Harry

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Harry

Ich bin ein kleiner Hase und heiße Harry.
Schon eine ganze Weile war ich zusammen mit einigen anderen Hasen in einem viel zu kleinen Käfig eingesperrt. Den ganzen langen Tag im Schaufenster stehen ist wirklich nicht toll. Viele Leute kamen mit ihren Kindern und drückten sich an der Scheibe die Nasen platt. Das sah vielleicht lustig aus! Gelegentlich wurde einer von uns mitgenommen. Wir fragten uns dann, wie es ihm wohl in seinem neuen Zuhause ergehen würde. Nie kam ein Kamerad zurück, der es hätte erzählen können.

Als mein Frauchen mich mitnahm, war ich natürlich ganz doll aufgeregt. Mein Hasenherz klopfte laut. Mit ihr machte ich die erste Autofahrt meines Lebens. Hui, war das spannend und wie das schaukelte!
Es folgten feine Tage für mich. Mein Mensch war sehr lieb zu mir. Nur wenn ich an den Kabeln knabberte oder genussvoll an einem der Sofakissen kaute, wurde Frauchen ein wenig ärgerlich. Da verstand sie keinen Spaß. Um mir das abzugewöhnen, schlug sie jedes Mal mit einer Zeitung auf den Tisch. Das erschreckte mich derart, dass ich es schnell wieder ließ.

Von meinem Fensterplatz aus konnte ich mir die Welt ansehen. Trotz meines schönen Lebens überkam mich manchmal eine tiefe Traurigkeit. Es gab Tage, da wusste ich nichts richtig mit mir anzufangen. Niedergedrückt schaute ich den Vögeln zu, wie sie mit dem Wind spielten. Menschen liefen eilig durch die Straßen, Autos hupten. Im Park spielten Kinder. Einige von ihnen fütterten mit ihren Müttern die laut schnatternden Enten. Überall war was los, nur bei mir nicht. Niemand ist gern so viel allein, erst recht kein Hasenkind. Mir fehlte ein Spielkamerad. Ich hatte das Gefühl, der einsamste Hase der Welt zu sein.

Eines Tages wurde es aufregend. Frauchen wollte mit mir aufs Land zu ihren Eltern fahren. Sie packte ihre Sachen und meine ganze Behausung ins Auto und fuhr los. Wie schön! Ich strahlte mit der Sonne um die Wette vor Glück. Die Freude bei der Ankunft war groß, als ich sah, was mich dort erwartete. Ein Gehege stand auf einer Wiese wie es schöner nicht sein konnte! Löwenzahn und Gänseblümchen gab es dort in Hülle und Fülle, auch ein Häuschen zum Zurückziehen stand darin. Ich konnte kaum abwarten, bis man mich hinein ließ. War das toll! Ich tobte erst einmal wie wild herum und fraß von dem köstlichen Löwenzahn.

Plötzlich erschrak ich fast zu Tode. Wie aus dem Nichts kam ein mächtiger Hund knurrend auf mich zu gerast! Er bremste erst kurz vor meinem Gehege, so dass ich dachte, er springt hinein. Ich rannte wie der Teufel in das Häuschen. Dort hockte ich mich geschockt in eine Ecke. Mit solch einem Schrecken hatte ich nicht gerechnet. Vorsichtig lugte ich aus dem Eingang und sah mich um. Meine Unterkunft war zum Glück stabil gebaut und mit Maschendraht umspannt. Mittlerweile hatte der Hund sich beruhigt. Friedlich lag er im Gras und beobachtete mich. Mutig hoppelte ich auf ihn zu.

„Na, du Winzling“, knurrte er leise, „hast dich wohl erschrocken, wie? Ich heiße Ben.“ Schnüffelnd kam er näher.
„Das kann man wohl sagen, Ben“, erwiderte ich ehrlich, „meine Barthaare zittern immer noch.“
„Bist ja im Moment leider in Sicherheit“, meinte er.
„Wie meinst du denn das jetzt?“, fragte ich ihn entgeistert.
„Das wirst du schon sehen, wenn du mal frei sein solltest. Oh, wird das eine Hatz werden, ich freue mich schon darauf.“, antwortete der Hund genüsslich.
„Was, du willst mich jagen, aber warum denn, ich habe dir doch nichts getan?“, schrie ich entsetzt.
„Och“, meinte Ben leichthin, „ob du mir was getan hast oder nicht, es macht einfach Spaß, hinter euch Hasen her zu flitzen. Hier auf dem Feld gibt es einige, die schon Bekanntschaft mit mir geschlossen haben, das kannst du mir glauben. Allerdings sehen die nicht so vornehm aus wie du.“
Mein Hasenfell sträubte sich. „Frauchen wird schon auf mich aufpassen, du Riese“, meinte ich mutig.
„Ja, ja Winzling“, sagte Ben gähnend, „ich kann warten. Außerdem ist es Zeit für ein Schläfchen.“

Er trottete langsam davon. Das waren ja schöne Aussichten! Kurz danach dachte ich nicht mehr an das Gespräch. Ich genoss die Wiese in vollen Zügen. Nachdem ich mich im Gehege ausgetobt hatte, legte ich mich ins Gras. Die warmen Sonnenstrahlen streichelten angenehm mein Fell. Schneeweiße Sahnewolken zogen über mich hinweg. Es machte Spaß, den lustigen Schwalben zuzusehen, die am Himmel die kühnsten Kunststücke vollführten. In den Bäumen und Sträuchern tobten die Spatzen mit ihren Jungen. Andere Vögel flogen fleißig hin und her, um ihre Kleinen mit Insekten und Würmern zu füttern. Bunte Schmetterlinge flatterten von Blume zu Blume.

Ein Mäuschen durchquerte flink den Garten und entdeckte mich. „Oh, du bist neu hier“, stellte sie fest. Neugierig kam sie näher: „Wie heißt du und woher kommst du?“
„Ich heiße Harry und wohne in der Stadt.“
„Ach ja? Du hast dir aber ein schönes Fleckchen ausgesucht. Sogar ein feines Haus steht auf deinem Grundstück“, meinte die Maus bewundernd.
„Das finde ich auch“, antwortete ich, „Allerdings gibt es hier einen gewaltigen Hund, der versprochen hat, mich zu jagen, sobald ich das Gehege verlasse.“
„Meinst du etwa Ben?“, lachte sie, „der tut doch keinem was zuleide.“
Zweifelnd sah ich das Mäuschen an. „Na ich weiß nicht, das hat sich aber vorhin ganz anders angehört.“
Plötzlich erstarrte die Maus. „Gütiger Himmel“, kreischte sie in den höchsten Tönen, „sieh mal, dort drüben unter der Hecke sitzt eine Katze. Ich muss los, Hase Harry, denn wenn sie mich entdeckt, ist es aus mit mir. Die ist nicht so gutmütig wie dein Ben.“
Wie von Sinnen rannte sie weg. Bedauernd sah ich ihr hinterher. Schade, es war richtig nett, mit ihr zu plaudern.

Am Abend sollte ich ins Haus zurück. Da ich noch keine Lust verspürte, schlafen zu gehen und lieber draußen spielen wollte, sprang ich einfach kurzerhand aus Frauchens Arm und plumpste auf die Wiese. Da war was los! Ich raste Haken schlagend durch den Garten, verfolgt von dem laut kläffenden Hund, der auf einmal auftauchte. „Ich wusste, du würdest mir bald die Freude machen“, bellte der Hund entzückt, „los, renn wie noch nie, das macht mir am meisten Spaß.“
Kreischend folgte mir mein aufgeregtes Frauchen, ihre Mutter rannte als letzte schreiend hinter uns her. Als dann auch noch ihr Vater wie der Blitz angerast kam und brüllte: „Was ist denn hier los?“, war das Chaos perfekt. Kurz bevor der Hund mich packen konnte, hatten sie mich erwischt und in Sicherheit gebracht. Mein Herz schlug fast zum Halse heraus. Was für eine schreckliche Erfahrung! Nein, das brauchte ich nicht öfter. Von da an hielt ich immer still wenn mich jemand aus dem Gehege holte.

Der Hund und ich hatten uns aneinander gewöhnt. „Hey Kleiner“, meinte er, „hast du wirklich geglaubt, ich würde dir etwas zuleide tun?“ Ich war sprachlos.
„Was meinst du denn, wonach das für mich aussah?“, fragte ich ihn. „Hab mich noch nie so gefürchtet.“
Ben lachte dröhnend. „Weißt du, ich jage für mein Leben gerne. Leider sind die Katzen in der Nachbarschaft immer sehr auf der Hut vor mir, sodass ich selten mal in den Genuss komme.“
Er lag jetzt oft vor meinem Gehege und unterhielt sich mit mir. Ich fing an, ihn zu mögen. Die Maus hatte Recht, Ben war wirklich ein Netter. Einmal kreiste zu meinem Entsetzen ein großer Habicht über mir. „Hallo, wen haben wir denn da?“, rief der zu mir herunter. „Na, da wird sich meine Familie aber freuen, wenn ich mit dir zurückkomme.“
Schon stieß der Greif herab.
„Ja spinnst du denn? Du kannst mich doch nicht verfüttern!“, schrie ich. Voller Panik rannte ich in mein Häuschen. Zum Glück kam Ben gerade.
Er bellte so laut er konnte: „Wirst du wohl meinen kleinen Hasen in Ruhe lassen.“ Furchterregend fletschte er seine Zähne und schnappte nach dem Raubvogel. Fast hätte er ihn erwischt.
„Welch ein Pech“, kreischte der Habicht. Wütend flog er davon.
Ich glaube, von da an waren Ben und ich Freunde.

So oft es ging, fuhr meine Menschenfrau mit mir aufs Land. Leider gingen diese Wochenenden viel zu schnell vorbei.
Von all diesen schönen und aufregenden Tagen auf der Wiese träumte ich, wenn ich wieder mal alleine in meinem Käfig saß.
Allmählich ging der Sommer zu Ende und der Herbst nahte. Wenn wir jetzt in dem Garten waren, musste ich stets früher ins Haus. Es wurde schneller dunkel und empfindlich kühl. In der Natur kehrte Ruhe ein. Viele Singvögel waren bereits auf dem Weg in den Süden. Schon bald würde ich für lange Zeit nicht mehr auf meine geliebte Wiese können. Für einen Stubenhasen wie mich ist es dann zu kalt, denn unsere Art ist empfindlicher als die Feldhasen. Es gab Momente, in denen ich mir wünschte, einer von ihnen zu sein. An jedem Tag könnte ich von morgens bis abends mit meinen anderen Gefährten draußen herumtollen. Nie wäre ich so viel alleine. Trotz dem ich es gut bei meinem Frauchen hatte, fühlte ich mich oft schrecklich einsam. Mein Herz hatte Sehnsucht nach dem wunderbaren Garten und meinem Hundefreund.

An einem dieser einsamen Tage machte Frauchen mir die größte Freude meines Lebens. Sie kam mit einem Körbchen nach Hause. Verdutzt starrte ich es an. Da schauten doch Hasenohren heraus! Ich hielt vor Aufregung die Luft an. Sie holte doch tatsächlich einen Hasen wie ich einer bin aus diesem Korb und setzte ihn zu mir. Neugierig sah er sich in meiner Bleibe um. Toll! Ich war wie vom Donner gerührt. Begeistert hoppelte ich zu ihm: „Ich bin Harry.“
„Hallo Harry“, sagte mein neuer Kamerad, „mich nannten sie im Laden Rudi. Ich muss schon sagen, du hast es wirklich nett hier.“ Wir verstanden uns auf Anhieb.
Mit den lustigsten Spielen vertrieben wir uns die Zeit. Ich erzählte Rudi von den Landausflügen, von der wundervollen Wiese mit dem Gehege, in dem man so toll rennen kann, und von meinem Freund Ben. Natürlich vergaß ich auch nicht, die Geschichte mit dem Habicht zu erwähnen. Da würden alle Gartenbewohner aber schauen, wenn ich beim nächsten Ausflug Rudi mitbringe. Ungeduldig warteten wir beide auf den Frühling.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Korrekturvorschläge:

eine so nette geschichte sollte möglichst fehlerfrei daher kommen.

Harry
Veröffentlicht von Märchentante am 24. 07. 2006 16:42
Harry

Ich bin ein kleiner Hase und heiße Harry.
Schon eine ganze Weile war ich zusammen mit einigen anderen Hasen in einem viel zu kleinen Käfig eingesperrt. Den ganzen langen Tag im Schaufenster stehen ist wirklich nicht toll. Viele Leute kamen mit ihren Kindern und drückten sich an der Scheibe die Nasen platt. Das sah vielleicht lustig aus! Gelegentlich wurde einer von uns mitgenommen. Wir fragten uns dann, wie es ihm wohl in seinem neuen Zuhause ergehen würde. Nie kam ein Kamerad zurück(Komma) der es hätte erzählen können.

Als mein Frauchen mich mitnahm(Komma) war ich natürlich ganz doll aufgeregt. Mein Hasenherz klopfte laut. Mit ihr machte ich die erste Autofahrt meines Lebens. Hui, war das spannend und wie das schaukelte.(besser Ausrufezeichen)
Es folgten feine Tage für mich. Mein Mensch war sehr lieb zu mir. Nur wenn ich an den Kabeln knabberte oder genussvoll an einem der Sofakissen kaute, wurde Frauchen ein wenig ärgerlich. Da verstand sie keinen Spaß. Um mir das abzugewöhnen(Komma) schlug sie jedes Mal mit einer Zeitung auf den Tisch. Das erschreckte mich derart, dass ich es schnell wieder ließ.

Von meinem Fensterplatz aus konnte ich mir die Welt ansehen. Trotz meines schönen Lebens überkam mich manchmal eine tiefe Traurigkeit. Es gab Tage, da wusste ich nichts richtig mit mir anzufangen. Niedergedrückt schaute ich den Vögeln zu(Komma) wie sie mit dem Wind spielten. Menschen liefen eilig durch die Straßen, Autos hupten. Im Park spielten Kinder. Einige von ihnen fütterten mit ihren Müttern die laut schnatternden Enten. Überall war was los, nur bei mir nicht. Niemand ist gern so viel allein, erst recht kein Hasenkind. Mir fehlte ein Spielkamerad. Ich hatte das Gefühl(Komma) der einsamste Hase der Welt zu sein.

Eines Tages wurde es aufregend. Frauchen wollte mit mir aufs Land zu ihren Eltern fahren. Sie packte ihre Sachen und meine ganze Behausung ins Auto und fuhr los. Wie schön! Ich strahlte mit der Sonne um die Wette vor Glück. Die Freude bei der Ankunft war groß(Komma) als ich sah(Komma) was mich dort erwartete. Ein Gehege stand auf einer Wiese(Komma) wie es schöner nicht sein konnte! Löwenzahn und Gänseblümchen gab es dort in Hülle und Fülle, auch ein Häuschen zum Zurückziehen stand darin. Ich konnte kaum abwarten(Komma) bis man mich hinein ließ. War das toll! Ich tobte erst einmal wie wild herum und fraß von dem köstlichen Löwenzahn.

Plötzlich erschrak ich fast zu Tode. Wie aus dem Nichts kam ein mächtiger Hund knurrend auf mich zu gerast! Er bremste erst kurz vor meinem Gehege(Komma) so dass ich dachte, er springt hinein. Ich rannte wie der Teufel in das Häuschen. Dort hockte ich mich geschockt in eine Ecke. Mit solch einem Schrecken hatte ich nicht gerechnet. Vorsichtig lugte ich aus dem Eingang und sah mich um. Meine Unterkunft war zum Glück stabil gebaut und mit Maschendraht umspannt. Mittlerweile hatte der Hund sich beruhigt. Friedlich lag er im Gras und beobachtete mich. Mutig hoppelte ich auf ihn zu.

"Na, du Winzling", knurrte er leise, "hast dich wohl erschrocken(Komma) wie? Ich heiße Ben." Schnüffelnd kam er näher.
"Das kann man wohl sagen(Komma) Ben", erwiderte ich ehrlich, "meine Barthaare zittern immer noch."
"Bist ja im Moment leider in Sicherheit", meinte er.
"Wie meinst du denn das jetzt?", fragte ich ihn entgeistert.
"Das wirst du schon sehen, wenn du mal frei sein solltest. Oh, wird das eine Hatz werden, ich freue mich schon darauf.", antwortete der Hund genüsslich.
"Was, du willst mich jagen, aber warum denn, ich habe dir doch nichts getan?", schrie ich entsetzt.
"Och", meinte Ben leichthin, " (kein Leerfeld)ob du mir was getan hast oder nicht, es macht einfach Spaß(Komma) hinter euch Hasen her zu flitzen. Hier auf dem Feld gibt es einige(Komma) die schon Bekanntschaft mit mir geschlossen haben, das kannst du mir glauben. Allerdings sehen die nicht so vornehm aus wie du."
Mein Hasenfell sträubte sich. "Frauchen wird schon auf mich aufpassen, du Riese", meinte ich mutig.
"Ja, ja Winzling", sagte Ben gähnend, "ich kann warten. Außerdem ist es Zeit für ein Schläfchen."

Er trottete langsam davon. Das waren ja schöne Aussichten! Kurz danach dachte ich nicht mehr an das Gespräch. Ich genoss die Wiese in vollen Zügen. Nachdem ich mich im Gehege ausgetobt hatte, legte ich mich ins Gras. Die warmen Sonnenstrahlen streichelten angenehm mein Fell. Schneeweiße Sahnewolken zogen über mich hinweg. Es machte Spaß(Komma) den lustigen Schwalben zuzusehen, die am Himmel die kühnsten Kunststücke vollführten. In den Bäumen und Sträuchern tobten die Spatzen mit ihren Jungen. Andere Vögel flogen fleißig hin und her, um ihre Kleinen mit Insekten und Würmern zu füttern. Bunte Schmetterlinge flatterten von Blume zu Blume.

Ein Mäuschen durchquerte flink den Garten und entdeckte mich. "Oh, du bist neu hier", stellte sie fest. Neugierig kam sie näher: "Wie heißt du und woher kommst du?"
"Ich heiße Harry und wohne in der Stadt."
"Ach ja? Du hast dir aber ein schönes Fleckchen ausgesucht. Sogar ein feines Haus steht auf deinem Grundstück", meinte die Maus bewundernd.
"Das finde ich auch", antwortete ich, "Allerdings gibt es hier einen gewaltigen Hund(Komma) der versprochen hat(Komma) mich zu jagen, sobald ich das Gehege verlasse."
"Meinst du etwa Ben?", lachte sie, "der tut doch keinem was zuleide."
Zweifelnd sah ich das Mäuschen an. "Na ich weiß nicht, das hat sich aber vorhin ganz anders angehört."
Plötzlich erstarrte die Maus. "Gütiger Himmel", kreischte sie in den höchsten Tönen,(entweder Punkt oder klein weiter) "Sieh mal(Komma) dort drüben unter der Hecke sitzt eine Katze. Ich muss los, Hase Harry, denn wenn sie mich entdeckt, ist es aus mit mir. Die ist nicht so gutmütig wie dein Ben."
Wie von Sinnen rannte sie weg. Bedauernd sah ich ihr hinterher. Schade, es war richtig nett(Komma) mit ihr zu plaudern.

Am Abend sollte ich ins Haus zurück. Da ich noch keine Lust verspürte(Komma) schlafen zu gehen und lieber draußen spielen wollte, sprang ich einfach kurzerhand aus Frauchens Arm und plumpste auf die Wiese. Da war was los! Ich raste Haken schlagend durch den Garten, verfolgt von dem laut kläffenden Hund(Komma) der auf einmal auftauchte. "Ich wusste(Komma) du würdest mir bald die Freude machen", bellte der Hund entzückt, "los, renn wie noch nie, das macht mir am meisten Spaß."
Kreischend folgte mir mein aufgeregtes Frauchen, ihre Mutter rannte als letzte schreiend hinter uns her. Als dann auch noch ihr Vater wie der Blitz angerast kam und brüllte: "Was ist denn hier los?", war das Chaos perfekt. Kurz bevor der Hund mich packen konnte(Komma) hatten sie mich erwischt und in Sicherheit gebracht. Mein Herz schlug fast zum Halse heraus. Was für eine schreckliche Erfahrung! Nein, das brauchte ich nicht öfter. Von da an hielt ich immer still(Komma) wenn mich jemand aus dem Gehege holte.

Der Hund und ich hatten uns aneinander gewöhnt. "Hey Kleiner", meinte er, "hast du wirklich geglaubt(Komma) ich würde dir etwas zuleide tun?" Ich war sprachlos.
"Was meinst du denn(Komma) wonach das für mich aussah?", fragte ich ihn. "Hab mich noch nie so gefürchtet."
Ben lachte dröhnend. "Weißt du, ich jage für mein Leben gerne. Leider sind die Katzen in der Nachbarschaft immer sehr auf der Hut vor mir, sodass ich selten mal in den Genuss komme."
Er lag jetzt oft vor meinem Gehege und unterhielt sich mit mir. Ich fing an(Komma) ihn zu mögen. Die Maus hatte Recht, Ben war wirklich ein Netter. Einmal kreiste zu meinem Entsetzen ein großer Habicht über mir. "Hallo, wen haben wir denn da?", rief der zu mir herunter. "Na, da wird sich meine Familie aber freuen(Komma) wenn ich mit dir zurückkomme."
Schon stieß der Greif herab.
"Ja spinnst du denn? Du kannst mich doch nicht verfüttern!", schrie ich. Voller Panik rannte ich in mein Häuschen. Zum Glück kam Ben gerade.
Er bellte so laut er konnte: "Wirst du wohl meinen kleinen Hasen in Ruhe lassen." Furchterregend fletschte er seine Zähne und schnappte nach dem Raubvogel. Fast hätte er ihn erwischt.
"Welch ein Pech", kreischte der Habicht."(kein Anführungszeichen) Wütend flog er davon.
Ich glaube(Komma) von da an waren Ben und ich Freunde.

So oft es ging, fuhr meine Menschenfrau mit mir aufs Land. Leider gingen diese Wochenenden viel zu schnell vorbei.
Von all diesen schönen und aufregenden Tagen auf der Wiese träumte ich, wenn ich wieder mal alleine in meinem Käfig saß.
Allmählich ging der Sommer zu Ende und der Herbst nahte. Wenn wir jetzt in dem Garten waren, musste ich stets früher ins Haus. Es wurde schneller dunkel und empfindlich kühl. In der Natur kehrte Ruhe ein. Viele Singvögel waren bereits auf dem Weg in den Süden. Schon bald würde ich für lange Zeit nicht mehr auf meine geliebte Wiese können. Für einen Stubenhasen wie mich ist es dann zu kalt, denn unsere Art ist empfindlicher als die Feldhasen. Es gab Momente, in denen ich mir wünschte, einer von ihnen zu sein. An jedem Tag könnte ich von morgens bis abends mit meinen anderen Gefährten draußen herumtollen. Nie wäre ich so viel alleine. Trotz dem ich es gut bei meinem Frauchen hatte, fühlte ich mich oft schrecklich einsam. Mein Herz hatte Sehnsucht nach dem wunderbaren Garten und meinem Hundefreund.

An einem dieser einsamen Tage machte Frauchen mir die größte Freude meines Lebens. Sie kam mit einem Körbchen nach Hause. [red] Verduzt [/red] (Verdutzt) starrte ich es an. Da schauten doch Hasenohren heraus! Ich hielt vor Aufregung die Luft an. Sie holte doch tatsächlich einen Hasen wie ich einer bin aus [red] diesen [/red] (diesem) Korb und setzte ihn zu mir. Neugierig sah [blue] dieser [/blue] (er) sich in meiner Bleibe um. Toll! Ich war wie vom Donner gerührt. Begeistert hoppelte ich zu ihm: "Ich bin Harry."
"Hallo Harry", sagte mein neuer Kamerad, "mich nannten sie im Laden Rudi. Ich muss schon sagen, du hast es wirklich nett hier." Wir verstanden uns auf Anhieb.
Mit den lustigsten Spielen vertrieben wir uns die Zeit. Ich erzählte Rudi von den Landausflügen, von der wundervollen Wiese mit dem Gehege(Komma) in dem man so toll rennen kann, und von meinem Freund Ben. Natürlich vergaß ich auch nicht(Komma) die Geschichte mit dem Habicht zu erwähnen. Da würden alle Gartenbewohner aber schauen, wenn ich beim nächsten Ausflug Rudi mitbringe. Ungeduldig warteten wir beide auf den Frühling.

Könnte noch n paar stunden so weiter gehen.
lg
 
Huhu Flammarion,

freut mich , dass die kleine Hasengeschichte Dir gefällt. Werde mich nachher sofort an die Fehlerbehebung machen, bei dieser Hitze kann man kaum denken, lach und danke.

Lieber Gruß
Märchentante
 



 
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