Herbstlicher Auftritt

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Lyrischa

Mitglied
Herbstlicher Auftritt

Nebelfreie Nachmittage
lassen bleichen Himmel strahlen.
Dankbar pflege ich den Garten:
Chrysanthemen - Sonnenstrahlen
senden Goldorange und Purpur.
Lautlos sinkt die Sonnenuhr.

An mein Ohr gellt raue Klage...
Pfeile, dunkelgrau und friedlos,
stechen in den Wolkenschoß.
Fünfer-Dreieck am Beginn
krächzt die Probemelodie;
Spirale gegen Uhrlauf-Sinn

dreht, steigt, dann verschwindet sie
hinter Wolkenherde.
Lässt am Schwanenteich sich nieder:
Alles ruht jetzt auf der Erde;
schläft noch einmal aus...
Mich treibt die Kühle ins Haus.

Nächtlicher Nebel verzogen.
Hellblauer neuer Tag
bringt den Sehnsuchtsschrei wieder,
ruft den Tross zum Starten.
Ich sehe sie kommen
am Himmel gezogen -

Das Feld der Spitze hinterher,
Richtung genommen!
Scharf nach Südwest
trägt Wind die Klage,
die uns verlässt.

Die Erscheinung wird vage: -
Ein Cirrusschweif,
den ich schon nicht mehr seh.
Kalte Sonne im Nebelreif -
Bald schon fällt erster Schnee...
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Lyrischa,

eines der Gedichte, die sprachlos machen. Jedenfalls mich.

Deshalb verzichte ich auch auf jegliche Interpretation - du kannst aber getrost davon ausgehen: Ich habe verstanden. :)

Begeisterte Grüße
Heidrun
 



 
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