Herr Kiemerich - Sternzeichen Fisch

Inge Anna

Mitglied
Herr Kiemerich - Sternzeichen Fisch,
war in der Tat erfinderisch,
so dachte er sich Namen aus
für Unentbehrliches im Haus
und davon gab's, in Breit' und Läng'
in seiner Burg 'ne stolze Meng'.

Der Fernsehsessel - ohne Lehn'
hieß lebenslänglich "letzte Trän';
ein Kochtopf, den beim Müll er fand,
ward "Mister Beulenpest" genannt.
Nicht zu vergessen "Pfannelies",
bei Überhitzung roch sie fies.

Beim Sängerfest in St. Johann,
er einen Gummibaum gewann;
gerührt er ihn nach Hause trug,
gab Wasser ihm, mehr als genug.
Schon nach zehn Tagen - welche Not -
war "Gummi-Bummi" mausetot.

Der Bücherschrank von Onkel Jan
zog die Besucher magisch an;
von außen sah er prächtig aus,
im Innern hielt der Holzwurm haus,
vergnügte sich bei Tag und Nacht,
denn sauber ward dort nie gemacht.

Wenn Kiemerich sich mal betrank,
lag heulend er vor diesem Schrank;
weil ihm geschmeckt viel Bier vom Fass,
ward unter ihm der Teppich nass.
Die Reue brachte ihn fast um,
doch "König Eicherich" blieb stumm.

Beim Lärm von "Betty Siebenklang"
das Ohrschmalz aus der Muschel sprang;
die alte Wanduhr drosch die Zeit
wie einstmals Tante Adelheid,
die damals keifend sich gefuchst,
als ihr das Prachtstück abgeluchst.

Opas Klavier im Speiseraum
war protzig, doch 'ne Zierde kaum;
der Deckel hing am letzten Haar
und Tasten gab's nur noch ein paar.
Herr Kiemerich war ein Genie,
spielte die "Kahlschlagsinfonie".

Das Instrument hieß "Promm-tschi-dimm",
bei Nachtfrost klang's besonders schlimm.
Hier lag für Kiemerich der Kick,
nur leider nicht für Nachbar Nick;
der hat ihm tüchtig eingeheizt,
mit Unflat keineswegs gegeizt.

Herr Kiemerich - Sternzeichen Fisch,
schlug mit der Faust jäh auf den Tisch.
Es barst das Holz, der Nachbar floh,
doch Kiemerich, der lachte froh;
drauf hüpfte Betty Siebenklang
keck von der Wand - ihr Herz zersprang.

Herr Kiemerich lebt heut' in Hamm;
vom alten Hausrat blieb ein Kamm
und lotst er müde ihn durchs Haar,
denkt er daran wie's früher war,
an seinen heißgeliebten Schrott;
er hebt den Krug: Behüt' dich Gott!
 
K

Klopfstock

Gast
sehr gut!!!

Liebe Inge Anna,
also ich finde dieses Gedicht außerdordentlich spaßig und
sehr gut gemacht. Entschprechend meine Bewertung, die Du voll verdient hast. Was mich wirklich wundert, daß solch ein gutes Gedicht ungeachtet vor sich hingammelt, während sich das Publikum oft auf sehr Dürftiges in Scharen stürzt.
Na, ja, über Geschmack kann man und sollte man wohl nicht
streiten:D:D:D

Wünsche Dir einen schönen Abend
und sende ganz liebe Grüße
 

Inge Anna

Mitglied
Hallo Klopfstock

Ganz herzlichen Dank für Deinen wohltuenden Kommentar. Ja, ich habe selbst schallend gelacht ob dieser schrägen Eingebungen. Meist besuchen diese mich in der Nacht; dann muss ich sie umgehend zu Papier bringen, ansonsten sind sie weg.
Auch Dir noch einen schönen Abend und liebe Grüße von
Inge Anna
 

Schakim

Mitglied
Deine Gedichte

Hallo Inge Anna!

Ich lese seit ein paar Tagen Deine Gedichte und finde sie immer wieder herrlich zum Lachen! So auch dieses hier ...
Du scheinst ein besonderes Gefühl für Humor entwickelt zu haben für Verwandte und Bekannte.

Ich freue mich auf vielen neuen Lesestoff von Dir und sende Dir liebe Grüsse!
Schakim
 

Inge Anna

Mitglied
Hallöchen,

erst mal ein herzliches Dankeschön für die Blumen des Lobes, die das Näschen des Autors erfreuen.
Ja, die "liebe" Verwandtschaft hat's mir angetan und reizt mich immer wieder zu gewagten Sticheleien. Mein nächster Hieb geht in Richtung (?) Möchte es noch nicht verraten, wer da wieder was auf die Rübe kriegt.
Schönen Abend noch und liebe Grüße von
Inge Anna
 

Inge Anna

Mitglied
Herr Kiemerich - Sternzeichen Fisch,
war in der Tat erfinderisch,
so dachte er sich Namen aus
für Unentbehrliches im Haus
und davon gab's, in Breit' und Läng'
in seiner Burg 'ne stolze Meng'.

Der Fernsehsessel - ohne Lehn'
hieß lebenslänglich "letzte Trän';
ein Kochtopf, den beim Müll er fand,
ward "Mister Beulenpest" genannt.
Nicht zu vergessen "Pfannelies",
bei Überhitzung roch sie fies.

Beim Sängerfest in St. Johann,
er einen Gummibaum gewann;
gerührt er ihn nach Hause trug,
gab Wasser ihm, mehr als genug.
Schon nach zehn Tagen - welche Not -
war "Gummi-Bummi" mausetot.

Der Bücherschrank von Onkel Jan
zog die Besucher magisch an;
von außen sah er prächtig aus,
im Innern hielt der Holzwurm haus,
vergnügte sich bei Tag und Nacht,
denn sauber ward dort nie gemacht.

Wenn Kiemerich sich mal betrank,
lag heulend er vor diesem Schrank;
weil ihm geschmeckt viel Bier vom Fass,
ward unter ihm der Teppich nass.
Die Reue brachte ihn fast um,
doch "König Eicherich" blieb stumm.

Beim Lärm von "Betty Siebenklang"
das Ohrschmalz aus der Muschel sprang;
die alte Wanduhr drosch die Zeit
wie einstmals Tante Adelheid,
die damals keifend sich gefuchst,
als ihr das Prachtstück abgeluchst.

Opas Klavier im Speiseraum
war protzig, doch 'ne Zierde kaum;
der Deckel hing am letzten Haar
und Tasten gab's nur noch ein paar.
Herr Kiemerich war ein Genie,
spielte die "Kahlschlagsinfonie".

Das Instrument hieß "Promm-tschi-dimm",
bei Nachtfrost klang's besonders schlimm.
Hier lag für Kiemerich der Kick,
nur leider nicht für Nachbar Nick;
der hat ihm tüchtig eingeheizt,
mit Unflat keineswegs gegeizt.

Herr Kiemerich - Sternzeichen Fisch,
schlug mit der Faust jäh auf den Tisch.
Es barst das Holz, der Nachbar floh,
doch Kiemerich, der lachte froh;
drauf hüpfte Betty Siebenklang
keck von der Wand - ihr Herz zersprang.

Herr Kiemerich lebt heut' in Hamm;
vom alten Hausrat blieb ein Kamm
und lotst er müde ihn durchs Haar,
denkt er daran wie's früher war,
an seinen heißgeliebten Schrott;
er hebt den Krug und leert ihn flott.
 



 
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