Handlung

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jws

Mitglied
Menschen können Dinge tun,
wollen Dinge tun,
müssten Dinge tun -
aber sie tun's nicht.

Dann sehen sie;
Menschen könnten Dinge tun,
wollten sie Dinge tun
sollen Dinge tun -
sie tun's nicht.

Denn das Müssen ist immer
ein anderer Wille,
der dreckig und laut die
wertvolle Stille
beschmutzt, die der innere
Frieden bedeutet.

Und beim Lauschen der Stille,
die erst dann ganz laut wird
wenn ganz lange gar nichts getan ist;
so finden sie dann und wann
doch einen Traum, der nicht
zum Handeln zu schön ist.

Und oft sind sie etwas bedrückt,
von der Melancholie des Grübelns
und anderen Monstern entrückt.
Und kuscheln sich an, wenn
sie jemanden finden, der's lässt -
und vergessen's ihm nie.

Dann träumen, gemeinsam;
zwei Stunden, zwei Jahre, zwei Wochen.
Oder auch nicht.

Denn die mit den leuchtenden Augen
sind einsam, auch unter sich.
Und der zweite Grund einmal wieder zu Handeln,
der wäre dann bitterste Not;
wenn das tösende Schweigen zu wirrenden Reigen
in schwirrenden, zirpenden Kratzmelodien wird
und gestimmt werden muss weil es schmerzt.

Und die, die tausende Gründe kennen und wollen,
die so oft sehen, so selten verstehen,
die würdigen nichtmal mit Fühlen.
Vielleicht doch, aber nur weil sie müssen
oder auch ahnen, dass der andere mehr ist
als ein Arbeitsvertrag mit Freizeitzulassung.

Denn sie haben für alles Regeln
und Rahmen und eine Routine;
da sag' ich mir manchmal:
du bist frei,
du könntest auch nichts tun.
 

revilo

Mitglied
Hallo, herzlich willkommen in der LL!
Dein Text wirft 2 Probleme auf:

1. Es handelt sich hier nicht um Lyrik. Lyrik erzeugt man nicht dadurch, daß man einen Prosatext mit Zeilenumbrüchen verkleidet. Wenn Du ihn ohne Umbrüche schreibst, wirst Du verstehen, was ich meine.

2.Der Text ist sprachlich völlig überfrachtet und schreit förmlich nach Kürzung.
Die dritte Strophe ist wirklich gut. Bau damit etwas kurzes, fast schon puristisches und lass den mahnenden Zeigefinger weg.

Vorschlag:

Müssen ist immer
ein anderer Wille
dreckig und laut
stiehlt Stille

Ich hoffe, Du kannst mit meinen Gedanken etwas anfangen.Aber für Lyrik ist der Text zu banal und zu aufgesetzt.

LG revilo
 

jws

Mitglied
Nein, gekürzt würde genug. Dann lande ich bei einem Wort, das niemand außer mir mehr verstehen kann. Und das ich nicht zu Formulieren wage.
Dass Lyrik mehr ist als ein Homoilteteutonmissbrauch (nur etwa, weil unser Gehirn das Antizipieren von assoziierten Klanglauten belohnt?). Und die Absätze sind in Wirklichkeit das. was Musik meinen wenn sie Taktstriche machen. Ich könnte meine Melodie dazu aufschreiben, wo ich drüber sinne. Wieder komponieren. Fühlt sich fast merkwürdig an, der Gedanke.
Außerdem ist da kein Zeigefinger - die Axiome bestimmen das System.
[vielleicht gefallen dir ja meine Gedichte, die keine sind - die müsste man dann hier mal veröffentlichen...]

andererseits wird das Aufgesetztsein verstanden, das Fremdeln in den eigenen Ideen, das nur noch Spiegellabyrinthmaskenbällen gipfelt.

Danke aufjedenfall für deine Buchstaben.

vielleicht gibt es ja noch eine andere version in fünf worten oder so.

grüße.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi jws,

die Länge stört nicht und ich seh es schon als Gedicht - aber hier und da würde ich schon ein wenig Verdichten - stimme revilo also nur zum Teil zu.

Führe denn Anfang doch fort:

Menschen können Dinge tun
wollen Dinge tun
müssten Dinge tun -
aber sie tun's nicht.

Dann sehen sie
Menschen könnten Dinge tun
wollten sie Dinge tun
sollen Dinge tun -
sie tun's nicht.

Denn Menschen sollen wollen
anderer Menschen Wille
der dreckig und laut die
wertvolle Stille
beschmutzt
die innerer Friede bedeutet.

Sie lauschen der Stille
im lauten "sie tun's nicht"
lärmt und füllt sie
den leeren Raum -
nur dann und wann
in der Stille ein Traum
der nicht zum Handeln zu schön ist.

Die Stille im Wille manchmal bedrückt
der Melancholie des Grübelns
und anderen Monstern leise entrückt -
Dann kuscheln sie sich an sich
wenn sie jemanden finden, der es zu lässt -
und vergessen's ihm nie.

Dann träumen, gemeinsam
zwei Stunden, zwei Jahre, zwei Wochen
Oder auch nicht.

Menschen mit leuchtenden Augen
sind einsam
einsam
auch unter sich.

Im stillen Willen
im stillen "Sie tun`s nicht"
lärmt im leeren Raum
ohne Traum
die Not -
und dann und wann
im tösenden Schweigen
im wirren Reigen
in schwirrenden,
zirpenden
Kratzmelodien
ein Müssen
ein gestimmt werden wollen
das zum Nichthandeln
viel zu sehr schmerzt.

Menschen, die sehen
so selten verstehen
tausend Gründe finden
im Nicht-Verstehen
keine Empathie
höflich ihr Fühlen
echt nur im Ahnen
dass der andere mehr ist
als ein Arbeitsvertrag
mit Freizeitzulassung.

Menschen haben Regeln
Menschen machen Regeln
Umrahmen Handeln mit Routine -

da sag' ich mir manchmal:

du bist frei -
du willst Dinge tun
du könntest Dinge tun
du kannst aber auch
einfach mal
nichts tun.


>>nur so als Idee...

LG, Rhea
 

jws

Mitglied
Rhea_Gift du hast mit deinen Worten gesagt, was meine zu sprechen versuchen.
Aber die Wortfarben meiner Sprache sind das, was ich malen wollte. Und nicht das was du schaust.
ein bisschen γνωθεὶν bis dahin. oder ganz anders; die wiederholung.

mal lesen.
 

Rhea_Gift

Mitglied
War auch nur ne Idee - kann verstehen, wenn du deine Sprachfarbe beibehalten willst... damit rückt es dann aber wirklich eher in Richtung lyrische Prosa... andererseits passt dieser zwischen dem Rahmen Gedicht und dem Rahmen Prosa schwebende Text zumindest auch formal zu seinem Inhalt ;) Also kannste hier auch einfach mal "nichts tun" :)

LG, Rhea
 

revilo

Mitglied
Ich möchte Dir nur Gedankenanstöße geben, mehr nicht..............aber ich bleibe dabei......Lyrik ist das nicht............LG revilo
 



 
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