Ich und die Welt

helmut ganze

Mitglied
Ich und die

Ich und die

Man bleibt als Mensch auf Erden wohl nicht ewig ungeschoren
in diesem Wahnsinn, der sich Wachstum nennt und stetig uns umkreist,
zuerst wird man in diese Welt ganz ungefragt hinein geboren
und später sind`s die Zeiten, die uns prägen, wie es heißt.

Am Anfang meines Lebens war ich ohne Fragen plötzlich arisch
und danach vierzig Jahre lang ein deutscher Patriot,
zur Wendezeit erlebte ich die ganze Chose basisdemokratisch
und beigetreten dann den grenzenlosen Abscheu gegen Rot.

Ich bin kein Gutmensch, sage ich hier wahrlich frei und offen,
zerfließ` nicht gleich vor Mitgefühl, wenn jemand vor mir geht und hinkt,
es macht mich selbst das Allerwiderlichste nicht betroffen,
ich weiß, dass vieles man erst wahrnimmt, dann, wenn es zum Himmel stinkt.

Ich bin auch nicht auf dieser Welt um uns von allem Übel zu erlösen,
das überlasse ich ganz gern der Kirche und mit ihr der Religion,
doch unterscheide ich für mich ganz klar das Gute von dem Bösen,
wie es das Leben lehrt in Worten, Taten, Bild und Ton.

Enttäuschend ist, wenn uns die echten Werte fehlen
in dieser Welt, wo alles sich nur um den schnöden Mammon dreht
und Wünsche Unterdrückter allzu häufig wenig zählen,
wenn es um Pfründe und um pure Machterhaltung geht.

Heidenau, den 31. 01. 2011
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo helmut,

sicher unbeabsichtigt von Dir; der augenfällige Titel animiert zu süffisantem Schmunzeln, denn "der Esel schickt sich selbst voran".

Vielleicht geht da noch was Unverfänglicheres.

Grüße von Elke
 
H

Herr Bernhard

Gast
Hallo, lieber Autor,

mich stört es nicht, dass der Titel so lautet. Ein Gedicht muss sich nicht den Alltagsregeln unterordnen. Ganz abgesehen davon kann es ja Absicht sein und einem Plan folgen. Was wissen wir, was in dem Kopf des Autors vorgeht?
Lieben Gruß!
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Elke,

wie wahr, wie wahr. Ich habe bewusst die Überschrift-Die Welt und ich- noch verändert, ich hätte sie stehen lassen sollen.
Ich kann nicht Gott spielen, wollte aber aus weiter Ferne das Treiben auf Erden bekriteln.
Ich werde einen anderen Titel für mein Gedicht finden.

Vielen Dank für deine Kritik
und liebe Grüße

Helmut
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Helmut,

etwas Sarkusmus könntest du reinbringen, indem du dein Gedicht:

[blue]Ich und die[/blue]

nennen würdest.
Da wäre die Sache mit dem Esel zwar nicht aus der Welt geschafft ;), aber der Leser sähe eine Absicht dahinter, nämlich den höchst unzufriedenen "Mitläufer" in der ganzen Misere ...

Herzliche Grüße
Heidrun
 

helmut ganze

Mitglied
Ich und die

Man bleibt als Mensch auf Erden wohl nicht ewig ungeschoren
in diesem Wahnsinn, der sich Wachstum nennt und stetig uns umkreist,
zuerst wird man in diese Welt ganz ungefragt hinein geboren
und später sind`s die Zeiten, die uns prägen, wie es heißt.

Am Anfang meines Lebens war ich ohne Fragen plötzlich arisch
und danach vierzig Jahre lang ein deutscher Patriot,
zur Wendezeit erlebte ich die ganze Chose basisdemokratisch
und beigetreten dann den grenzenlosen Abscheu gegen Rot.

Ich bin kein Gutmensch, sage ich hier wahrlich frei und offen,
zerfließ` nicht gleich vor Mitgefühl, wenn jemand vor mir geht und hinkt,
es macht mich selbst das Allerwiderlichste nicht betroffen,
ich weiß, dass vieles man erst wahrnimmt, dann, wenn es zum Himmel stinkt.

Ich bin auch nicht auf dieser Welt um uns von allem Übel zu erlösen,
das überlasse ich ganz gern der Kirche und mit ihr der Religion,
doch unterscheide ich für mich ganz klar das Gute von dem Bösen,
wie es das Leben lehrt in Worten, Taten, Bild und Ton.

Enttäuschend ist, wenn uns die echten Werte fehlen
in dieser Welt, wo alles sich nur um den schnöden Mammon dreht
und Wünsche Unterdrückter allzu häufig wenig zählen,
wenn es um Pfründe und um pure Machterhaltung geht.

Heidenau, den 31. 01. 2011
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Herr Bernhard,

es stimmt schon, ich hatte mir schon etwas dabei überlegt.
Ich habe ja in meinem Gedicht die Anonymität verlassen und Bezug genommen auf äußere Umstände, die das Leben beeinflussen können und in die Zeiten, in die man hineingeboren wird. An den Esel habe ich dabei leider nicht gedacht. Ich kann aber damit leben.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Heidrun,

ich habe deinen Vorschlag aufgegriffen und die Überschrift gekürzt. Sind wir nicht alle Augenzeugen der Geschichte, nur manchmal auf verschiedenen Seiten?

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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