Hinterhöfe einer Stadt
Taubengrau liegt der Himmel über der Stadt. Träge und breit dehnt er sich aus. Am Horizont, über der Aurora-Fabrik, dringen fahle Lichtstrahlen durch einen Riss, die vermuten lassen, dass irgendwo dahinter die Sonne scheint. Dicker, weißer Qualm steigt aus den Schloten empor, so weich, dass ich ihn fast greifen wollte, aber er zerfasert schnell in der Luft. Ein Baukran schwenkt gemütlich über die Dächer der Häuser. Investoren schwören auf diese Seite des Flusses, stark im Kommen soll sie sein. Heute merkt man davon noch nichts. Nur, dass in der Parallelstraße große Bürokomplexe aus dem Boden gestampft werden, zeugt von dem Geld, das hier in Zukunft gemacht werden soll.
Die beiden Türme der ökumenischen Kirche stehen wie eine Trutzburg am Anfang des Straßenzuges, Erinnerung an alte Zeiten, als die Brücke über den Fluss noch aus Eisen war und das Hufgetrappel der Pferde weit durch die Gassen hallte. Die Türen der Kirche sind verschlossen, erst muss der Pfarrer herbei geklingelt werden, um den Trostsuchenden zu öffnen. Auch ein Zugeständnis an veränderte Zeiten – die verschlossenen Kirchentüren.
Schwarz verfärbte Backsteinmauern fangen meinen Blick über die Häuser auf, von der Straße aus nicht sichtbar – aber hier, von meiner Warte hoch über den Dächern, sehe ich tiefer. Auf jedem Haus eine Satellitenschüssel, die die Sicht verschandelt. Wirr und ungeordnet scheinen die Gebäude nach dem Krieg an krummen Straßen wieder aufgebaut worden zu sein, so scheint es zumindest von hier oben.
Weiter hinten noch mehr Baukräne, ein schmales Hochhaus, das aus der Silhouette hervorsticht, ein paar kahle Bäume dazwischen, deren Kronen wie armeegrünes Gestrüpp anmuten.
Aber da, verborgen im Innenhof hinter einer alten, löchrigen Mauer, steht eine Linde in knospendem grünen Flaum.
Taubengrau liegt der Himmel über der Stadt. Träge und breit dehnt er sich aus. Am Horizont, über der Aurora-Fabrik, dringen fahle Lichtstrahlen durch einen Riss, die vermuten lassen, dass irgendwo dahinter die Sonne scheint. Dicker, weißer Qualm steigt aus den Schloten empor, so weich, dass ich ihn fast greifen wollte, aber er zerfasert schnell in der Luft. Ein Baukran schwenkt gemütlich über die Dächer der Häuser. Investoren schwören auf diese Seite des Flusses, stark im Kommen soll sie sein. Heute merkt man davon noch nichts. Nur, dass in der Parallelstraße große Bürokomplexe aus dem Boden gestampft werden, zeugt von dem Geld, das hier in Zukunft gemacht werden soll.
Die beiden Türme der ökumenischen Kirche stehen wie eine Trutzburg am Anfang des Straßenzuges, Erinnerung an alte Zeiten, als die Brücke über den Fluss noch aus Eisen war und das Hufgetrappel der Pferde weit durch die Gassen hallte. Die Türen der Kirche sind verschlossen, erst muss der Pfarrer herbei geklingelt werden, um den Trostsuchenden zu öffnen. Auch ein Zugeständnis an veränderte Zeiten – die verschlossenen Kirchentüren.
Schwarz verfärbte Backsteinmauern fangen meinen Blick über die Häuser auf, von der Straße aus nicht sichtbar – aber hier, von meiner Warte hoch über den Dächern, sehe ich tiefer. Auf jedem Haus eine Satellitenschüssel, die die Sicht verschandelt. Wirr und ungeordnet scheinen die Gebäude nach dem Krieg an krummen Straßen wieder aufgebaut worden zu sein, so scheint es zumindest von hier oben.
Weiter hinten noch mehr Baukräne, ein schmales Hochhaus, das aus der Silhouette hervorsticht, ein paar kahle Bäume dazwischen, deren Kronen wie armeegrünes Gestrüpp anmuten.
Aber da, verborgen im Innenhof hinter einer alten, löchrigen Mauer, steht eine Linde in knospendem grünen Flaum.