Hallo Ihr Lieben,
ich war mal wieder in der Arbeit vergraben und habe die Antworterei schleifen lassen. Seid alle bedankt.
Beide Varianten haben etwas für sich. Mir liegt die erste näher, aber das ist wohl ein stückweit Geschmacksache.
LG W.
Lb. Ivor,
Du darfst, und Du sollst meckern. Wenn wir nicht anhand von Beispielen Grundsatzdiskussionen anstoßen, kommen wir in unserem Handwerk nicht weiter. Also muß ein solcher Kardinalverriß sein, um unseren Blick für das, was man Haikumoment nennt, zu schärfen.
Ich sehe diesem Fall diesen gegeben. Das liegt zum Einen daran, daß aus dem Bild die Situation wie ein bewegtes Bild vor einem aufscheint. Die Debatte hier zeigt das, ich habe das Haiku auch privat vorgetragen, alle wußten sofort etwas damit anzufangen und fanden das Bild überzeugend.
Zum Anderen ist im Text nur das wirklich Erforderliche beschrieben. Es wird kein Aufhebens gemacht, und es wird nicht, was wir Europäer gerne tun, gleich auch noch unsere Sicht dieses Bilds mit gegeben. Wir geben gerne unseren Senf zu allem und jedem. Hier ist nichts davon zu sehen.
In einem anderen Forum nannte eine Leserin diesen Text "japanisch". Ich war natürlich erstmal platt, habe dann aber die Grundlagen des traditionellen Haikuschreibens noch mal mir vor Augen gerufen. Danach mußte ich der Leserin in Einen recht geben: Ich habe mich oft bemüht, "japanisch" zu schreiben. Dies ist einer meiner seltenen Versuche, bei dem dies wenigstens näherungsweise gelungen ist.
LG W.