Immer das Geschiss mit den ...

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ackermann

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Jack saß im Straßencafé. Er sah die Menschen kommen und gehen, sie eilten an ihm vorbei; alle hatten scheinbar ein Ziel. Jack hatte keines. Er saß einfach nur da und wartete. Es lag etwas in der Luft. Jack spürte, in den nächsten Minuten würde etwas passieren. Auf sein Gefühl konnte er sich verlassen. Vielleicht würde sich eine Frau zu ihm an den Tisch setzen. Sie würden ins Grüne fahren und picknicken, dann würden sie nackt baden und dann aufs Zimmer gehen. Aufs Zimmer? Jack schüttelte den Kopf. War sie denn eine Hure?

„Schichtwechsel, ich muss Sie leider abkassieren.“ Jack schreckte aus seinem Tagtraum auf. Er sah die Bedienung an. Sie lächelte, sie war hübsch, und es war hübsch wie sie lächelte. Jack gab 10 Euro Trinkgeld. „Das ist zu viel.“ Sie schüttelte den Kopf und schob den Schein zurück.
„Nein, nein, nehmen Sie nur. Ich hatte viel Spaß mit Ihnen. Das muss belohnt werden, finden Sie nicht?“ Sie sah Jack an als wäre er nicht bei Trost und ging. Jack grinste in sich hinein.

Plötzlich würde ihm bewusst, wie ereignislos dieser Tag bisher verlaufen war; wie so viele Tage vorher. Gerne wäre er diesen Tag losgeworden, hätte ihn aus seiner Timeline, aus seiner Biographie gestrichen. Doch auch dieser Tag würde ihm bleiben. Sein Leben war einfach nur langweilig, öde, uninteressant. So konnte es nicht weitergehen.

„Hallo!“ Jack reckte die Hand in die Höhe.
„Ja?“
„Ein Glas Rotwein bitte.“
„Rotwein?“ Die neue Bedienung kam an Jacks Tisch. „Du weißt, Alkohol verkürzt deine Lebenserwartung.“
„Verdammt nochmal, was geht Sie das an. Kümmern Sie sich um ihren eigenen Scheiß. Rotwein! Jetzt! Sofort!“
„Du bist unverschämt, Jack.“
„Ich bin unverschämt? Und was sind Sie? Zauberhaft?“
„Ich tue nur meine Pflicht.“ Stahlblaue Augen bohrten sich in Jacks Seele.
„Sie sind eine Plage, nicht mehr und nicht weniger. Dieser Laden, dieses Café, wird pleite gehen, wenn Sie noch länger hier bedienen. Ich werde mit dem Geschäftsführer reden. Gehen Sie jetzt. Und vergessen Sie den Rotwein nicht.“

„Es tut mir leid, ich kann dir keinen Rotwein bringen, Jack. Ich sorge mich um deine Gesundheit. Wir haben noch so viel vor“
„Wir? Wie heißen Sie?“, fragte Jack mit barscher Stimme.
„Das solltest du doch wissen.“
„Woher sollte ich wissen, wie Sie heißen?“
„Weil ich dein Geschöpf bin, Jack. Du hast mich doch geschaffen.“
„Sie reden Blech.“
„Ich war in deinem Kopf, und bin es immer noch, und jetzt stehe ich vor dir und du wunderst dich? Du bist ein seltsamer Mensch, Jack.“

„Ich hätte jetzt gerne meinen Rotwein, Linda.“ Jack grinste und kratzte sich am Oberschenkel.
„Jack!“
„Susi?“ Jacks Grinsen wurde eine Spur breiter.
„Jack!“
„Gabi?“ Jack gluckste vor Vergnügen.
Die Bedienung beugte sich tief herunter: „Nenne mich Angelina, Jack. Bitte.“
„Eine Angelina würde fremden Männern nie in so unverschämt provozierender Weise ihre Brüste präsentieren, Gabi.“
„Aber du bist doch kein fremder Mann, Jack. Wir kennen uns ...“

„Entschuldigen Sie bitte, ist hier noch frei?“ Eine unglaublich schöne, großgewachsene Frau in einem engen, rosafarbenen Kostüm stand vor dem Tisch und blickte Jack aus dunklen Augen an.
„Natürlich“, sagte Jack mit charmantem Lächeln, „setzen Sie sich ruhig. Aber ich muss Sie warnen, es gibt hier keinen Rotwein.“
“Ich trinke nur Tee.“
„Wer ist das?“ Gabi blickte Jack aus flackernden Augen an, ihre Stimme klang gepresst.
„Rosalinde.“, sagte Jack gelassen.
„Rosalinde? Schau an, Ihr Name ist dir sofort eingefallen. Du gehst also fremd, Jack, betrügst mich mit einer Anderen? Du vögelst mit dieser, dieser Schlampe? Jack! Ich hasse dich!“ Gabi kreischte, gebärdete sich wie eine Furie und spuckte Jack ins Gesicht. Er sah Gabi wütend an, zerrte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte den Speichel aus seinem Gesicht.

„Wer ist diese unmögliche Frau, Jack. Kannst du sie bitte … entfernen?“ Rosalinde schmachtete Jack an, ihre samtige, rauchige Stimme löste ein Kribbeln auf seiner Haut aus, und ihre Hand auf seinem Schenkel eine Erektion.
„Natürlich, Rosalinde, natürlich.“ Jack erhob sich und herrschte Gabi an: „Verschwinde und tue endlich deine Pflicht. Oder glaubst du, du wirst fürs Herumstehen bezahlt? Schau, Gabi, da hinten wedelt einer schon seit Minuten mit der Geldbörse herum. Dem fällt gleich die Hand ab. Verschwinde endlich.“
„Oh, Jack, muss es so enden?“ Gabi schluchzte hemmungslos.
„Hier, nimm.“ Jack reichte Gabi sein Taschentuch. „Das ist alles, was ich noch für dich tun kann.“ Völlig aufgelöst lief Gabi zwischen den Tischen hindurch, stolperte und fiel in die Arme des Mannes, der darauf wartete, die Zeche zu bezahlen.

Jack setzte sich wieder: „War es recht so?“
Rosalinde hauchte Jack einen Kuss auf die Wange: „Es war fantastisch, was bist du doch für ein ungewöhnlicher Mann, Jack.“ Sie zündete sich eine lange, dünne Zigarette an und sah Jack nachdenklich an: „Versprich mir, du wirst etwas aus mir machen. Ich bin für Höheres geschaffen, Jack.“
„Natürlich, Rosalinde, ich werde mir etwas schönes überlegen. Wir werden Kreuzfahrten machen, ins Theater gehen, interessante Leute kennen lernen und zur Silvesterparty des Bürgermeisters eingeladen werden.“
„Das klingt vielversprechend, Jack, aber es reicht noch nicht“, sagte Rosalinde.
„Du wirst mein Geld verprassen und mich dann, wenn ich mit leeren Taschen dastehe, verlassen“, sagte Jack in einem Moment der Klarheit.
„Aber bis dahin werden wir fantastischen Sex haben, Jack - jeden Tag“, hauchte Rosalinde.
Jack kratzte sich nachdenklich am Kinn und blinzelte in die Sonne.
„Du zögerst, Jack?“, sagte Rosalinde mit leicht hysterischem Unterton in der Stimme. Mit einem Ruck riss sie sich die Perlenkette vom Hals und schmetterte sie auf den Tisch, dann die Ohrringe und schließlich die goldene Armbanduhr: „TAND, Jack, alles nur billiger TAND. Mach was, Jack. Mach was aus mir.“ Rosalinde blickte Jack aus funkelnden Augen an und knöpfte ihre Bluse auf: „Kannst du schießen, Jack?“
„Natürlich.“ Jacks lüsterner Blick glitt über Rosalindes Brüste.
„Das meinte ich nicht. Hast du eine Pistole, Jack.“
Jack prüfte instinktiv den Sitz seines Schulterholsters.
„Natürlich.“
„Der Juwelier in der Seitenstraße … Jack.“
„Natürlich, Rosalinde, das ist es.“ Jack sprang auf, packte Rosalinde am Arm und zog sie mit sich.
„Warte, Jack.“ Rosalinde zog die Pumps von den Füßen, „so geht es besser.“

„So, bitte, Ihr Rotwein.“ Gabi, die Bedienung, stellte das Glas auf den Tisch.
„Danke“, sagte Dorothea Tippenfedder beiläufig, las zum wiederholten Male den Text auf dem Bildschirm des Laptops und schüttelte den Kopf: „So ein Scheiß. Und in 3 Tagen ist Abgabetermin.“ Sie stürzte den Rotwein in sich hinein. Vielleicht würde es helfen, ihrer Kreativität, ihrer Fantasie, Auftrieb zu verleihen. Sie musste den Plot unbedingt nochmal überarbeiten. Plötzlich schob sich ein Popup-Fenster über den Text: „RETTE MICH. BITTE!“
Das hast du dir so gedacht, Jack, dachte Tippenfedder, aber es ist zu spät.
In der Seitenstraße knallten Schüsse. Nur Minuten später fuhren Polizeiautos mit hoher Geschwindigkeit, Blaulicht und Martinshorn die Straße entlang. Dorothea Tippenfedder stutzte.

Der ungepflegte, ältere Mann saß alleine im Innenraum des Cafés. Er klappte seufzend seinen Laptop zu und empfing das Glas Rotwein aus der Hand der Bedienung wie den Kelch beim Abendmahl in der katholischen Kirche: „Darf ich Sie etwas fragen?“
„Gerne.“
„Wie heißen Sie?“
„Angelina.“
„Möchtest du mit mir aufs Zimmer gehen, Angelina? Oder hättest du Lust auf ein Picknick im Grünen? Nacktbaden vielleicht?“

Angelina nahm das Glas und goss den Rotwein über den Kopf des alten Mannes: „Weder noch. Und jetzt … Hit the road Jack.“
 

ackermann

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Jack saß im Straßencafé. Er sah die Menschen kommen und gehen, sie eilten an ihm vorbei; alle hatten scheinbar ein Ziel. Jack hatte keines. Er saß einfach nur da und wartete. Es lag etwas in der Luft. Jack spürte, in den nächsten Minuten würde etwas passieren. Auf sein Gefühl konnte er sich verlassen. Vielleicht würde sich eine Frau zu ihm an den Tisch setzen. Sie würden ins Grüne fahren und picknicken, dann würden sie nackt baden und dann aufs Zimmer gehen. Aufs Zimmer? Jack schüttelte den Kopf. War sie denn eine Hure?

„Schichtwechsel, ich muss Sie leider abkassieren.“ Jack schreckte aus seinem Tagtraum auf. Er sah die Bedienung an. Sie lächelte, sie war hübsch, und es war hübsch wie sie lächelte. Jack gab 10 Euro Trinkgeld. „Das ist zu viel.“ Sie schüttelte den Kopf und schob den Schein zurück.
„Nein, nein, nehmen Sie nur. Ich hatte viel Spaß mit Ihnen. Das muss belohnt werden, finden Sie nicht?“ Sie sah Jack an als wäre er nicht bei Trost und ging. Jack grinste in sich hinein.

Plötzlich würde ihm bewusst, wie ereignislos dieser Tag bisher verlaufen war; wie so viele Tage vorher. Gerne wäre er diesen Tag losgeworden, hätte ihn aus seiner Timeline, aus seiner Biographie gestrichen. Doch auch dieser Tag würde ihm bleiben. Sein Leben war einfach nur langweilig, öde, uninteressant. So konnte es nicht weitergehen.

„Hallo!“ Jack reckte die Hand in die Höhe.
„Ja?“
„Ein Glas Rotwein bitte.“
„Rotwein?“ Die neue Bedienung kam an Jacks Tisch. „Du weißt, Alkohol verkürzt deine Lebenserwartung.“
„Verdammt nochmal, was geht Sie das an. Kümmern Sie sich um ihren eigenen Scheiß. Rotwein! Jetzt! Sofort!“
„Du bist unverschämt, Jack.“
„Ich bin unverschämt? Und was sind Sie? Zauberhaft?“
„Ich tue nur meine Pflicht.“ Stahlblaue Augen bohrten sich in Jacks Seele.
„Sie sind eine Plage, nicht mehr und nicht weniger. Dieser Laden, dieses Café, wird pleite gehen, wenn Sie noch länger hier bedienen. Ich werde mit dem Geschäftsführer reden. Gehen Sie jetzt. Und vergessen Sie den Rotwein nicht.“

„Es tut mir leid, ich kann dir keinen Rotwein bringen, Jack. Ich sorge mich um deine Gesundheit. Wir haben noch so viel vor“
„Wir? Wie heißen Sie?“, fragte Jack mit barscher Stimme.
„Das solltest du doch wissen.“
„Woher sollte ich wissen, wie Sie heißen?“
„Weil ich dein Geschöpf bin, Jack. Du hast mich doch geschaffen.“
„Sie reden Blech.“
„Ich war in deinem Kopf, und bin es immer noch, und jetzt stehe ich vor dir und du wunderst dich? Du bist ein seltsamer Mensch, Jack.“

„Ich hätte jetzt gerne meinen Rotwein, Linda.“ Jack grinste und kratzte sich am Oberschenkel.
„Jack!“
„Susi?“ Jacks Grinsen wurde eine Spur breiter.
„Jack!“
„Gabi?“ Jack gluckste vor Vergnügen.
Die Bedienung beugte sich tief herunter: „Nenne mich Angelina, Jack. Bitte.“
„Eine Angelina würde fremden Männern nie in so unverschämt provozierender Weise ihre Brüste präsentieren, Gabi.“
„Aber du bist doch kein fremder Mann, Jack. Wir kennen uns ...“

„Entschuldigen Sie bitte, ist hier noch frei?“ Eine unglaublich schöne, großgewachsene Frau in einem engen, rosafarbenen Kostüm stand vor dem Tisch und blickte Jack aus dunklen Augen an.
„Natürlich“, sagte Jack mit charmantem Lächeln, „setzen Sie sich ruhig. Aber ich muss Sie warnen, es gibt hier keinen Rotwein.“
“Ich trinke nur Tee.“
„Wer ist das?“ Gabi blickte Jack aus flackernden Augen an, ihre Stimme klang gepresst.
„Rosalinde.“, sagte Jack gelassen.
„Rosalinde? Schau an, Ihr Name ist dir sofort eingefallen. Du gehst also fremd, Jack, betrügst mich mit einer Anderen? Du vögelst mit dieser, dieser Schlampe? Jack! Ich hasse dich!“ Gabi kreischte, gebärdete sich wie eine Furie und spuckte Jack an. Er sah Gabi wütend an, zerrte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte den Speichel aus seinem Gesicht.

„Wer ist diese unmögliche Frau, Jack. Kannst du sie bitte … entfernen?“ Rosalinde schmachtete Jack an, ihre samtige, rauchige Stimme löste ein Kribbeln auf seiner Haut aus, und ihre Hand auf seinem Schenkel eine Erektion.
„Natürlich, Rosalinde, natürlich.“ Jack erhob sich und herrschte Gabi an: „Verschwinde und tue endlich deine Pflicht. Oder glaubst du, du wirst fürs Herumstehen bezahlt? Schau, Gabi, da hinten wedelt einer schon seit Minuten mit der Geldbörse herum. Dem fällt gleich die Hand ab. Verschwinde endlich.“
„Oh, Jack, muss es so enden?“ Gabi schluchzte hemmungslos.
„Hier, nimm.“ Jack reichte Gabi sein Taschentuch. „Das ist alles, was ich noch für dich tun kann.“ Völlig aufgelöst lief Gabi zwischen den Tischen hindurch, stolperte und fiel in die Arme des Mannes, der darauf wartete, die Zeche zu bezahlen.

Jack setzte sich wieder: „War es recht so?“
Rosalinde hauchte Jack einen Kuss auf die Wange: „Es war fantastisch, was bist du doch für ein ungewöhnlicher Mann, Jack.“ Sie zündete sich eine lange, dünne Zigarette an und sah Jack nachdenklich an: „Versprich mir, du wirst etwas aus mir machen. Ich bin für Höheres geschaffen, Jack.“
„Natürlich, Rosalinde, ich werde mir etwas schönes überlegen. Wir werden Kreuzfahrten machen, ins Theater gehen, interessante Leute kennen lernen und zur Silvesterparty des Bürgermeisters eingeladen werden.“
„Das klingt vielversprechend, Jack, aber es reicht noch nicht“, sagte Rosalinde.
„Du wirst mein Geld verprassen und mich dann, wenn ich mit leeren Taschen dastehe, verlassen“, sagte Jack in einem Moment der Klarheit.
„Aber bis dahin werden wir fantastischen Sex haben, Jack - jeden Tag“, hauchte Rosalinde.
Jack kratzte sich nachdenklich am Kinn und blinzelte in die Sonne.
„Du zögerst, Jack?“, sagte Rosalinde mit leicht hysterischem Unterton in der Stimme. Mit einem Ruck riss sie sich die Perlenkette vom Hals und schmetterte sie auf den Tisch, dann die Ohrringe und schließlich die goldene Armbanduhr: „TAND, Jack, alles nur billiger TAND. Mach was, Jack. Mach was aus mir.“ Rosalinde blickte Jack aus funkelnden Augen an und knöpfte ihre Bluse auf: „Kannst du schießen, Jack?“
„Natürlich.“ Jacks lüsterner Blick glitt über Rosalindes Brüste.
„Das meinte ich nicht. Hast du eine Pistole, Jack.“
Jack prüfte instinktiv den Sitz seines Schulterholsters.
„Natürlich.“
„Der Juwelier in der Seitenstraße … Jack.“
„Natürlich, Rosalinde, das ist es.“ Jack sprang auf, packte Rosalinde am Arm und zog sie mit sich.
„Warte, Jack.“ Rosalinde zog die Pumps von den Füßen, „so geht es besser.“

„So, bitte, Ihr Rotwein.“ Gabi, die Bedienung, stellte das Glas auf den Tisch.
„Danke“, sagte Dorothea Tippenfedder beiläufig, las zum wiederholten Male den Text auf dem Bildschirm des Laptops und schüttelte den Kopf: „So ein Scheiß. Und in 3 Tagen ist Abgabetermin.“ Sie stürzte den Rotwein in sich hinein. Vielleicht würde es helfen, ihrer Kreativität, ihrer Fantasie, Auftrieb zu verleihen. Sie musste den Plot unbedingt nochmal überarbeiten. Plötzlich schob sich ein Popup-Fenster über den Text: „RETTE MICH. BITTE!“
Das hast du dir so gedacht, Jack, dachte Tippenfedder, aber es ist zu spät.
In der Seitenstraße knallten Schüsse. Nur Minuten später fuhren Polizeiautos mit hoher Geschwindigkeit, Blaulicht und Martinshorn die Straße entlang. Dorothea Tippenfedder stutzte.

Der ungepflegte, ältere Mann saß alleine im Innenraum des Cafés. Er klappte seufzend seinen Laptop zu und empfing das Glas Rotwein aus der Hand der Bedienung wie den Kelch beim Abendmahl in der katholischen Kirche: „Darf ich Sie etwas fragen?“
„Gerne.“
„Wie heißen Sie?“
„Angelina.“
„Möchtest du mit mir aufs Zimmer gehen, Angelina? Oder hättest du Lust auf ein Picknick im Grünen? Nacktbaden vielleicht?“

Angelina nahm das Glas und goss den Rotwein über den Kopf des alten Mannes: „Weder noch. Und jetzt … Hit the road Jack.“
 



 
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