Im Regentropfen spiegelt sich die Welt

Im Regentropfen spiegelt sich die Welt

Im Regentropfen spiegelt sich die Welt
solange er noch vom Himmel fällt
es funkelt einmal nur ganz leis
in dem leicht verzerrten Kreis
dann tauchen Bilder auf
mit Schimmer darauf
Wiese und Sand
Stadt und Land
sehen
und
gehen
braucht man Mut
zerplatzt in Wut
ohne Spiegel - leer
wird die Welt zu schwer
der ausgesendete Blick
kehrt mordend gleich zu dir zurück
solange er noch vom Himmel fällt
im Regentropfen spiegelt sich die Welt​
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Und wenn nur genügend Regentropfen über den Himmel zogen,
entstand ein Regenbogen.
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Die Form des Gedichtes wirkt sehr gut mit Ihm zusammen.
"Im Regentropfen spiegelt sich die Welt" - sie spiegelt sich, wobei sie sich verändert, die Sichtweise wird anders, das Licht gebrochen, ehe es wieder ins Weite geht.

Viele Grüße von Bernd
 
hallo bernd,

schönen dank für die antwort
kann man mit ein bisschen phantasie auch merken, dass der obere teil das spiegelbild ist und unten die "echte welt"
und dass die hässliche (unebene) welt im spiegelbild erst schön und ansehenswert ist?


lg
rw
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich glaube schon, dass man das merken kann, wobei es, denke ich, auch umgekehrt gilt. Die Obere Welt ist die reale und die Untere Welt ist die gespiegelte Welt. Die wäre aber mehr an den Haaren herbeigezogen. Eher schon ein gegenseitiges Spiegeln, bei einiger Abhängigkeit.
Yin und Yang gehören zusammen.
Schneidest du unten ab, kippt oben.
schneidest du oben ab, bleibt unten dunkel.

Viele Grüße von Bernd
 



 
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