Herbstschönheit / Sonett

2,00 Stern(e) 1 Stimme

Vivi

Mitglied
Wenn fünfzig Herbste deine Stirne drücken,
gar tiefe Furchen deine Schönheit ziern,
wird deiner Jugend Kleid, was einst Entzücken,
mit jedem Blicke, seine Pracht verliern.

DerJugend Schönheit ungebraucht begraben,
geborgen Alter, Weisheit und Geduld,
die Seele an geschenktem Klang zu laben,
in schlichter Lieblichkeit von Wert und Huld.

Dem manches Unscheinbare schon vergangen,
der fühlt, in zahllos wiederholtem Mal,
sein kaltes Blut ist warm noch im Verlangen -

bei aller Prahlerei geschmacklos schal.
Im eingesunknen Blick die Schmach verleide -
der reifen Schönheit stolze Augenweide
 

Walther

Mitglied
Hallo Vivi,

formal gelungen - inhaltlich sollte der Text aber nachhaltig bearbeitet werden. Manches ist einfach nicht verständlich, was daran liegen mag, daß partiell die Form den Inhalt überwältigt hat.

Beispiel:
Dem manches Unscheinbare schon vergangen,
der fühlt, in zahllos wiederholtem Mal,
sein kaltes Blut ist warm noch im Verlangen
bei aller Prahlerei geschmacklos schal.
[blue]=> Bezüge? Wer fühlt was und warum?[/blue]
Im eingesunknen Blick die Schmach verleide -
der reifen Schönheit stolze Augenweide
[blue]=> Was soll damit wem gesagt sein? Wer fühlt das?[/blue]
Der Protagonist macht soviele Perspektiven durch, daß das LyrIch nicht mehr zu erkennen ist.

Lieber Gruß W.
 



 
Oben Unten