Ich glaube

3,10 Stern(e) 7 Bewertungen

NewDawnK

Mitglied
Ich glaube, was ich glauben will,
mal mit Trara, mal heimlich still
und leise werde ich nur dann,
wenn ich mal was nicht glauben kann

denn dann geht alles rasend schnell,
in meinem Geiste schwimmt ein Fell,
ein neuer Glaube muss nun her
und im Prinzip ist das nicht schwer:

ich denke rechts, dann denk’ ich links
und denke dann, die Mitte bringt’s
mir auf den Punkt - doch welch ein Schreck,
wenn dieser Punkt mehr wie ein Fleck ...

... dann schließ’ ich meine Augen still
und glaube, was ich glauben will.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo NDK

Eine etwas billige Form der "Meinungsfindung". Das ist aber nicht Grund meines Kommentars. Eher schon wundere ich mich über die Bisamratte, die da in Zeile sechs durchs Bild schwimmt.

Insgesamt einwandfrei gereimt und flott zu lesen, ihnhaltlich aber für mein Empfinden etwas schal und mit einer "lustigen" Zeile - da reichts bei mir leider nur für 'ne fünf.

Gruss

Jürgen
 

NewDawnK

Mitglied
@ Lapismont:

Kannst Du Deine Wertumg "Dieses Werk ist unterdurchschnittlich" näher erläutern?
Was genau ist Deiner Meinung nach unterdurchschnittlich?
Was kann ich verbessern?

Danke im voraus.

Liebe Grüße, NDK
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo NDK,

Dein Gedicht ist sicherlich handwerklich nicht zu beanstanden. Wobei auch ich das Fell für einen Reimzwang halte.
Darüber hinaus aber behandelt das Gedicht das Thema für meinen Geschmack weder originell noch irgendwie tiefgründig. Wenn es überhaupt etwas behandelt.

Mit solchen Versen könnte eine Figur in einem Theaterstück eingeführt werden.

Aber schau Dir die Gedankenlogik an.

"Ich glaube, was ich glauben will"
geht es anders überhaupt?

Ich wird leise, "wenn ich mal was nicht glauben kann"
dann wird herumgedacht und ein neuer Glaube muss her.
Wie das funktioniert, soll die dritte Strophe zeigen, zumindest deutet das der Doppelpunkt an.
Da findet sich dann, dass die Mitte zum neuen Glauben erhoben wird.
Wovon denn nun aber?
Doch es wird zurückgezuckt, denn diese Mitte könnte befleckt sein und sich somit nicht zum Glauben eignen.
Also gibt es keinen neuen Glauben, "wenn ich mal was nicht glauben kann".
Augen zu und geglaubt, "was ich glauben will."

Ein Gedicht um nichts!
Ob leise oder laut hat gar keine Bedeutung. Woran geglaubt wird auch nicht.

Für mich ist das Gedicht, trotz gefälliger Reime, eine Luftblase.

cu
lap
 

NewDawnK

Mitglied
Für mich ist das Gedicht, trotz gefälliger Reime, eine Luftblase.
Hallo Lapismont,

für mich ist der Glaube, den ich hier beschreiben will, eine Luftblase - das und nichts anderes wollte ich ausdrücken.

Wie soll ich den Inhalt anders umsetzen als genau so?

Ich danke Dir für Dein Urteil.

NDK
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo NDK,

Dein Gedicht heißt "Ich glaube" und definiert das nicht näher.
Ich glaube, der Regen hört bald auf, ist etwas, was ich glauben will.
Insofern ist eine religiöse Interpretation Deines Gedichtes nur eine mögliche Variante und eben nicht jene, von der ich ausging.

Wenn Du aber tatsächlich den Glauben an einen Gott thematisiertest, habe ich sogar noch eine Anmerkung.
Es geht Dir ja dann um Kritik an Scheinheiligkeit oder an vorgetäuschten Glauben. Vielleicht sogar um Selbsttäuschung.
Aber dann funktioniert für mich das Gedicht eben nicht.
Entweder ich glaube, oder nicht. Wenn ich Glauben vortäuschen will, ist es möglicherweise ethisch zu kritisieren, das will ich als unreligiöser Mensch nicht bewerten, aber es ist nicht dasselbe, wie "sein Fähnchen nach dem Wind drehen". Soetwas funktioniert mit Glauben im religiösen Sinn nicht.
Soweit zumindest meine Meinung.

cu
lap
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Lapismont,

ich hatte beim Schreiben einen sehr konkreten Anlass vor Augen, der nichts mit Religion zu tun hatte. Ist mir schon klar, dass der Text unscharf wird ohne dieses konkrete Bild im Hinterkopf. Ich werde mir überlegen, was ich ändern kann.

Schönen Dank für Deine Hilfe!

LG, NDK
 



 
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