In der Schwebe

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ENachtigall

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In der Schwebe



im toten Winkel
unserer verlorenen Stunden und Stätten kapituliert
musikalisch hilflos und unbewaffnet
ein singendes Händepaar

abrupt verharrt es
in einer Geste zwischen Geben und Nehmen
inmitten des Taumels eines Schwarms
von Tagpfauenaugen

aufgescheucht, versehentlich
aus den Brauntönen des Sommerflieders
streifen sie fast die Finger
und deren Vergessen
sich in zäher Zärtlichkeit zu verflechten

dem Aufwärtstrend folgend
steigt aus überliebenshungrigem Dunkel
deiner Augen ins Oktoberblau: das Wundern

über den Liegendtransport
einer lebendigen Eins




© Elke Nachtigall
Oktober 2006
 



 
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