Himmelsritt

goethe

Mitglied
Listig winden sich die Würmer hier im eigenen Sud.
Ernähren sich umunwunden von deinem Blut.
Kann es nicht ertragen so schwächlich dazustehen.
Möchte nicht kläglich im Sande zu Grunde gehen.
Drum werd ich kosten vom verbotenen Elixier,
taumelnd den Kelch zum Munde führen im Singsang
der Schlangenmelodie.
Funkelne Kristalle brodeln im Lebenssaft empor,
dies wird schon reichen für den Ritt zum himmlischen Tor.
 

Chrissie

Mitglied
Aua

Wer sich schon anmaßt, sich den Namen des deutschen Dichterfürsten auf's Etikett zu schreiben, der möge sich doch auch befleißigen, vor Veröffentlichung seiner Ergüsse zumindest einen Grundkurs in Metrik zu besuchen.

Viel Glück!
Chrissie
 
W

Wolfgang Wilholm

Gast
maßnehmen

zwar trag ich auch
des meisters namen
wenn auch nur als vor...
doch maße ich mir niemals an
das ich's so gut wie goethe kann.
 
K

kolibri

Gast
Geehrter Dichterfürst,

gegen die Worte an sich möchte ich natürlich keinerlei Einwand erheben, aber warum dieses Korsett in Reimform, und hätte man die Zeilen nicht noch mal kräftig durchschütteln können? Ich dürste regelrecht nach altertümlichen Wortlauten, aber dieses Gedicht klingt mir doch noch recht Neudeutsch.

Gruß
kolibri
 

goethe

Mitglied
Verehrter Geselle, der Name ist nur Schall und Rausch.
Sachte, sachte mit euren kecken Worten, habe nie behauptet ein Dichterfürst zu sein.
Klage nur hier und da mein Leid, doch bevor ihr die Klinge wetzt, haltet ein den Moment.
Und lasst nicht den ersten Gedanken direkt zum Urteil dringen, sondern erst der Worte Melodie erklingen.
Worte rauschen gleich dem Wasserfall und möchte ich sie dirigieren, so brems ich die Natur
und das ist doch all zu menschlich.
 
K

kolibri

Gast
Verehrter Goethe,

ich möchte Sie weder des Meineids bezichtigen, noch gedenke ich Sie niederzumeucheln.
Klagen Sie ruhig hin und wieder ihr Leid und dirigieren Sie da, wo sie es für notwendig erachten. Hüllen Sie Ihre Gedanken in einen Mantel rauschender Worte und lassen Sie mich innehalten.


Grüße
kolibri


P.S. Ist es wahr, daß das Zitat
"Getretener Quark macht breit, nicht stark", ihren Lippen entstammt?
 

goethe

Mitglied
Guter Kolibri, das harsche Wort, das ich geschwungen habe, war gemünzt nicht auf den ihrigen Kommentar. Vielmehr mag ich Lob für diesen Beitrag spenden und leider du hast Recht, bin ich nicht so bewandert auf den holprigen Weg der altertümlichen Sprache, doch manchmal und sei es nur Gewäsch vermag es mich zu verleiten. Dank auch an die holde Dame, die mich so gut verteidigen weiß. Freunde der Nacht, nun gesell ich mich in dieselbige.
 

Chrissie

Mitglied
Gegen mich und Wolfgang war's, das harsche Wort.
Trotzdem, ob altertümliche Sprache hin oder her, an die Regeln der Metrik sollte sich jeder halten, wenn er denn schon meint, reimen zu müssen. (Übrigens hat Goethe eine Menge Ungereimtes geschrieben, in jeder Art der Wortverwendung zu verstehen!)

Meine Meinung
Chrissie
 

goethe

Mitglied
Ich erhebe hier keinerlei Anspruch darauf in hergebrachter Form und Würde Texte zu präsentieren, aber anscheinend hat der ein oder die andere ein Problem mit meinem Namen und verbindet daher abstruse Ansprüche an meine Werke. Ich weiß auch gar nicht, was diese ganze sture Dogmatik und der damit verbundene Zwang soll, Poesie durch verkrustete Schranken zu zähmen, widerstrebt mir. Nieder mit der Metrik!.
 

Chrissie

Mitglied
Nieder mit der Metrik!

Gut, wenn Du die Metrik nicht magst, warum baust Du dann im vorliegenden Werk auf Reime? Das widerspricht sich doch und macht es eben unstimmig. Die Form ist dadurch einfach zu ungenau, zu wackelig. Und die Form ist bei Poesie fast so wichtig wie der Inhalt.
Ich selbst schreibe auch mehr moderne Lyrik, da kann ich auf Reime und Rhythmus und Metrik pfeifen in welcher Tonart ich will.
Und ehrlich gesagt, Dein Pseudonym klingt halt etwas anmaßend - was Dir sicher bei seiner Wahl bewußt war...

Liebe Grüße
Chrissie
 



 
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