Lieber klaatu,
ich finde, JoteS bringt es gut pointiert auf den Punkt.
Mir gehts beim Lesen so, daß ich keinen Zusammenhang zwischen den beiden Strophen finde. Die erste hat schon eine kleine Geschichte in sich, die aber zu wenig entwickelt wird. Nun gut, dann wäre es eben eine Metapher, deren Auflösung oder Transparenz dem Leser überlassen bliebe. Aber wie knüpft die zweite Strophe dann daran an? Und innerhalb der zweiten: Was hat das "lebend rauskommen" mit den Farben zu tun? Was bleicht denn da aus?
Ich finde ja durchaus, daß eine Aporia als springender Punkt den Leser aufregen darf. Zu solch einem Binnenchaos steht dann die Suche des Verstandes nach Einheit der Bewußtseinsinhalte = das begreifen wollende "Denken" - in fruchtbarer Spannung. Dissonanzen einerseits und die Konsonanz-Suche des musikalischen Verstandes zum Bleistift.
Um das Verstehen welches Gedankens wirbt Dein Gedicht?
(Diese Frage möchte ich gerne und immer wieder stellen, an so viele Dichter, besonders im Ungereimten).
grusz, hansz