In der Glut des Tagesanbruchs

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In der Glut des Tagesanbruchs



Die Stadt knistert
in der Glut des Tagesanbruchs
rollen schwere Brummer gen Süden
auch von Zügen wissen wir, in unseren Träumen
klingt manch metallenes Geräusch nach ihnen, zerspringt
in der Luft eines Augusttages, der den Herbst in sich trägt

von A nach Z stürzen sich Arbeitslose auf die Gleise
andere saufen sich selbstständig zu Tode
dahinter höre ich die Motoren heulen, zieht
Hilflosigkeit meine Schultern zur Decke der Welt

Die Stadt knistert
in der Glut des Tagesanbruchs
kehre ich von nächtlich durchwanderten Reisen
zurück in das Zimmer, das
stille noch, wartet auf mich

(2002)
 
V

vivien

Gast
Hallo Birgit,

in deinen Worten fühle ich die Hitze
und auch das Chaos am Morgen,
das Beben der dunstgeschwängerten Luft
in der Stadt oder irgendwo;

und wenn du langsam zurückkehrst in dein Zimmer,
beim Schließen der Türe,
plötzlich atemlose Stille.

Gefällt mir gut,
Viv.
 
Danke Vivian,

auch deine Antwort ist treffend und poetisch.

Suchen wir also die stillen Räume in Tagen wie diesen.

Auf daß es uns gelingt,

mit liebem Gruß, Birgit
 
V

vivien

Gast
Ja Birgit,

die Stille suchen
in kühlen Räumen Schutz finden
nie alleine bleiben
wenn Einsamkeit dich verführt
Hände finden
die nicht loslassen
im Strudel des Lebens.

Einen schönen Tag
wünscht dir Viv.
 

Jongleur

Mitglied
Tagesanbruch

Und die Arbeitslosen von A bis Z haben nichts an Aktualität verloren!
Hallo Birgit,
die Verquickung von Wirklichkeit und Traum finde ich gelungen, gefällt mir. Auch dieser überheiße Tag, der bereits mit Glut startet, meteorologisch als in Betriebsamkeit und Aussichtlosigkeit.
Jongleur
 



 
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