Hüttenabend

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pch

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Hüttenabend

Nach anstrengender Wanderschaft
Ist die Hütte zauberhaft.
Man tut am Rumpunsch sich erst gütlich,
Macht sich’s im Lager dann gemütlich.

Im Finstern und bei Kerzenlicht
Drängelt man sich dicht an dicht
Und Horst , der weiß, die anderen stinken,
Sucht das Fenster zu seiner Linken.

Von anderen nicht unbemerkt,
Ein Weilchen er am Fenster werkt.
Dann hat er es schlußendlich offen
Und kann sich feinen Schlaf erhoffen.

Beim Hoffen bleibt’s, wie’s so schön heißt,
Weil Traude ihn ins Wachsein reißt.
‘Horst, mein Lieber, ich bitte dich,
Mich friert hier drinnen fürchterlich.“

Und Horst, der sehr den Frieden liebt,
Dem Fenster einen Schubser gibt,
Dann gibt die Traude prima Ruh,
Dafür ist jetzt das Fenster zu.

Eine halbe Stunde später
Stört die Wärme dann den Peter.
Und weil der Horst so günstig liegt,
Dieser den Auftrag ‘öffnen’ kriegt.

Er tut’s auch brav und legt sich wieder
Bequem in seinen Schlafsack nieder.
Es dauert aber gar nicht lange,
Da wird dem Thomas kalt und bange.

Sein Gezeter bald obsiegt,
Und der Horst, weil naheliegt,
Macht das Fenster wieder zu.
Hat aber doch nicht lange Ruh.

Klara fordert, und zwar rauh,
Weil der Hubert, ‘diese Sau’,
Einen Wind gebrochen habe,
Eine off‘ne Fensterlade.

Doch nicht in den Schlaf sich wiegend,
Macht der Horst, weil drunterliegend,
Brav das Fenster wieder auf.
Und so nimmt die Nacht den Lauf.

Es fuenfzehn Leuten recht getan,
Ist eine Kunst die Horst nicht kann.
Deswegen dauert es auch Stunden,
Bis alle andren Schlaf gefunden.

Und schon ist erstes Dämmerlicht,
In dem er selbst zusammenbricht.
Ist nicht die Nacht, die ihn zerknickt,
Sondern das Fenster, das er blickt.

Entsetzt reibt er sich die Augen,
Guckt noch mal, kann es nicht glauben.
Muß sich die Lider nochmals reiben:
Es gibt nur Rahmen, keine Scheiben.
 



 
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