Herbst (Terzine)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Gedicht ist eine Terzine mit in der deutschen Dichtung eher seltenen kurzen Versen.

Es arbeitet mit poetischen Bildern und Metaphern.

Die Verszeile "des Herbst Depot" erscheint mir etwas seltsam, weil ich die Genitiv-Form nicht verstehe.

Interessant ist das Bild "Blättermahd". Ja, der Herbstwind mäht die Blätter.

Man kann das Gedicht auch metaphorisch als Beschreibung des Lebens ansehen. Hierfür gibt es einige Verbindungen zwischen der Menschenwelt und der Umwelt.

Umwelt:

Spinnenweben
Tau
Farbtalar
Nebelschwaden
auf dem See
Morgenrot
Sturmwind naht
Blätter...

Menschenwelt:

im Haar
Farbtalar
Arkaden
Negligee
Depot
...mahd
 

HerbertH

Mitglied
Also für mich ist das kein Gedicht für feste Formen. Das Metrum ist nicht streng durchgehalten, es wird zwischen Jamben und Trochäen gewechselt.
Das soll nicht heißen, dass das Gedicht schlecht ist. Es wäre m.E. besser in Gereimtes aufgehoben.

lG

Herbert
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Diese Kritik geht an mich. Das Forum "Feste Formen" gibt es noch nicht so lange wie das Gedicht.

Die Frage ist, wie streng man "Feste Formen" nimmt. Besteht "fest" in einer festen Zuordnung von Silben und Versmaß oder in einer Festen Zuordnung zu einer bestimmten definierten Gedichtform?

Ich habe die Form "Terzine" geprüft und festgestellt, dass in der deutschen Form das Reimschema, nicht aber die Zeilenlänge und Rhythmik festgelegt ist - obwohl die meisten ein spezielles Schema verwenden.

Eine völlig andere Frage ist, ob sich der Wechsel in diesem speziellen Gedicht gut macht, ob er die Wirkung verstärkt oder ob er es zerstört.
 



 
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