Hunger

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Anonym

Gast
Hunger

Ich weiß nicht woher es kommt.
Dieses unsagbar große Hungergefühl,
diese Leere
die Sehnsucht

Ein Verlangen
eine Sehnsucht
ein Ruf
ein Appell
ein Schrei

Verzweifelt
kratze ich aus jeder Ritze,
öffne jedes noch so kleine Türchen,
zwinge mich in zu enge Kostüm
um mich neben lächelnden Damen und Herren
wiederfinden zu können

Mein Nacken ist steif geworden
vom langen Recken, Strecken und Suchen
meine Augen müde
dennoch, treibe ich mich an
Recherchen
über die Fehler
und Erfolge
meines Nachbars zu treiben
um satt zu werden.
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Anonymous,

hier scheint jemand das Leben als ein großes Büffett
zu sehen, aus dem sich jeder bedient, nur der Prot.
nicht. Er hat Hunger, kommt aber nicht dran, weil
schon so viele andere dort stehen und ihm immer
alles vor der Nase wegschnappen.
Das Einzige was er macht ist, er beobachtet was
der oder jenige sich geschnappt hat, oder was dem oder
jenigen vor der Nase weggeschnappt wurde.
Und weil man ihn nicht "mitessen" läßt beschränkt
er sich zwangsläufig auf das Beobachten der "Essenden".
Trotzdem versucht er immer wieder in jede kleine Ritze
zu dringen, etwas vom Büffett wegzuschnappen -
scheinbar vergeblich. Selbst dann, wenn er sich optisch
dieser Gesellschaft angepaßt hat und genau so
in ein "Mangager-Erfolgskostüm" steigt wie diese,
selbst dann kommt er einfach nicht dran - kann sich
seine Wampe nicht voll schlagen.

Trotzdem versucht er es weiter - anstatt "nach Hause"
zu gehen (in sein Inneres) bleibt er da.
Anstatt seinen "wirklichen" inneren Hunger zu stillen,
mit wesentlich "einfacheren Gerichten", die auch er
zaubern kann in seinem "Zuhause", sprich anstatt
in sich das Stillen des Hungers zu versuchen, läuft er immer
wieder zu diesem Büffett um es zu versuchen.
Sein ganzes Elend ist, nichts abzukriegen - sein ganzes
Glück ist - zu sehen, daß andere manchmal auch nichts
abbekommen.

So kommt er nie zur Ruhe - so nicht.....
Hier könnte man nur sagen "Geh endlich nach Hause!"
Aber, ob er es auch will?
Kann er es überhaupt????
Wahrscheinlich wird er sich zu Tode hungern........

Dieses Gedicht gefällt mir, auch wenn ich es vielleicht
falsch verstanden habe;)

Liebe Grüße
Klopfstock:)
 
L

Lotte Werther

Gast
An Anonymous

Was immer hier an Erfahrung versucht wurde, mitzuteilen, hat seine Berechtigung. Am Kaffeetisch, in einer Kneipenrunde, am Buffet...

Nur eine hat es nicht: mit literarischem Anspruch hat es wenig zu tun.

Und wie gehäuft in letzter Zeit wird nur Lebenserfahrung, sprich Inhalt beklatscht, und der eigentliche Sinn dieser Literatur-Seite vernachlässigt: die Umsetzung der Erfahrung, die jedem von uns wohl bekannt ist, in literarische Form.

Stark überarbeitungsbedürftig.

Lotte Werther
 
D

DonQ

Gast
Hier wird ein Hunger auf hohem Niveau geschildert. Eigentlich geht es mehr um Neid. Die Form als solche spricht mich nicht an.

Bis dann

Jan
 



 
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