Ich werde operiert

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gareth

Mitglied
So ganz sicher war ich mir nicht, aber nach zwei Jahren habe ich mich jetzt doch entschlossen und bin optimistisch.

Ich habe einen Termin im Krankenhaus. "Folgen Sie einfach den gelben Punkten", hat die Dame am Empfang gesagt. Der Weg zur Ambulanz ist weit und folgt verschlungenen Pfaden, kann aber, auf Grund intelligenter Markierungen auf dem Boden, auch von mir gefunden werden. Ein junger Arzt hat mich bereits untersucht und abschließend festgestellt, für ihn sei die Sache eindeutig. Er werde jetzt den Chef informieren und es könne unter Umständen ein bisschen dauern. „Alles klar“, sage ich, „kein Problem“. Was man halt so sagt. Im angrenzenden Zimmer höre ich zwei Männerstimmen. Die leise eines älteren Patienten und eine sonore, hinter der ich den Professor vermute. Die leise Stimme kann ich nicht verstehen, die sonore dafür um so besser: „Das ist kein Bruch, mein Lieber. Nein, da können Sie sicher sein. Es ist nicht weit davon entfernt, zugegeben, und es kann gut sein, dass das schmerzhaft ist, aber es ist eben kein Bruch und es macht überhaupt keinen Sinn, da rumzuschneiden. Ja, seien Sie doch froh, Menschenskind“, hier hebt sich die Stimme deutlich und ich warte auf das Klatschen eines jovialen Schlages auf den Rücken, der allerdings ausbleibt. „Also, das ist es dann. Sie können sich wieder anziehen. Und wenn es nicht besser wird, kommen Sie einfach wieder her“. Es wird still und ich höre, wie der junge Arzt jetzt seine Chance nutzt.

Fünf Minuten später sitzt Professor Quant mir gegenüber. Er ist blond, gebräunt und ich schätze ihn auf ungefähr fünfundvierzig Jahre. "Passen Sie auf", sagt er, nachdem ich ihm die Sachlage geschildert habe, " wenn der Dr. Goebel Sie hierher schickt, müssen wir nicht diskutieren, dann machen wir das. Etwas anderes wäre es, wenn Leute, aus welchen Gründen auch immer, das einfach nur wollen und keine medizinische Indikation vorliegt, aber hier ist die Lage klar." 'Das ist also entschieden', denke ich. "Nur", fährt der Professor fort und hebt eine Augenbraue etwas an, "nur sollten Sie sich über Folgendes im Klaren sein. Die Sache kann entweder von Urologen oder von Chirurgen gemacht werden. Sie sind hier bei den Chirurgen". "Aha", sage ich, äußerlich unbewegt und überlege, was er mir damit sagen will. "Das heißt?", frage ich dann doch leichthin und der Professor erklärt mir, es bestünde qualitativ keinerlei Unterschied, sie hätten hier aber einfach nicht so außergewöhnlich häufig mit speziell dieser Operationsart zu tun. Jetzt hört es sich an, als hätten sie es seit Jahren nicht mehr gemacht. Das kann aber kaum sein. Auf dem Informationsblatt für Patienten in meiner Hand steht „Akademisches Lehrkrankenhaus“. "Ich bin überzeugt", sage ich, "dass Sie das einwandfrei und hübsch machen werden". "Na ja", antwortet er lächelnd, „ich auch, aber gehen Sie mal davon aus, dass wir auf jeden Fall keine Schleifchen anbringen werden“. Er bleibt bei seinem Lächeln und begleitet mich zur Tür.
Alle sind nett in diesem Krankenhaus. Erstaunlich, erfreulich und beruhigend. Die Schwester mit dem Terminbuch bietet an, mich für einen von mir frei wählbaren Montag oder Mittwoch einzutragen. Es ist Montag. Ich entscheide mich für den kommenden Mittwoch. "Ich kann Sie ohne weiteres auch nächste, oder übernächste Woche", lächelt sie, "Nein danke", entgegne ich, "dann ist es getan". "Gut", sagt sie und trägt mich in das Buch ein. " Wir machen die Untersuchungen und die Aufklärung jetzt gleich, nachdem Sie schon mal hier sind". Damit habe ich natürlich nicht gerechnet, aber es ist befreiend, wenn man seine Entscheidung getroffen hat.

Sie fangen mit der Blutentnahme an. "Ja, sag mal", sagt der junge Arzt und sticht noch einmal vorsichtig aber schmerzhaft zu, "gibt's das!?", er runzelt die Stirn und bewegt die Nadel in meiner rechten Armbeuge leicht hin und her, was wieder weh tut, "die hat zu gemacht. Da kommt nichts mehr". Auf meinen fragenden Blick hin, erklärt er: "Ein Reflex. Das machen die manchmal. Da werd ich eine neue nehmen müssen". Und er nimmt eine neue Vene. "Ich muss nur eine für den Anästhesisten übrig lassen". Er lächelt gewinnend und füllt dann, eins nach dem anderen, seine kleinen Gläschen an der nun ergiebig fließenden Quelle. Als nächstes kommt das EKG. Das geht sehr schnell. Die Hautstellen, an denen die Elektroden sich ansaugen, werden mit Kochsalzlösung befeuchtet. Davon versteh ich was. "So, so", sage ich, während die Schwester rasch eine Menge Elektroden mit handwerklichem Geschick an mir befestigt, "das machen Sie mit einfachem Salz, das freut mich, da klebt dann nichts". Sie schüttelt nachsichtig den Kopf, "nein, das ist Natriumchlorid". Ich lächle sie an. Es tut meinem, durch meinen Patientenstatus leicht geminderten Selbstwertgefühl gut, dass ich ihr sicher erheblich mehr über Herkunft, Gewinnung und Eigenschaften des Steinsalzes erzählen könnte, als sie mir über das EKG. Kurze Zeit später schiebt der Drucker ein Blatt heraus, auf dem sich ein sehr gleichmäßiger Kurvenverlauf zeigt. Mich als Laien beruhigt das.

Es folgt die Aufklärung. Im Gespräch über meine Vorerkrankungen und die meiner Väter und Vorväter, über die ich praktisch nichts weiß, zeigt sich nichts Bedenkliches. Ein netter Anästhesist fragt mich, welche Betäubungsart mir denn nun die liebste sei. "Je weniger und je kürzer, desto besser und am liebsten nur lokal, wenn das möglich ist". Er runzelt die Stirn. "Das können sie vergessen, lokal“, sagt er. „Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten", fährt er fort. "Wir können es so machen, dass wir nur den Unterkörper betäuben. Das machen wir aber nur bei stationärer Behandlung, weil wir danach die Blasenfunktion beobachten müssen, oder wir machen eine Vollnarkose". "Ach so", sage ich. "Ja", nickt er und lehnt sich zurück, "was hätte es denn auch für einen Sinn, wenn Sie nachher zu hause sitzen, mit so einer Blase", er stellt mit beiden Händen die Form eines ziemlich großen Luftballons dar. Was ließe sich gegen dieses Argument noch vorbringen? "Es geht also eher in Richtung Vollnarkose?!." "Ich denke schon", sagt er.
Zum Schluss klärt mich dann noch eine sehr hübsche junge Ärztin, eigentlich eine außergewöhnlich hübsche junge Ärztin, in großen Zügen über die verschiedenen gängigen Operationstechniken auf. Ich sitze ihr gegenüber und folge ihren schlanken Fingern auf der Zeichnung, die sie vor uns auf den Schreibtisch gelegt hat. Von mir aus hätte der Eingriff jetzt vorübergehend erheblich komplizierter und schwieriger zu erläutern sein dürfen. Ab und zu muss ich auf ihren Mund sehen. Aber nur sehr kurz. Ich bin ein verheirateter Mann. Sie sieht mich ihrerseits auch nur ab und zu an und dann recht kurz. Das mag andere Gründe haben. Meiner letzten Frage kommt sie zuvor. Sie hat also meine Reaktionen offenbar registriert. „Das da“, sie zeigt mit einem unlackierten und perfekt manikürten Fingernagel auf eine besonders eigenartige, ausgesprochen unschöne Variante und sieht mir kurz in die Augen, „werden wir keinesfalls machen.“ „Gut“, antworte ich und damit bin ich für heute entlassen und für übermorgen früh verbindlich einbestellt.

Mittwoch morgen, neun Uhr.
Ich sitze in einem Zimmer der chirurgischen Abteilung auf einem Krankenbett. Eine freundliche Schwester hat mir ein Hemd in die Hand gedrückt mit der Bemerkung, ich könne mich schon mal ganz aus- und das da anziehen und sie käme dann bald zurück. Es ist sehr still in diesem kahlen Raum und ich bin plötzlich nicht mehr sicher, wie man so ein Hemd anzieht. Aber nach und nach stellen sich mit dem Wort 'Flügelhemd' auch wieder die Erinnerungen an frühere Besuche in Krankenhäusern ein. Es wird mir gleichzeitig mit der Doppeldeutigkeit seines Namens bewusst, wie man das Hemd anzieht. Meine Frau hat mich beim Weggehen an der Tür noch gefragt, ob ich Angst hätte. Ich habe wahrheitsgemäß verneint, aber jetzt, während ich da auf dem Bettrand sitze und überlege, ob ich diese Bändchen auf dem Rücken mit einer Schleife schließen soll, fühle ich mich doch recht einsam. Eine halbe Stunde vergeht. Ich habe keine Schleife gemacht. Um irgend etwas zu tun und mich ein wenig von der nun doch aufkommenden Spannung abzulenken, lese ich noch einmal das Informationsblatt für Patienten durch. Da steht unter anderem etwas davon, dass der entsprechende Körperbereich rasiert werden solle. Das hatte ich bisher nicht gelesen, halte es aber auch für irrelevant in meinem Fall. Im entsprechenden Bereich gibt es keine Haare. Die Schwester kommt herein. "Schön", sagt sie mit einem Blick auf mein Hemd und wendet sich wieder zum Gehen. Dann fällt ihr noch etwas ein. "Sagen Sie mal", fragt sie, "haben Sie sich eigentlich rasiert?". "Nein, ich...". "Das hätten Sie aber sollen", sie runzelt nun ein wenig die Stirn. Dann geht sie an einen der Schränke neben der Zimmertür, holt einige Dinge heraus und legt sie auf das Tischchen vor dem Bett. "Wollen Sie es selber machen, oder soll ich?", fragt sie. Ich bin unsicher. "Ich kann's mal versuchen", sage ich. Sie geht. Ich warte noch ein bisschen und sehe mir dann die Sachen an. Einige Einmalrasierer, von einem Gummiband zusammen gehalten und ein paar Tücher. Es geht also auch um Haare in angrenzenden Gebieten. Ich habe keinerlei Erfahrung mit Rasierklingen und Einmalrasierern und auch keine Vorstellung davon, wie ich das angrenzende Gebiet abgrenzen soll. Ich spiele eine Weile mit den Rasierern herum und beschließe dann, es sein zu lassen. Zufrieden bin ich nicht. Vielleicht ist deshalb nichts richtiges aus mir geworden, geht es mir durch den Kopf, weil ich immer so viel Information brauche, um handlungsfähig zu werden.
Es vergeht eine weitere halbe Stunde in großer, beklemmender Stille. Ich sitze stumm auf der Bettkante und es kommt mir allerlei in den Sinn. Meine Mutter hätte ich längst wieder besuchen sollen. Auf jeden Fall vorher noch einmal. Muss ja nur was bei der Narkose daneben gehen. ‚Alles schon mal da gewesen’, höre ich meinen Vater sagen. ‚Nur mal angenommen’ geht es mir durch den Kopf, ‚einfach nur mal angenommen, es klappte doch nicht so ganz einwandfrei mit der Narkose. Da gäbe es ja doch ein paar Sachen, die man sicherheitshalber vorher hätte wegschmeißen sollen, mein Herr. Kleine Boten aus früheren Leben. Hier ein paar uralte, zusammengefaltete Fotos, dort einige kleine, kaum noch lesbare, handgeschriebene Zettel. Dinge, die es angeblich nie gab, oder schon lange nicht mehr gibt. Dinge, die dir angeblich so egal sind und fremd, oder dich nie interessiert haben. Was werden sie von dir denken, wenn sie deinen Nachlass ordnen? Aber eigentlich glaube ich ja gar nicht, dass da was vorkommen kann, narkosemäßig. Ich schüttle diese Gedanken ab und fange an, mir einen Schüttelreim auszudenken.

Einmal kommt etwas seltsames, rumpelndes aus der Stille. Langsam und von weit her, immer lauter werdend, bewegt es sich den langen Flur entlang und nähert sich meinem Zimmer. Da wünsche ich mir, dass es nichts mit mir zu tun haben möge. Es fährt vorbei. Bald danach kommt die Schwester zurück. "Und?", fragt sie, "haben Sie...?", ich schüttle den Kopf. "Kein Problem", sagt sie, "eine Routinesache. Wenn Sie sich mal da so hinlegen und das Hemd einfach...". Sie macht es sehr geschickt und schnell und danach kommen mir die Abläufe einfach, klar und logisch vor.

Sie hat mir jetzt noch eine Flasche mit Mineralwasser hingestellt und einen kleinen Becher, in dem zwei Tabletten liegen. Eine ist recht groß, oval und weiß, die andere sehr klein, rund und rosa. Ich unterstelle, dass beide ihren Sinn und Zweck haben und schlucke sie mit wenig Wasser. Dann lege ich mich auf das Bett und unter die Decke, weil es mir nun doch langsam kühl wird in diesem Hemd. Vielleicht sollte ich vorher noch mal... geht es mir durch den Kopf, aber wenn ich jetzt gehe, kommen sie mit Sicherheit genau in dem Moment. Es ist logischer, damit zu warten, bis sie kommen.
Nach zwei weiteren stillen Stunden geht es dann recht schnell. Zwei junge Leute holen mich ab, erlauben mir freundlich, die mittlerweile dringlich gewordene Sache noch zu erledigen und schieben mich dann auf meinem Bett zum Operationsbereich. Es ist mir kein Schüttelreim eingefallen.

"Das wird gleich ein bisschen weh tun, erst in der Hand und dann im Unterarm". Frau Dr. Wehr, die Anästhesistin, steht links von mir neben dem Tropfgestell und lächelt mich an. Durch eine Kanüle in meinem linken Handrücken wird das Narkosemittel gemeinsam mit einer zweiten Flüssigkeit in mein Inneres geleitet. "Bis jetzt", lächle ich zurück, "tut erst mal noch gar nichts weh", und im gleichen Augenblick fängt es an. Ein heißer, sich rasch steigernder Schmerz entwickelt sich am angegebenen Ort und in der angegebenen Richtung. Ich beiße die Zähne zusammen. "Das ist das Schmerzmittel", sagt die Ärztin. "Ich verstehe", gebe ich zurück und versuche zu lächeln. "Ich glaube aber", sagt sie ernst zu der rechts von mir stehenden Schwester, "wir können das jetzt zurücknehmen". Und das ist das letzte, was ich wahrnehme. Es ist 13:45 Uhr. Die Narkosetechnik hat sich offensichtlich verändert in letzter Zeit. Ich erinnere mich, dass man mir neulich noch, vor knapp fünfzig Jahren, als Kind die Mandeln "gekappt" hat. Man hielt das für medizinisch sinnvoll damals, in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Man legte mir vorher eine leichte Maske über Mund und Nase, hieß mich tief und gleichmäßig atmen und laut zu zählen und tropfte dann langsam Äther auf die Maske. Ich glaube, bis zehn bin ich gekommen, nachdem sich kurz vorher noch der ganze Raum für einige Wimpernschläge, zusammen mit meinen Augenlidern, auf und ab bewegt hatte. Auf der Heimfahrt habe ich dann an der Hand meiner Mutter in die Straßenbahn gekotzt.
Es hatte mich interessiert, wie man heutzutage den Moment vor der Bewusstlosigkeit erlebt. Aber da ist kein Moment. Man ist glockenwach, die Ärztin sagt, dass sie glaubt, man könne das jetzt zurücknehmen und man ist weg. Ein Fortschritt.
Punkt 14:30Uhr erwache ich aus einem angenehmen Traum. Jetzt sind zwei Schwestern da. Sie fragen mich, was ich denn schönes geträumt hätte. Ich kann mich aber an nichts erinnern.

Eine saubere Arbeit. Keine postoperativen Probleme, keine Nachblutungen und auch kein narkosebedingtes Unwohlsein. Drei Stunden später holt mich meine Frau nach Hause.

Sechs Wochen später sind fast alle Spuren des Eingriffs verschwunden. Die verwendeten speziellen Fäden müssen nicht einmal gezogen werden. Sie werden sich bald alle von selbst in mir aufgelöst haben. Was es nicht alles gibt.

Und, das Beste von allem, gestern früh hat sich meine Frau, das erste Mal seit einiger Zeit wieder, für das Operationsgebiet interessiert. "Zeig mal", hat sie gesagt und dafür alleine, finde ich, hat es sich gelohnt.
 

Montgelas

Mitglied
lieber gareth,

das thema hat mich so fasziniert, dass ich fehlerhaftes am text nicht erkennen konnte.

meint
staunend

montgelas
 

presque_rien

Mitglied
Hallo gareth,

wie du es schaffst, ein an sich nicht sehr spannendes Thema durchgehend so interessant - aber andererseits weder bemüht noch reißerisch - zu gestalten, dass man schon nach dem ersten Satz ohne Unterbrechung durchlesen muss, ist faszinierend. Ich finde deinen Stil großartig :).

Ich hab beim Lesen allerdings stets erwartet, es würde am Ende "die unerwartete Mega-Auflösung" kommen, wie das bei Geschichten, die geschickt mit dem nicht ganz gesagten spielen, so oft der Fall ist (und wahrscheinlich wolltest du auch bewusst mit einer solchen Erwartung des Lesers spielen ;-)). Du bist deinem Stil jedoch auch am Ende treu geblieben - was mich einerseits positiv überrascht hat, andereseits als einen ungeduldigen Menschen, der am liebsten alles schön säuberlich und klar präsentiert bekommt, auch unbefriedigt gelassen (obwohl deine Mitteilungsabsicht natürlich schon deutlich wird) - muss ich ehrlich gestehen ;-).

Ein paar kleine Anmerkungen:

[...] Aber nach zwei Jahren habe mich jetzt doch entschlossen und bin optimistisch.
Fehlt da nicht ein "ich"?

[...] [red]auch sie [/red]runzelt nun ein wenig die Stirn
Und wer noch? Habe ich etwas übersehen? (Auch ich runzele nun die Stirn ;-).)

[...] zwei Tabletten unterschiedlicher Art und Größe
Größe ist ja auch eine Art "Art" ;-). "Farbe und Größe" oder "Form und Größe" o.ä. fände ich treffender... - Oder ist mit "Art" die unterschiedliche Funktion gemeint, die sich der Patient denken kann???

Der Weg zur Ambulanz ist weit und folgt verschlungenen Pfaden, kann aber auf Grund intelligenter Markierungen auf dem Boden, auch von mir gefunden werden.
Da scheint mir entweder ein Komma zu viel, oder einés zu wenig zu sein (Verzeih' diese Kleinigkeit - ich muss in den Hausarbeiten meines Freundes immer die Kommata setzen, bin also ein wenig fixiert *lach*).

Liebe Grüße,
presque_rien
 

gareth

Mitglied
ja, kann sich unsereiner denn,

Montgelas und presque_rien, bessere Leser und Kritiker wünschen? :eek:)

Zwei wirklich ermutigende Kommentare, die mich sehr freuen.

Und Du hast tatsächlich mit allem recht, was Du für überprüfungbedürftig hältst, p_r:

das ich hat wirklich gefehlt (ist jetzt drin),
die zwei Tabletten kann man besser unterscheiden, als es bisher der Fall ist (ich denk noch mal kurz nach)
und das mit dem Komma stimmt auch.

Was nun die gerunzelte Stirn der Schwester betrifft, so hatte zwei Tage vorher der junge Arzt bereits über die unwillige Vene seine Stirn gerunzelt..., also gut, darauf kann man sich wohl tatsächlich nicht mehr beziehen, nach so langer Zeit (das auch ist auch schon draußen).

Liebe Grüße
gareth

p.s. ich mag Überraschungen am Schluss so gar nicht :eek:)
 

Mumpf Lunse

Mitglied
lieber gareth,
es ist sehr gut geschrieben. du spielst mit der neugier.
ich bin fast verärgert weil ich nicht darauf komme um welche operation es geht.
Und, das Beste von allem, gestern früh hat sich meine Frau, das erste Mal seit einiger Zeit wieder, für das Operationsgebiet interessiert. "Zeig mal", hat sie gesagt und dafür alleine, finde ich, hat es sich gelohnt.
das ist perfide!
ich habe den verdacht du legst hier eine fährte welche einzig den sinn hat den leser zu verwirren.

eine kleinigkeit noch die mir auffiel:
absicht?

[red]Es[/red] hatte mich interessiert, wie man heutzutage den Moment vor der Bewusstlosigkeit erlebt. Aber da ist kein Moment. Man ist glockenwach, die Ärztin sagt, dass sie glaubt, man könne das jetzt zurücknehmen und man ist weg. Ein Fortschritt.
[red]Es[/red] ist 14:30Uhr, als ich aus einem angenehmen Traum erwache. [red]Es[/red] sind jetzt zwei Schwestern da. Sie fragen mich, was ich denn schönes geträumt hätte. Ich kann mich aber an nichts erinnern.

[red]Es[/red] ist eine saubere Arbeit.
ich frage mich, ob die befriedigung der neugier des lesers, einklagbar ist.
ich will ja nicht quängeln ... aber interessieren würde es mich schon ...
die flüssige darstellung des unspektakulären hat mich beeindruckt.
gruß mumpf
 

gareth

Mitglied
Hallo Mumpf,

es freut mich dass dir der Text grundsätzlich gefällt, auch wenn Dir nicht aufgehen will, um was es da geht (ich kann es Dir gerne mitteilen, bevor du den Rechtsweg einschlägst. Online mail genügt :eek:)). Und die vier "Es", die Dir aufgefallen sind, waren so nicht beabsichtigt und werden halbiert.
Danke für die aufmerksame Durchsicht

Grüße
gareth
 

Rainer

Mitglied
Hallo gareth,

den berechtigten Lobreden meiner Vorschreiber will ich nicht mit pseudo-wohl formulierten Worten den Rang ablaufen, deshalb ein einfaches:
Spitze.

:):):)

Am Anfang würde ich noch ein bißchen feilen; unbeholfener Vorschlag von mir:

Nach zwei Jahren habe ich mich jetzt doch entschlossen und bin optimistisch.
Ich habe einen Termin im Krankenhaus. "Folgen Sie einfach den gelben Punkten", hat die...


Erstens läßt du damit den Hausarzt aussen vor (den hatte ich mir irgendwie eingeprägt und er zerstörte mir die Erklärung "Geschlechtsumwandlung") und die Reflexionen über Gefahren und Garantien kommen später im Text sowieso noch.


Viele Grüße

Rainer


p.s.
Jetzt muss ich doch noch ein Lob loswerden:
Göttlich köstlich fand ich den Dialog mit der EKG-Schwester über Kochsalz vs. Natriumchlorid. Ja, manche Leute gehen zutiefst überzeugt auch mit Halb- und Viertelwissen hausieren...
 



 
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