Herr Adam sieht schwarz (gelöscht)

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steyrer

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Hmm … Brauchst du für diese Geschichte überhaupt eine Sonnenfinsternis? Die Schemen, die dunkle Wand und die Blindheit sind ja für sich genommen schon eindrücklich genug. Eine totale Sonnenfinsternis ist übrigens weder angsteinflößend, noch auf irgendeine Weise bedrückend.

Diese Finsternis ist eigentlich nur eine Nebendarstellerin, aber eben so grundfalsch beschrieben, dass sie die ganze Geschichte verdirbt. Die Schweiz lag zum Beispiel gar nicht im Kernschatten; dort gab es nur eine partielle Finsternis. Der berühmte „rasende Schatten“ wirkt maximal auf Satellitenbildern beunruhigend.
Bei einer Totalen dämmert es auch nicht im eigentlichen Sinne, weil die Zusammensetzung des Lichtes gleich bleibt. Mit einer Sonnenfinsternisbrille auf der Nase (kurz SoFi-Brille) läuft garantiert niemand herum. Die Dinger dunkeln ab wie Schweißerbrillen.

Wenn du schon ein Wetterereignis brauchst, dann tut es auch ein Sommergewitter.

Sorry, wenn ich grob gewesen sein sollte, aber du ruinierst mit diesen schlecht recherchierten Details eine eigentlich hervorragende Geschichte.

Schöne Grüße
steyrer
 

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fuer herr adam ist sie aber aufgrund seiner glaukom-erkrankung erschreckend und bedrueckend, da du dies nicht nachvollziehen kannst, gebricht es dir wohl an der noetigen empathie. die literatur muss per se nicht immer die Realitaet 1 : 1 widerspiegeln, ausser sie ist sklavisch dem realismus verpflichtet, es geht auch um Stimmungen, Gefuehlslagen der Figuren, Sprachbilder, Projektionen ...
in dieser hinsicht, @steyrer ist bei dir gewiss noch luft nach oben, aber ich bin da recht zuversichtlich.
ich habe uebrigens frueher mal knaben mit aufgesetzten Filterbrillen im vorfeld einer sofi gesehen, auch wenn dir solchiges ja unmoeglich erscheint. und ob es jetzt in der ch eine partielle oder eine vollstaendige sofi gegeben hat, ist das denn wichtig? mitnichten, es ist scheissunwichtig fuer die story. so what?

bei deiner allfaelligen naechsten kritik erhoffe ich mir von dir ein deutliches mehr an substanz.

lg, marker
 

steyrer

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Hallo!

Du erzählst ja keinen Traum, sondern eine Geschichte, die in der Wirklichkeit des 11. August 1999 angesiedelt ist. Ich habe ein paar Nebensächlichkeiten angemerkt, die deine Geschichte unglaubwürdig machen. Nicht mehr, nicht weniger.
An einem falsch beschriebenen Herzinfarkt, könnten dir höchstens ein Arzt oder ein Patient herumkritteln, ebenso bei der Augenkrankheit. Die Tatsache aber, dass die Schweiz nicht in der Totalitätszone lag, ist Allgemeinwissen.

Mein Gedankengang ist: „Wenn du schon hier patzt, wo ich mich auskenne, wie vertrauenswürdig ist dann der Rest, wo ich dir nicht mehr folgen kann?“

So gesehen, sind die Nebensächlichkeiten sogar wichtiger als die Hauptsache.

Zur Empathie: Du hast mich halt nicht vollständig überzeugt. Möchtest du mir daraus einen Vorwurf machen? Empathie empfinde ich höchstens für dich, aber doch nicht für deine Arbeit, also ein Werkstück, das du hier zur Beurteilung vorlegst.

Abschließend: Um deinen Einwand zu überprüfen habe ich vorhin meine alte SoFi-Pappbrille wieder herausgekramt (ist dicht) und mich an die Totale in Österreich 1999 erinnert. Das ist auch schon was wert.

Schöne Grüße
steyrer
 

ahorn

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Hallo marker,
Deine Geschichte steht kurz vor dem Prädikat Brillant. Der Text bis zum Weg zum Supermarkt spitze. Er erinnert mich einwenig an Max Frisch "Der Mensch erschient im Holozän".

Dann schwächelst du. Auf hohen Niveau ohne Frage.

Er geht Einkauf. Klar fast jeder Mensch geht irgendwann einkaufen. Er muss auf die Straße, damit er die Kinder sieht. Trotzdem ohne Fantasie! Er ist allein, einsam! Geht er, um Menschen zu treffen oder nur eine Scheibe Brot zu erwerben? Nutze die Textstelle, um seine Einsamkeit trefflicher zu beschreiben. Lasse ihn zum Friedhof gehen – zwar auch nicht sehr fantasievoll, aber passender – an das Grab seiner Ehefrau, den einzigen Menschen, mit dem er sich noch unterhält.

Ach ja, beschreibe die Brillen anders oder genauer, beim ersten Lesen dachte ich an Karneval.

Dann nimmt dein Text wieder fahrt auf. Nur leider findest du nicht mehr die geniale Sprachlichkeit wie am Anfang.

Der Schluss:
Logisch, erklärend ok.
Aber unrealistisch!
Ein einsamer alter Mann stirbt bei einer Sonnenfinsternis an einem Herzinfarkt. Dramatische Tatsache ja! Aber was glaubst du, wie viele Zeitungen würden das bringen?
Würde es überhaupt jemand mitbekommen? Oder würde es erst bekannt, wenn der Geruch der Leiche durchs Treppenhaus wabert?

Er muss gefunden werden! Vielleicht von der Nachbarin, die ihn täglich für ein paar Minuten aufsuchte oder von dem netten Jungen Mann, der ihm jeden Tag sein Mittagessen brachte. Egal!

Man könnte den Schluss auch mit schwarzen Humor nehmen, um seine Ausweglosigkeit zu unterstreichen. Er könnte Schlaftabletten nehmen, sich erhängen oder erschießen. Ich glaube, unter Umständen käme er dann sogar in die Zeitung.

Fazit:
Dein Text ist super und mit einwenig mehr Fantasie und Mühe könnte er brillant werden.

Ahorn
 

Marker

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n'abend steyrer

danke. ich dachte bei der empathie eher an mitgefuehl mit dem alten Mann, nicht mit meinem werklein.

gruesse aus helvetien an austria,
marker
 

Plejadus

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Hej Marker,

eine gut geschriebene Kurzgeschichte las ich hier und gern.
Ich frage mich, ob ich den Kritikpunkt setzten sollte, dass hier der banale Vorgang des Ablebens eines alten Menschen nicht allzu bemüht aus ebenj. Banalität herausgehoben wurde?
Was bliebe von der Story ohne die kleine Blind-Dinner-Anekdote und der Tatsache, dass des augenkranken Mannes Tod mit der Sonnenfinsternis zusammenfiel?
Mit anderen Worten: Hätte ich die unversetzte, pure Geschichte dieser vorgezogen?
Wäre sie dann überhaupt würdig gewesen, geschildert zu werden?
Ehrlich, ich weiß es nicht zu schreiben.
Gefallen hat mir gleichwohl die Beschreibung der von Ritualen schier bereits erstickten Routine Herrn Adams und auch dieselbe seiner unmittelbaren Abkunft.

Seine Gesichtszüge waren entgleist, er ächzte und legte sich wieder hin, [blue]fühlte sich sterbenselend[/blue].
Man könnte. ohne es zu müssen, sich hier fragen, ob der eingebläute Part nicht vllt tatsächlich ein Fall für den Redundanzreiniger sei.

Gruß
- Plej.
 

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Danke sehr, @Ahorn und @-Plej!

Mein alter Herr pflegt sich tagtaeglich einer solch toedlichen Routine mit den damit einhergehenden Ritualen auszusetzen - fuer mich waer's die Hoelle ...

Ich will mal in mich gehen und in den naechsten Tagen ueber eure von mir sehr geschaetzten Verbesserungsvorschlaege nachdenken.

LG, Marker
 

Stierfrau

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Hallo Marker,
für mich ist die Geschichte perfekt.
Diese große, immerwährende Angst, blind zu werden ist so deutlich spürbar und erklärt auch den Verlauf. Da braucht es kein weiteres Beiwerk.
Ich les jetzt mal weiter bei Dir.
LG
Ulrike
 

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Vielen lieben Dank, Ulrike/Stierfrau - auch fuer die gute Benotung, ueber die ich mich wie ein Erlkoenig freue :)
Herzlich, bis bald!
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