Herbstnacht

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Lunar Light

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Nebelschwaden schleichen träge
Durch des Herbstes kühle Nacht,
In der leis der Regen fällt
Und außer mir kein Auge wacht.

In dieser Dunkelheit gefangen,
Eingesperrt und doch erlöst.
Ein langes Sterben ohne dich
Und mein Geist der Welt entblößt.

Halb verwelkte Blätter fallen,
Menschen, halb gestorben, leben.
Und der Wind singt seine Weise
Über längst vergess'ne Leben.


(vom 13. Oktober 2000)
 

Ikarus

Mitglied
Ach, Lunar L.

schön, wie immer. Fein und klein.:))
Man spürt diese Jahreszeit in dir, dass du sie magst.

Nur schade um den identischen Reim in der letzten Strophe, aber
darüber ist hinwegzusehen.

Freue mich mehr von dir zu lesen.

Ikarus
 

Lunar Light

Mitglied
Hallo ihr beiden,

ich freue mich wie immer sehr, dass euch mein Gedicht gefällt. Vor allem weil ich noch neu hier bin, ist es sehr angenehm, dass nicht alle buh schreien...
Nun, Ikarus, die meisten meiner Gedichte haben 3 Strophen. Es hat sich herausgestellt, dass das für mich wohl die ideale Länge ist. Meist ist es so, dass damit einfach alles gesagt ist. Ich habe auch das ein oder andere längere Gedicht geschrieben, nur ist es vielfach so, dass die Formulierungen, und damit die Kunst, darunter leiden. Und dann auf Teufel komm raus noch weiter zu schreiben, um Worte zu ringen, nur damit ich auf ein paar mehr Strophen komme, kann auch nicht Sinn der Sache sein. Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch? Die Werke, die ich zur Zeit online stelle, sind schon alle etwas älter. In den letzten 2 Jahren habe ich mich vor allem aus Songwriting konzentriert, da ist das Gedichteschreiben einfach in den Hintergrund getreten. Mal sehen, was vielleicht in nächster Zeit so zustande kommt.
Der identische Reim ist wirklich nicht der Idealfall, das gebe ich zu. Aber ich habs gedreht und gewendet und es kommt nichts anderes dabei raus (ohne den Inhalt ziemlich zu verändern). Aber nach einer Weile hab ich es nicht mehr als besonders störend empfunden, und jetzt, mit einem Abstand von drei Jahren fällt es mir persönlich gar nicht mehr besonders auf...

Vielen, vielen Dank nochmal fürs Lesen und eure Kommentare!

Liebe Grüße~

Renée.
 

Markus Veith

Mitglied
Hi, Lunar

Bin eigentlich kein Naturgedicht-Anhänger, aber deines hat mir sehr gefallen, vor allem die letzte Strophe. In deinem Profil steht, du magst nicht so gern verglichen werden - kann ich verstehen - aber ich musste sehr an meine Lieblingsliedertextzeile denken: "Fade winde whispering on broken mandolins ..." (Black Satin Dancer von Jethro Tull) Dass ist immer ein gutes zeichen, denke ich.
Markus
 



 
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