Im Takt

Rudolph

Mitglied
Wer ein Instrument spielt hat es hier leichter.


Eins zwei drei vier[ 4]ein-e[ 6][ 6]zwei-e[ 4]drei vier
zäh- le[ 4] mit[ 2]sonst kommst du[ 2]aus dem takt denn

Eins zwei drei[ 4]vier[ 1] ein-e[ 3] zwei-e[ 1] drei[ 2] vier
al-[ 4]le[ 5]spie-[ 3]len[ 1] ja das[ 1] gleiche stück für

Ein-e zwei-e drei-e vier-e[ 2] eins zwei drei[ 2] vier
indi-[ 2] vidu-[ 2] ali-[ 4] tät ist[ 1] da[ 4]kein raum wer

Ein-e[ 2] zwei-e[ 5] drei[ 1] vier[ 2] eins zwei[ 2] drei
anders tickt fliegt raus fliegt raus muss gehn
 

buchstab

Mitglied
Takadimi Ta--- Ta--- Ta---
-kadimi Ta----kadimi Ta---
-kadimi -kadi--ka-mi-kadi-
Takadimi Ta--- Ta-dimiTa---

Grüße

buchstab
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
eins zwei drei vier Eckstein, alles muß versteckt sein

In der Tat liest es sich gut, rhythmisch klar durch die Weise, wie Dus untereinander geschrieben hast: Man sieht gleich, wie die zweisilbigen Wörter der jeweils zweiten Zeile den zweisilbig verlängerten Zahlwörtern (eine, zweie, dreie wie hier in der Lausitz und wohl auch sonst in Sachsen usw.) darüber zugeordnet sind.
Noch schöner könnten Reime hier sein, so daß es mehr wie ein Abzählreim wirkt von der Art "Ene mene mu und aus bist du".

Es gab schon mal experimentell durchbrochene Abzählreime hier in der Lupe, die waren ausgezeichnet, ich habs Genauere vergessen, ich glaube sie waren wunderbar verfremdet, wie war das noch?
 

Rudolph

Mitglied
Hallo buchstab und Mondnein,

danke für eure Kommentare.

Ich habe kürzlich einige Lieder nachgespielt und dabei die Entdeckung gemacht, dass es oft schwierig ist, den Text der Melodie zuzuordnen, wenn er nicht direkt unter den Noten steht.
Die meisten Liedtexte reimen auch nicht, ergeben aber einen Sinn, wenn man von manchen Schlagertexten absieht.

Das hat mich zu dem Experiment angeregt, eine Melodie durch einen Zählrhythmus aus Vierteln und Achteln vorzugeben und den Text anzupassen.

Der gleiche Text könnte auch in einem ganz anderem Rhythmus gelesen werden. Ich habe überlegt, das vorzuführen, habe aber dann davon Abstand genommen, denn das Ausrichten der Wörter mit den in der Leselupe zur Verfügung stehenden Mitteln war mir zu mühsam. (Einmal hat mir gereicht.)

LG Rudolph
 
A

aligaga

Gast
Bevor du das Rad neu erfindest, Rudolph - Textsilben einer Melodie zuzuordnen war schon im frühen Mittelalter ein must be, wie uns die alten Handschriften weisen.

Wofern denn (in der Musikliteraur) überhaupt ausgeschriebene Gesangstexte existieren, stehen diese über oder unter den Notenzeilen, jeweils exakt den Tönen zugeordnet. Es wäre ja sonst ein Singen vom Blatt unmöglich. Hier ein einfaches Beispiel. Wenn dir das nicht reicht, dann blättere in den römisch-katholischen oder den protestantischen Gesangbüchern: Lo-be den Her-ren!

Dass sich die deutschen Schlagertexte nicht immer reimen, liegt nicht daran, dass darauf kein Wert gelegt würde, sondern in der betrüblichen Tatsache begründet, dass der Texter oft nicht besonders gut Deutsch kann. So "reimt" sich bei Nena "Luftballon" auf "Horizon(t)"; den Vogel schoss Drafi Deutscher selig ab, bei dem Marmor, Stein und Eisen nicht brechen, sondern "bricht", damit es auf "Liebe nicht" hinausgeht.

Gleichwohl bekommst du, wenn du das nötige Kleingeld bereithältst, zu beiden Songs Klavierauszüge beim Notenkasperl, in denen der Text silbengernau unter den richtigen Noten steht. Und schon geht's fehlerlos los!

Tipp: Nur bei seriösen Notenhändlern einkaufen!

Gruß

aligaga
 



 
Oben Unten