Herbststimmung

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HERBSTSTIMMUNG

Nicht, dass ich es nicht hinnehmen würde...

aber das Laub unter meinen Füssen
ist mehr welk als bunt.
Die Bank unter dem kahlen Nussbaum
scheint verlassen, nicht einladend,
und der Nebel hängt so tief,
dass er meine Seele kühl berührt.

Der Regen schmeckt nach Tränen,
der Wind bringt den schalen Duft
verblühter Blumen.
Betroffen mach ich mich auf den Weg
nachhause.

Nicht, dass ich es nicht hinnehmen würde...

aber begreifen kann ich nur schwer,
dass nichts mehr schön ist wie früher.

ladyhellena

Hallo Ladyhellena,

"Nicht, dass ich es nicht hinnehmen würde... aber..." - einerseits scheint die Sache klar zu sein, LyrIch scheint sich mit dem Herbst abzufinden. Auf der anderen Seite folgen Ausführungen, die auf das genaue Gegenteil hindeuten. Hier wird das Spannungsverhältnis zwischen der objektiven Wirklichkeit, die keine Wahlfreiheit lässt, und der "gefühlten" Wirklichkeit, die in diesem Fall eine Abwehrhaltung beinhaltet, recht deutlich.

Die Zeile "Betroffen mach ich mich auf den Weg nachhause." wiederholt die Betroffenheit, die in den anderen Bilder implizit schon mitgeteilt wird; der "Weg nachhause" ist ein Einschub, der m.E. eher vom Thema weg führt - an dieser Stelle könnte eine Verdichtung sinnvoll sein.

Ansonsten ein, wie ich finde, gelungenes Stimmungsbild, nachvollziehbare Gedanken zum Jahreszeitenwechsel in einer klaren, ungekünstelten und dennoch poetischen Sprache. Gefällt mir.

Schöne Grüße, NDK

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Hallo NewDawnK !

Irgendwie traurig gestimmt, suchte ich draussen in der
herbstlichen Natur Trost.
Aber so schön und heiter mir früher der Herbst war, konnte
ich ihn nicht mehr empfinden. Im Gegenteil.
Nachhause.
Und zur Kenntnis nehmen, dass nichts so wie "einmal" ist.

Das konnte ich nicht besser ausdrücken.

Es liegt wohl am Lauf der Zeit, dass sich die Sicht
der Dinge verändert. Man muss diese Tatsache hin-
nehmen.

Danke für Deinen freundlichen Kommentar!

LG
ladyhellena