Herbst in der Stadt (Terzine)

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Tula

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Herbst in der Stadt


Er kam am Morgen, als die Stadt noch schlief;
ein Stromer, Strolch, zerzauster Vagabund,
der mürrisch über ihre Dächer lief.

Sein Mantel flatterte in Fetzen und
mit jedem seiner schweren Schritte fiel
ein Regenschauer aus dem Wolkenschlund.

Dann war's ihm der Strapazen wohl zu viel.
Nun ruht er und es steigt aus dem Asphalt
der Atem eines Wanderers am Ziel.

Er malt im Park und singt. Das Lied ist alt:
vom Wald, den er in seinen Armen hält,
vom Trieb, der gestern noch als kräftig galt,

doch jetzt, wie alles, unaufhaltsam fällt.
Ein Mensch am Fenster weiß, auch er verblüht.
Besorgt schaut er nach oben, dort erhellt

ein fernes Leuchten flüchtig sein Gemüt.
 

anbas

Mitglied
Ich bin - bisher - nicht so ein Terzinen-Fan. Hier bekomme ich aber Appetit auf mehr.

Liebe Grüße

Andreas
 

Tula

Mitglied
Hallo wüstenrose, Patrick, Trainee und Anbas

Euch allen ein Dankeschön für die sonnigen Herbstgrüße und Wertungen.

Sonnige Grüße zurück

Tula
 



 
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