Hass

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Clee Marker

Mitglied
Deine zornigen Hände schlugen wahllos. Sie hassten. Mein Flehen, ein sinnloser Aufschrei nach Einhalt. Wutentbrannt kanntest du kein Erbarmen. Die Striemen auf meiner Haut. Ihre unterschiedlichen Farbschattierungen waren mir geläufig.
Meine Tür verschlossen. Das Fester zu hoch. Und draußen die Sonne. Die Fensterscheibe drückte meine Nase platt. Sehnsuchtsvolle Blicke auf vorbeiziehende Wolken. In einsamen Stunden keimten Gedanken an Flucht. Abermals keine Chance auf Entrinnen. Brachten sie mich doch stets zu dir zurück.
Später ging ich dann zu ihnen. Es waren viele. Sie konnten meine Gier nach Liebe nicht stillen. Eine fortwährende, erfolglose Suche hatte begonnen.
Mein vergeblicher Versuch Erinnerungen zu finden. Hast du mich jemals in deine Arme genommen. Warmherzige Worte aus deinem Mund waren mir fremd. Dein Lachen hörte ich nur selten in Gegenwart anderer.
Jetzt stehe ich an deinem Grab. Tränen kann man nicht erzwingen. Der kleine Blumenstrauß. Ein Ausdruck von Mitleid für dein jämmerliches Dasein. Meine Frage bleibt unbeantwortet für alle Ewigkeit. Woher dieser Hass, Mutter?
 
A

Arno1808

Gast
Hallo Clee,

die Intensität des Textes läßt vermuten, dass er keine reine Fiktion ist.
Obwohl ich niemals ähnliche Erfahrungen gemacht habe, kann ich beim Lesen Deine Verzweiflung nachempfinden, was für die Ausdruckskraft Deiner Worte spricht.

Kompliment!

Gruß

Arno
 



 
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