Haus am Strand

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wirena

Mitglied
Liebe Elke

ich würde "dieses eine mal" gross schreiben - gäbe mehr Gewicht und denke ist auch korrekt lt.Duden.
- schön, Deine Lyrik, höre direkt das Meeresrauschen :)

Männer, die mich einst bewohnten
feindesmüde stille Krieger
wollten dieses eine [blue]M[/blue]al

.....
.....

Schreie, die im Salzwind fliegen
jagen, Möwen gleich, die spielend
fühlen, dass es Freiheit wär


lg wirena

PS: die spielend fühlen, wäre auch eine schöne Variante, kam mir spontan auf die Zunge beim zweiten Mal lesen
 

ENachtigall

Mitglied
Haus am Strand


Männer, die mich einst bewohnten
feindesmüde stille Krieger
wollten dieses eine Mal

und doch vielleicht auch nur am Meer
in mir bei offenen Fenstern liegen

Schreie, die im Salzwind fliegen
jagen, Möwen gleich, die spielen
fühlen, dass es Freiheit wär


© Elke Nachtigall
07/2011
 

ENachtigall

Mitglied
Danke, wirena, für Dein aufmerksames Lesen und den Kommentar.
Das "eine Mal" habe ich korrigiert. Merkwürdigerweise hatte mein Rechtschreibprogramm mir das große "Mal" als Fehler angezeigt.
Beim "Spielen" möchte ich doch lieber in der Verbform bleiben. So bleibt das "Fühlen, dass es Freiheit wär" m.E. näher bei den müden Kriegern - entfernt sich nicht so sehr in die "als-ob-Möwen".

Liebe Grüße,

Elke
 

Trasla

Mitglied
Ein schöner Eindruck!

(Ich habe angefangen zu lesen in der Annahme, dass das LyrI eine Person wäre, kein Haus. Das hat zu einer äußerst seltsamen Vorstellung bei "Männer, die mich einst bewohnten" geführt :) )

Rein gefühlt finde ich das "doch" in Zeile vier zu viel. Es klingt für mich ein wenig flüssiger, schwingender wenn das weg fällt. Und ähnlich dazu statt "offenen" lieber "off'nen", zumindest lese ich es immer so.
Wenn ich versuche, absichtlich "offenen" auszulesen, dann stolper ich.

Gelungene Stimmung, ganz besonders gefällt mir "Salzwind"!

Lieben Gruß,
Trasla
 

ENachtigall

Mitglied
(Ich habe angefangen zu lesen in der Annahme, dass das LyrI eine Person wäre, kein Haus. Das hat zu einer äußerst seltsamen Vorstellung bei "Männer, die mich einst bewohnten" geführt )

Hallo Trasla,

schön, dass mir dieser Nebeneffekt gelungen ist; ich hatte mir so was gedacht ;), wollte es aber nicht heraufbeschwören und habe durch die Wahl des Titels abgemildert.
Die Stolperzeile ist kieselig, damit mir das Ganze nicht zu sehr ins Seichte abgleitet.

Bei "off´nen" gebe ich Dir recht. Hatte das auch schon hin und her überlegt. Das werde ich ändern.

Vielen Dank für Deinen Kommentar!

Lieben Gruß,

Elke
 

ENachtigall

Mitglied
Haus am Strand


Männer, die mich einst bewohnten
feindesmüde stille Krieger
wollten dieses eine Mal

und doch vielleicht auch nur am Meer
in mir bei off´nen Fenstern liegen

Schreie, die im Salzwind fliegen
jagen, Möwen gleich, die spielen
fühlen, dass es Freiheit wär


© Elke Nachtigall
07/2011
 
M

Marlene M.

Gast
mir ging es ähnlich, liebe Elke. Beiwohnen und be-wohnen ist ja nicht zuweit entfernt.
Ein gutes Bild, denn ein Haus hat ja auch irgendwie etwas weibliches, heimeliges, mütterliches.
Ich finde es sehr gelungen, auch die Freiheit, die am Schluß ebenso doppeldeutig ist.
Mit dem Rhythmus tue ich mich etwas schwer in einigen Zeilen. das stört.
Wenn man es aber bewusst betont liest, geht es.
Ein Gedicht im Grunde von Verlassensein, Trauer und fragwürdiger Freiheit- diese Gefühle stellen sich ein.
Schön.
LG von Marlene
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Marlene,

danke, dass Du mir eine Rückmeldung zu dem Gedicht gibst. Es gibt tatsächlich ein Bild dazu, dass ich auch gerne dazu veröffentlicht hätte - doch sollte es natürlich auch ohne das funktionieren.

Ein gutes Bild, denn ein Haus hat ja auch irgendwie etwas weibliches, heimeliges, mütterliches.
Ich liebe Häuser, denen man ein wenig in die Fenster schauen darf, die mitunter leckere Essensdämpfe auf die Gehwege atmen und deren Türen nicht dauernd "hermetisch" abgeriegelt sind. Sie dürfen natürlich auch etwas "dreckig" und tüdelig oder unordentlich sein.

Lieben Gruß,

Elke
 
M

Marlene M.

Gast
lächel: ja. Unser Haus hat mich von Anfang an angezogen. Wir wohnten in der Nähe und ich habe immer gesagt: Sowas verkauft doch niemand. Das Haus war alt und sehr verwohnt, aber es hatte einen verwucherten Paradiesgarten und eine Ausstrahlung von Frieden.
Habe dazu auch mal ein Gedicht geschrieben. Diese " meine Burg" gibt mir Frieden schon seit 26 Jahren- und der Garten ist immer noch verwildert...
Schmunzeln von Monika
 

ENachtigall

Mitglied
Haus am Strand


Männer, die mich einst bewohnten
feindesmüde stumme Krieger
wollten dieses eine Mal

und doch vielleicht auch nur am Meer
in mir bei off´nen Fenstern liegen

Schreie, die im Salzwind fliegen
jagen, Möwen gleich, die spielen
fühlen, dass es Freiheit wär


© Elke Nachtigall
07/2011
 



 
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