Anonym
Gast
Ob ich sie je geliebt habe? Ich weiss es nicht. Heute kann ich nicht mehr fühlen, wie ich damals fühlte. Wenn die Liebe mit ihr starb, dann habe ich sie wohl geliebt.
Ich lebe gut. Mein Leben ist in Ordnung. Ich habe Probleme mit meiner Arbeit und kann mich nicht mehr so gut und lange konzentrieren wie früher; trotzdem: ich funktioniere noch.
Aber es ist kalt in mir. Und wie die Zeit vergeht, kühlt sich auch alles um mich immer weiter ab. Meine Brücken zur Welt sind mit Eis überzogen. Die Flüsse meines Lebens zugefroren.
Ich beginne zu spüren, wie die Nacht naht. Wie ich sie überstehen soll, weiss ich nicht. Ich fürchte mich vor ihr, der Nacht. Ich bin es gewohnt zu irren, bin es gewohnt zu frieren, aber ich zweifle an meiner Kraft, beides zur gleichen Zeit zu ertragen.
Mein Leben ist eine eisige Wüste; Eine Scheibe wohl, ohne Berge, ohne Täler. Im einen Moment möchte ich rennen, ihr zu entfliehen, im nächsten erstarren, ein Teil von ihr zu werden.
Weder suche ich Wege, noch will ich um Hilfe rufen, denn das Eis ist beackert mit Wegen, unzähligen Trampelpfaden, Karrwegen, regelrechten Strassen gar, die nicht danach verlangen gesucht, sondern gedankenlos begangen zu werden, und helfen kann ich mir nicht lassen. Sie meinen es alle gut, die Helfer, aber sie helfen nicht; können es nicht, wenn mein Geist sich dagegen sträubt. „Als ob er mich leiden sehen will“, denke ich manchmal.
Ich habe mein Leben vereinfacht, so gut es ging. Habe mich von Besitz getrennt, der erinnert, der belastet, der verlangt. Heute sind viele meiner Schränke leer. Ich müsste mich vor dem Selbstmitleid in Acht nehmen, sagen meine Freunde. Mag sein, dass ich mir leid tun will. Was ich tue, tue ich aus Überzeugung. Und wenn ich mein Leben auf den kleinstmöglichen Nenner brechen will, dann tue ich das, ob man es Selbstmitleid nennt oder nicht.
Was mir fehlt, ist Erde, auf dem ein neues Leben wachsen könnte. Was mir fehlt, ist die Sonne, sind meines Geistes wache Tage. Es ist kein Schleier, unter dem ich lebe, es ist ein schwerer Mantel, der mich erdrückt. Und doch ist er der einzige Grund, wieso ich noch nicht erfroren bin, in dieser, meiner eisigen Welt.
Ich lebe gut. Mein Leben ist in Ordnung. Ich habe Probleme mit meiner Arbeit und kann mich nicht mehr so gut und lange konzentrieren wie früher; trotzdem: ich funktioniere noch.
Aber es ist kalt in mir. Und wie die Zeit vergeht, kühlt sich auch alles um mich immer weiter ab. Meine Brücken zur Welt sind mit Eis überzogen. Die Flüsse meines Lebens zugefroren.
Ich beginne zu spüren, wie die Nacht naht. Wie ich sie überstehen soll, weiss ich nicht. Ich fürchte mich vor ihr, der Nacht. Ich bin es gewohnt zu irren, bin es gewohnt zu frieren, aber ich zweifle an meiner Kraft, beides zur gleichen Zeit zu ertragen.
Mein Leben ist eine eisige Wüste; Eine Scheibe wohl, ohne Berge, ohne Täler. Im einen Moment möchte ich rennen, ihr zu entfliehen, im nächsten erstarren, ein Teil von ihr zu werden.
Weder suche ich Wege, noch will ich um Hilfe rufen, denn das Eis ist beackert mit Wegen, unzähligen Trampelpfaden, Karrwegen, regelrechten Strassen gar, die nicht danach verlangen gesucht, sondern gedankenlos begangen zu werden, und helfen kann ich mir nicht lassen. Sie meinen es alle gut, die Helfer, aber sie helfen nicht; können es nicht, wenn mein Geist sich dagegen sträubt. „Als ob er mich leiden sehen will“, denke ich manchmal.
Ich habe mein Leben vereinfacht, so gut es ging. Habe mich von Besitz getrennt, der erinnert, der belastet, der verlangt. Heute sind viele meiner Schränke leer. Ich müsste mich vor dem Selbstmitleid in Acht nehmen, sagen meine Freunde. Mag sein, dass ich mir leid tun will. Was ich tue, tue ich aus Überzeugung. Und wenn ich mein Leben auf den kleinstmöglichen Nenner brechen will, dann tue ich das, ob man es Selbstmitleid nennt oder nicht.
Was mir fehlt, ist Erde, auf dem ein neues Leben wachsen könnte. Was mir fehlt, ist die Sonne, sind meines Geistes wache Tage. Es ist kein Schleier, unter dem ich lebe, es ist ein schwerer Mantel, der mich erdrückt. Und doch ist er der einzige Grund, wieso ich noch nicht erfroren bin, in dieser, meiner eisigen Welt.