Herde und könntest ein bisschen an ihnen herummelken. Es lohnte sich!

Heiter

aligaga
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Frühe Schärfe
die ersten Radieschen
kitzeln den Gaumen


Das hat was.
 
A

aligaga

Gast
c):
Frühe Schärfe
die ersten Radieschen
kitzeln den Gaumen
Wie schon gesagt, c) ist nur ein Torso; die Silbenzahlen stimmen nicht.

Es ist also kein Kunst-, sondern nur ein Gebrauchsgegenstand, den man nicht in der Vitrine zur Schau stellen kann. Ein Rettichschneider, quasi, den man in der Küche gebraucht. Fürs Küchenlatein.

Heiter, sehr heiter

aligaga
 



 
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