Vielen Dank für eure ausführliche und freundliche Analyse.
Die Aufforderung zur Überarbeitung ist gewiss berechtigt, da es aber zu meinen ganz alten Gedichten gehört (ca. 35 Jahre her), bin ich da etwas störrisch.
Den Titel Ikarus hab ich tatsächlich neu hinzu gefügt, aber er passt schon zur damaligen Intention..
Die erste Zeile behandelt den Wunsch aufzusteigen im Sinne von Worte zu finden für etwas was nur Gefühl und irgendwie unsagbar( für mich ) ist. Daher die entsilbten Gebete. Der Geist hat das Gefühl aufsteigen zu sollen, zum Glück des Südens, zur hellen Klarheit der Sonne.
In der zweiten Strophe, die ich auch als sperrig empfinde,kommt es zum Absturz, die Luft trägt nicht, sondern rauscht durch die Schwingen. Immerhin gelingt es das Scheitern künstlerisch umzusetzen "zur Farbe gebeugt". Aber die Umsetzung besteht nur wieder aus einem Lied über Scheitern und Tod.(das Gedicht selbst)
Die dritte Strophe beschreibt mein Erwachen (im Gegensatz zu Ikarus) das Zurückströmen der Realität, also doch nur gelandet und nicht abgestürzt. Dennoch ein künstlerischer Kater nach dem Schaffensprozess, es war wieder kein Durchbruch und ich lass es fallen.
So etwa denke (und weiß) ich war die Intention.
Viele Grüße,
Andri