Herz

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Mara Krovecs

Mitglied
Herz

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verwinkelt zwischen
schleichenden Zeigern
das Klavier glänzt leise
wir schauen aus der Nacht
geklettert wie zwei Eichhörnchen
der Linde Zweige
unter den Füßen
ganz oben steht der Mond
ich wippe - die Äste tragen
aus Dunkelfalten schwirren
rote Schlangen
schräg zum großen Wagen
beginnt eine Jagd
Nachtscheiben
wie geschlossene Saturnringe

wir springen auf
unsere Küsse fliegen
aus dem Ticken des Metronoms

Sturm
 
B

bonanza

Gast
ich hatte mit sandra bereits die auseinandersetzung über
authentizität in der poesie.
dieses gedicht, mara, wirkt auf mich nicht authentisch.
du meinst es gut mit deinen wortschöpfungen, und man
merkt, dass du gefallen an der sprache hast; das reicht
nicht, denn du kommst damit nicht hinter den vorhang,
es bleibt seltsam mager, was du schreibst; das herz, um
das es geht, wirkt zweidimensional - da wird kein blut
durchgepumpt sondern nur geistiger firlefanz.

bon.
 
B

bonanza

Gast
den geistigen firlefanz nehme ich zurück.
ich denke jetzt eher an coca cola oder ein ähnliches
zuckergetränk.

bon.
 
S

Stoffel

Gast
Sturm

wir springen auf
unsere Küsse fliegen
aus dem Ticken des Metronoms


Hallo "Mara",

DAS wäre meine eigene Interpretation.

mfG
Susanne
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Stoffel,

ja, so wäre es als Kurzlyrik nicht schlecht,
aber gedacht hatte ich mir anderes dabei.

Ich danke Dir für Deine Antwort.
Liebe Grüße

Mara
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,
man könnte es als Essenz nehmen Deines Textes.So war das gemeint...meine Interpretation.

lG
Stoffel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Mara,

ich lese es so:

Da sitzen zwei am Klavier und spielen vierhändig sie improvisieren ihren Herzsturm. Alles, was Du da geschrieben hast, kann ich nämlich als Klaviertöne hören. Es fängt langsam und getragen mit dunklen Tönen an (verwinkelt zwischen schleichenden Zeigern), dann klettert es hinauf zu höheren Tönen, das Tempo steigert sich in achtel (das Wippen der Zweige) wird heftiger zu sechzehnteln (bei den roten Schlangen).
Aber dann hält es die Beiden nicht mehr, das Musizieren kann nicht mehr der Ausdruck dessen sein, was hier gelebt werden will, und so küssen sie einander immer noch gefangen in ihrer Musik und deshalb fast wie im Rhythmus des Metronoms.

Vielleicht hast Du es anders gemeint,aber ich empfinde es so.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Stoffel,

ach so...........;)
Danke, dass Du es nocheinmal erklären mochtest;

ja, auf diese Stelle läuft es hinaus.

Liebe Grüße

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Vera Lena,


es ist wirklich sehr angenehm Deine Kommentare zu lesen, weil sie so oft ganz nah an dem sind, was ich sagen möchte.
Und dann weiß ich: es gibt Wege für andere sich in meinen Texten zurechtzufinden.

Nun, ich habe es nicht wie Du in Tönen gehört, aber das Klavier, das jetzt leise ist, hat zuvor gespielt.
Und nun läuft alles, sich immer weiter steigernd, darauf hinaus, aus dem "üblichen" Rhythmus zu fliegen, bis es nichts mehr gibt, was noch halten könnte..............

Du hast mit Deinem inneren Ohr auch noch eine Musik dazu komponiert........das finde ich spannend...........hm
auf die Idee wäre ich so gar nicht gekommen.

Herzlichen Dank für Deine Antwort
und eine schöne Woche
wünscht Dir

Mara
 



 
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