Hündchen Omni findet einen Freund

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HelenaSofie

Mitglied
Omni und Frederik


"Katharina, manchmal ist mir langweilig, wenn ich draußen spiele. Ich spiele so gerne Verstecken. Aber alleine geht das nicht. Ich weiß ja immer sofort, wo ich mich versteckt habe."
"Omni, du musst dir einen Freund suchen. Dann ist dir nicht langweilig und du hast jemanden zum Spielen."
Hündchen Omni wartete, aber Katharina sagte nichts mehr. Sie musste etwas schreiben und hatte keine Zeit für lange Erklärungen.

Er ging vor das Haus und setzte sich auf die Treppe. "Wo soll ich denn einen Freund suchen?", überlegte er. Da hörte er ein lautes Schmatzen auf der Wiese. Es kam vom Kirschbaum. Er sprang auf und lief dorthin. Ein kleiner Kerl mit unzähligen Stacheln hockte im Gras und schmatzte weiter.
"Warum schmatzt du so laut?", fragte Omni. "Das gehört sich nicht!"
Der Igel schmatzte noch dreimal, dann antwortete er: "Ich mache das immer so. Meine Eltern und meine Geschwister machen das so. Igel müssen schmatzen."
Darauf wusste Omni nicht viel zu sagen. Er meinte einfach nur: "Ach so."

Aber da fiel ihm wieder ein, was er vorhatte. Er fragte den Igel: "Willst du mein Freund sein?"
Es dauerte eine Weile, bis der Igel antwortete.
"Das geht nicht. Wir passen nicht zusammen."
"Warum geht das nicht?", wollte Omni wissen.
"Schau, wenn ich aufstehe, musst du schon bald ins Bett. Du schläfst nachts und ich schlafe tagsüber. Wir haben nicht so viel Zeit, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Und wenn es im Herbst kalt wird, lege ich mich in ein warmes Blätternest unter euren Bäumen. Ich schlafe dann ununterbrochen bis die Sonne wieder warm scheint im Frühling."
"Ich kann dich ja ab und zu wecken", meinte Omni.
"Das geht nicht. Alle Igel machen das so. Wir würden sonst verhungern, weil wir im Winter nichts zu essen finden.
Ich kann dich auch nicht zum Essen einladen. Oder magst du Spinnen, Raupen oder Regenwürmer?"
"Igitt!. Nein, so etwas esse ich nicht." Omni schüttelte den Kopf.
"Trösten und drücken kann ich dich auch nicht, wenn du mal traurig bist. Meine Stacheln würden dich pieksen."

Omni war da anderer Meinung. "Trösten kann man sich auch mit Worten. Wir könnten uns etwas erzählen und spielen könnten wir. Ich würde so gerne Verstecken spielen."
"Oh ja, verstecken ist schön!", meinte der Igel ganz aufgeregt. "Ich weiß ganz viele gute Verstecke unter den Hecken. Zeit genug zum Verstecken spielen und zum Erzählen haben wir bestimmt."

"Bist du jetzt mein Freund?", fragte Omni.
"Ja," antwortete der Igel. "Ich heiße Frederik."
"Ich bin Hündchen Omni. Frederik, ich glaube, Freunde müssen sich auch nicht dauernd sehen. Ich weiß ja, dass du im Winter unter unseren Bäumen schläfst. Im Frühling werde ich dir dann alles erzählen, was du verschlafen hast. Ich freue mich auf morgen. Dann spielen wir verstecken. Jetzt muss ich aber ins Haus."
"Und ich muss mir was zu essen suchen," meinte Frederik und tippelte los.

"Ich habe einen Freund gefunden", dachte Omni glücklich, als er im Bett lag.



Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren.
 

Fallanda

Mitglied
Hallo HelenaSofie,

schön wieder eine Geschichte von dir zu lesen. Habe ich sofort entdeckt. :)
Dafür, dass sie recht kurz ist, hast du prima eine Handlung und eine schöne Aussage hinein gepackt:
Einen Freund zu finden trotz widriger Umstände und Gegensätzlichkeiten. Sehr schöne Idee.

Vorschlag meinerseits:
Für die Geschichte an sich nicht wichtig, aber vielleicht würde eine kurze Einleitung/Vorstellung denen helfen, die Omni noch nicht aus anderen Geschichten kennen.
Und am Ende könnte Omni Katharina stolz von seinem neuen Freund, mit dem er demnächst verstecken spielen wird, berichten. Würde für meinen Geschmack die GEschichte noch ein wenig abrunden.

Liebe Grüße
Fallanda
 

HelenaSofie

Mitglied
Omni und Frederik


"Katharina, manchmal ist mir langweilig, wenn ich draußen spiele. Ich spiele so gerne Verstecken. Aber alleine geht das nicht. Ich weiß ja immer sofort, wo ich mich versteckt habe."
"Omni, du musst dir einen Freund suchen. Dann ist dir nicht langweilig und du hast jemanden zum Spielen."
Hündchen Omni wartete, aber Katharina sagte nichts mehr. Sie musste etwas schreiben und hatte keine Zeit für lange Erklärungen.

Er ging vor das Haus und setzte sich auf die Treppe. "Wo soll ich denn einen Freund suchen?", überlegte er. Da hörte er ein lautes Schmatzen auf der Wiese. Es kam vom Kirschbaum. Er sprang auf und lief dorthin. Ein kleiner Kerl mit unzähligen Stacheln hockte im Gras und schmatzte weiter.
"Warum schmatzt du so laut?", fragte Omni. "Das gehört sich nicht!"
Der Igel schmatzte noch dreimal, dann antwortete er: "Ich mache das immer so. Meine Eltern und meine Geschwister machen das so. Igel müssen schmatzen."
Darauf wusste Omni nicht viel zu sagen. Er meinte einfach nur: "Ach so."

Aber da fiel ihm wieder ein, was er vorhatte. Er fragte den Igel: "Willst du mein Freund sein?"
Es dauerte eine Weile, bis der Igel antwortete.
"Das geht nicht. Wir passen nicht zusammen."
"Warum geht das nicht?", wollte Omni wissen.
"Schau, wenn ich aufstehe, musst du schon bald ins Bett. Du schläfst nachts und ich schlafe tagsüber. Wir haben nicht so viel Zeit, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Und wenn es im Herbst kalt wird, lege ich mich in ein warmes Blätternest unter euren Bäumen. Ich schlafe dann ununterbrochen bis die Sonne wieder warm scheint im Frühling."
"Ich kann dich ja ab und zu wecken", meinte Omni.
"Das geht nicht. Alle Igel machen das so. Wir würden sonst verhungern, weil wir im Winter nichts zu essen finden.
Ich kann dich auch nicht zum Essen einladen. Oder magst du Spinnen, Raupen oder Regenwürmer?"
"Igitt!. Nein, so etwas esse ich nicht." Omni schüttelte den Kopf.
"Trösten und drücken kann ich dich auch nicht, wenn du mal traurig bist. Meine Stacheln würden dich pieksen."

Omni war da anderer Meinung. "Trösten kann man sich auch mit Worten. Wir könnten uns etwas erzählen und spielen könnten wir. Ich würde so gerne Verstecken spielen."
"Oh ja, verstecken ist schön!", meinte der Igel ganz aufgeregt. "Ich weiß ganz viele gute Verstecke unter den Hecken. Zeit genug zum Verstecken spielen und zum Erzählen haben wir bestimmt."

"Bist du jetzt mein Freund?", fragte Omni.
"Ja," antwortete der Igel. "Ich heiße Frederik."
"Ich bin Hündchen Omni. Frederik, ich glaube, Freunde müssen sich auch nicht dauernd sehen. Ich weiß ja, dass du im Winter unter unseren Bäumen schläfst. Im Frühling werde ich dir dann alles erzählen, was du verschlafen hast."
"Ich freue mich auf morgen. Dann spielen wir verstecken. Jetzt muss ich mir aber etwas zu essen suchen", meinte Frederik.
"Und ich muss ins Haus," antwortete Omni und lief los. Er konnte es kaum erwarten, Katharina von Frederik zu erzählen.

"Ich habe einen Freund gefunden", dachte Omni glücklich, als er im Bett lag.



Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren.
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo Fallanda,
herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar. Den Vorschlag mit Katharina am Schluss habe ich gerne aufgegriffen. Ja, irgendwie müsste Omni neuen Lesern vorgestellt werden. Ich habe aber noch keinen Einfall, der mir zusagt. Da meine Geschichten in der Regel für Kindergartenkinder bis Schulanfänger gedacht sind, habe ich eine Vorlesezeit von 3-4 Minuten dafür vorgesehen. Deshalb die relative Kürze, die mich schon überlegen ließ, nichts mehr einzustellen, da meine die kürzesten Kindergeschichten sind.
Liebe Grüße
HelenaSofie
 

Fallanda

Mitglied
Hallo HelenaSofie,

dass deine Geschichten etwas kürzer sind als die meisten anderen, ist mit Sicherheit kein Grund sie nicht mehr einzustellen. Im Gegenteil, gerade wenn sie ja auch für kleinere Kinder gedacht sind. Dann sind kürzere Geschichten sowieso besser geeignet.
Ich lese deine Geschichten sehr gerne und wenn es bei mir mal soweit mit Kindern ist, werde ich mich an Omni erinnern und sie sehr gerne vorlesen. Als Gute-Nacht-Geschichten sind sie einfach optimal. Und ich freue mich schon darauf, weil mit Sicherheit mit Spannung der nächste Abend mit Omni und seinen Freunden erwartet werden wird. Nicht zu vergessen, dass dann vielleicht auch dann und wann einmal zum Beispiel ein leckerer Schokoigel fällig ist, der bestimmt begeistern wird.
Was ich damit sagen will? Bitte weitere Geschichten schreiben und einstellen. :)

Eine großartige Vorstellung von Omni ist sicher auch etwas zu viel für den Anfang, aber ich hatte da eher an eine Art Einleitung gedacht. So in der Art:

"Hündchen Omni saß auf der Fensterbank und sah durch das Fenster. Eigentlich würde er gerne draußen spielen, aber heute wollte ihm einfach nichts einfallen. Katharina hatte auch keine Zeit..."

Irgendwie so etwas. Wenn man dabei den ersten Absatz ein wenig umschreibt, wäre es auch nicht so viel länger.
Mir geht es hauptsächlich darum, dass die Geschichte nicht gleich mit einem Dialog startet. Das wirkt etwas plötzlich, als würde man so mitten in eine Geschichte einfallen, wobei man das Gefühl nicht los wird, irgendwie einen Anfang verpasst zu haben. Geht zumindest mir so.
Vielleicht fällt dir da noch ein guter Start zu ein.

Liebe Grüße
Fallanda
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo Fallanda,

ich freue mich sehr über deine Antwort. Danke für deine Mühe und den wichtigen Hinweis. Normalerweise beginne ich meine Geschichten auch mit einer Art Einleitung. Warum ich das hier anders gemacht habe, weiß ich nicht so genau. Wahrscheinlich deshalb, weil es für mich eine Art Fortsetzung ist. Du hast Recht, so platscht man aber direkt in die Handlung hinein und für kleinere Kinder ist das nicht so günstig. Ich werde deshalb den Anfang auch ändern.
Nochmals danke und ganz liebe Grüße

HelenaSofie
 

HelenaSofie

Mitglied
Omni findet einen Freund


Hündchen Omni saß auf der Fensterbank und schaute auf die Wiese vor dem Haus. Sollte er nach draußen gehen? Eigentlich hatte er keine Lust dazu.

"Katharina, manchmal ist mir langweilig, wenn ich draußen spiele", meinte er. "Ich spiele so gerne Verstecken. Aber alleine geht das nicht. Ich weiß ja immer sofort, wo ich mich versteckt habe."
"Omni, du musst dir einen Freund suchen. Dann ist dir nicht langweilig und du hast jemanden zum Spielen."
Hündchen Omni wartete, aber Katharina sagte nichts mehr. Sie musste etwas schreiben und hatte keine Zeit für lange Erklärungen.

Er ging vor das Haus und setzte sich auf die Treppe. "Wo soll ich denn einen Freund suchen?", überlegte er. Da hörte er ein lautes Schmatzen auf der Wiese. Es kam vom Kirschbaum. Er sprang auf und lief dorthin. Ein kleiner Kerl mit unzähligen Stacheln hockte im Gras und schmatzte weiter.
"Warum schmatzt du so laut?", fragte Omni. "Das gehört sich nicht!"
Der Igel schmatzte noch dreimal, dann antwortete er: "Ich mache das immer so. Meine Eltern und meine Geschwister machen das so. Igel müssen schmatzen."
Darauf wusste Omni nicht viel zu sagen. Er meinte einfach nur: "Ach so."

Aber da fiel ihm wieder ein, was er vorhatte. Er fragte den Igel: "Willst du mein Freund sein?"
Es dauerte eine Weile, bis der Igel antwortete.
"Das geht nicht. Wir passen nicht zusammen."
"Warum geht das nicht?", wollte Omni wissen.
"Schau, wenn ich aufstehe, musst du schon bald ins Bett. Du schläfst nachts und ich schlafe tagsüber. Wir haben nicht so viel Zeit, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Und wenn es im Herbst kalt wird, lege ich mich in ein warmes Blätternest unter euren Bäumen. Ich schlafe dann ununterbrochen bis die Sonne wieder warm scheint im Frühling."
"Ich kann dich ja ab und zu wecken", meinte Omni.
"Das geht nicht. Alle Igel machen das so. Wir würden sonst verhungern, weil wir im Winter nichts zu essen finden.
Ich kann dich auch nicht zum Essen einladen. Oder magst du Spinnen, Raupen oder Regenwürmer?"
"Igitt!. Nein, so etwas esse ich nicht." Omni schüttelte den Kopf.
"Trösten und drücken kann ich dich auch nicht, wenn du mal traurig bist. Meine Stacheln würden dich pieksen."

Omni war da anderer Meinung. "Trösten kann man sich auch mit Worten. Wir könnten uns etwas erzählen und spielen könnten wir. Ich würde so gerne Verstecken spielen."
"Oh ja, verstecken ist schön!", meinte der Igel ganz aufgeregt. "Ich weiß ganz viele gute Verstecke unter den Hecken. Zeit genug zum Verstecken spielen und zum Erzählen haben wir bestimmt."

"Bist du jetzt mein Freund?", fragte Omni.
"Ja," antwortete der Igel. "Ich heiße Frederik."
"Ich bin Hündchen Omni. Frederik, ich glaube, Freunde müssen sich auch nicht dauernd sehen. Ich weiß ja, dass du im Winter unter unseren Bäumen schläfst. Im Frühling werde ich dir dann alles erzählen, was du verschlafen hast."
"Ich freue mich auf morgen. Dann spielen wir verstecken. Jetzt muss ich mir aber etwas zu essen suchen", meinte Frederik.
"Und ich muss ins Haus," antwortete Omni und lief los. Er konnte es kaum erwarten, Katharina von Frederik zu erzählen.

"Ich habe einen Freund gefunden", dachte Omni glücklich, als er im Bett lag.



Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren.
 
D

Donkys Freund

Gast
Tja, Unterschiede sind kein Hindernis, ganz im Gegenteil. Wieder mal sehr schön ein kleines Thema rausgepickt und umgesetzt. Omni taugt ja langsam schon für einen Sammelband.
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo Donkys Freund,

danke für deinen lieben Kommentar. Ja, ich denke, mir fallen noch ein paar weitere kleine Geschichten von Omni ein. Ich glaube, es gehört schon Mut dazu, plötzlich in einer ganz anderen Richtung zu schreiben, auch wenn man einige Ideen dazu hat.

Liebe Grüße
HelenaSofie
 

Josi

Mitglied
Liebe Helena Sofie,

soeben stöberte ich noch und was fand ich?
Noch eine liebe Geschichte vom Hündchen Omni!
Einen guten Freund zu finden, das ist eine schöne Sache und das Gegensätze sich nicht ausschließen, hast du sehr anschaulich beschrieben.
Ich freue mich über deine Geschichen sehr, danke!

Viele herbstliche Grüße
von Josi
 

HelenaSofie

Mitglied
Danke, liebe Josi. Ich freue mich sehr über deine Meinung zur Geschichte.
Ich würde dir gerne einen Sonnenstrahl schicken, aber hier ist es nass und kalt.

HelenaSofie
 



 
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