Ich bin mein Haus

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MIO

Mitglied
Zeit verstreicht im Unterboden des Tages
meißelt sich in die Zellen des Körpers
verankert sich im Gewebe für immer

Ich bin ein Haus
gefüllt mit Erinnerung
die Wände wackeln dünnhäutig
bei jeder Erschütterung

verschlossene Fenster sehen blind zu mir herüber

das Pendel der Standuhr tickt,
wie mein Herz schlägt es
mit dem Takt der fliehenden Zeit

schläfrig liegt der schwarze Hund auf der Couch,
bereit zum Absprung,
lauernd auf ein Wort, eine Geste, einen Ort,
in dem der Abstand vom Gestern zum Heute verblasst
und traumatisierte Gefühle aus dem Koma erwachen

Ich habe die Tür im Blick,
möchte mich davonschleichen,
leise, auf Zehenspitzen, und weiß
es wird wieder nicht gehen
dieses Haus ist mein, Segen und Fluch zugleich
Wände, Fenster, Couch, Uhr, Zeit und der schwarze Hund

Behutsam öffne ich die Fenster, lasse Licht herein
setzte mich auf die Couch
streiche dem schlafenden Hund übers struppige Fell
 

Tula

Mitglied
Hallo Mio

mir gefällt dieses schon viel besser, in seinen einfachen Bildern, die dem tieferen gedanklichen Hintergrund dennoch nicht entgegenstehen. Hat allerdings nichts experimentelles.

Nur der Anfang (erste Strophe) will mich gar nicht ansprechen, er passt mit seinen (wie auch einige andere) bombastischen Metaphern nicht zum Rest des Gedichts (finde ich).

Hier ein Versuch einer Textarbeit:

Zeit verstreicht im Unterboden
[strike]Ich bin ein[/strike] [red]meines [/red]Hauses
[strike]gefüllt mit Erinnerung[/strike]
[strike]die [/strike]seine Wände [red]erzittern [/red][strike]wackeln [/strike]dünnhäutig
bei jeder [strike]Erschütterung[/strike] [red]Erinnerung[/red]

verschlossene Fenster sehen
blind zu mir herüber

das Pendel der Standuhr schlägt [strike],[/strike]
[strike]wie mein Herz schlägt es[/strike]
[red]herzlos im[/red] [strike]mit dem[/strike] Takt der fliehenden Zeit

schläfrig liegt der [strike]schwarze [/strike]Hund auf der Couch,
[strike]bereit zum Absprung,[/strike]
[red]dennoch [/red]lauernd auf ein Wort [red]oder m[/red]eine [red]Hand [/red][strike]Geste, einen Ort,[/strike]
[strike]in dem der Abstand vom Gestern zum Heute verblasst
und traumatisierte Gefühle aus dem Koma erwachen[/strike]

Ich habe die Tür im Blick,
möchte mich davonschleichen,
leise, auf Zehenspitzen, [strike]und weiß[/strike]
[red]dann wird mir klar:[/red]
es wird wieder nicht gehen
[red]das Haus bin ich[/red], Segen und Fluch zugleich
Wände, Fenster, Couch, Uhr, [red]selbst die[/red] Zeit, [red]meine welkende Hand [/red]und der schwarze Hund

Behutsam öffne ich die Fenster, lasse Licht herein
setzte mich auf die Couch
streiche dem schlafenden Hund übers struppige Fell


LG
Tula
 

MIO

Mitglied
Zeit verstreicht im Unterboden meines Hauses
meißelt sich in die Zellen des Körpers

verankert im Gedankenzellen der Erinnerung

Wände erzittern dünnhäutig
bei jeder Erschütterung

verschlossene Fenster sehen
blind zu mir herüber

das Pendel der Standuhr, wie mein Herz
schlägt es herzlos im Takt der fliehender Zeit

schläfrig liegt der schwarze Hund auf der Couch,
bereit zum Absprung,
lauernd auf ein Wort, eine Geste, einen Ort,
in dem der Abstand vom Gestern zum Heute verblasst
traumatisierte Gefühle aus dem Koma erwachen

Die Tür im Blick, möchte ich mich davonschleichen,
leise, auf Zehenspitzen, dann wird mir klar:
es wird wieder nicht gehen
Mein Haus bin ich, Segen und Fluch zugleich
Wände, Fenster, Couch, Uhr, die Zeit, meine welkende Hand, der schwarze Hund

Behutsam öffne ich das Fenster, lasse Licht herein
setze mich auf die Couch,
streiche dem schlafenden Hund übers struppige Fell
 

MIO

Mitglied
Zeit verstreicht im Unterboden meines Hauses


seine Wände erzittern dünnhäutig
bei jeder Erschütterung

verschlossene Fenster sehen
blind zu mir herüber

das Pendel der Standuhr, schlägt herzlos
im Takt der fliehender Zeit

schläfrig liegt der schwarze Hund auf der Couch,
bereit zum Absprung,
lauernd auf ein Wort, eine Geste, einen Ort,
in dem der Abstand vom Gestern zum Heute verblasst
traumatisierte Gefühle aus dem Koma erwachen

Die Tür im Blick, möchte ich mich davonschleichen,
leise, auf Zehenspitzen, dann wird mir klar:
es wird wieder nicht gehen
Mein Haus bin ich, Segen und Fluch zugleich
Wände, Fenster, Couch, Uhr, die Zeit, meine welkende Hand, der schwarze Hund

Behutsam öffne ich das Fenster, lasse Licht herein
setze mich auf die Couch,
streiche dem schlafenden Hund übers struppige Fell
 

MIO

Mitglied
Zeit verstreicht im Unterboden meines Hauses


seine Wände erzittern dünnhäutig
bei jeder Erschütterung

verschlossene Fenster sehen
blind zu mir herüber

das Pendel der Standuhr, schlägt herzlos
im Takt der fliehender Zeit

schläfrig liegt der schwarze Hund auf der Couch,
bereit zum Absprung,
lauernd auf ein Wort, eine Geste, einen Ort,
in dem der Abstand vom Gestern zum Heute verblasst
traumatisierte Gefühle aus dem Koma erwachen

Die Tür im Blick, möchte ich mich davonschleichen,
leise, auf Zehenspitzen, dann wird mir klar:
es wird wieder nicht gehen
Mein Haus, Segen und Fluch zugleich
Wände, Fenster, Couch, Uhr, meine welkende Hand, der schwarze Hund, selbst die Zeit bin ich

Behutsam öffne ich das Fenster, lasse Licht herein
setze mich auf die Couch,
streiche dem schlafenden Hund übers struppige Fell
 

MIO

Mitglied
Zeit verstreicht im Unterboden meines Hauses


seine Wände erzittern dünnhäutig
bei jeder Erschütterung

verschlossene Fenster sehen
blind zu mir herüber

das Pendel der Standuhr, schlägt herzlos
im Takt der fliehenden Zeit

schläfrig liegt der schwarze Hund auf der Couch,
bereit zum Absprung,
lauernd auf ein Wort, eine Geste, einen Ort,
in dem der Abstand vom Gestern zum Heute verblasst
traumatisierte Gefühle aus dem Koma erwachen

Die Tür im Blick, möchte ich mich davonschleichen,
leise, auf Zehenspitzen, dann wird mir klar:
es wird wieder nicht gehen
Mein Haus, Segen und Fluch zugleich
Wände, Fenster, Couch, Uhr, meine welkende Hand, der schwarze Hund, selbst die Zeit bin ich

Behutsam öffne ich das Fenster, lasse Licht herein
setze mich auf die Couch,
streiche dem schlafenden Hund übers struppige Fell
 



 
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