Influenza
An einem herrlichen Spätsommertag trafen sich zwei Nachbarinnen. Sie stellten ihre Einkaufstüten neben sich und begannen zu tratschen: „Guten Tag, Frau Schlottke, na, alles bei Gesundheit?“ –
„Ja, danke, es geht. Und selber?“ –
„Ja, auch danke. Schönes Wetter heute, nicht wahr?“ –
„Ja, ist vielleicht der letzte warme Tag des Jahres. Und, was gibt es Neues?“ –
„Neues, na ja, also Neues – das alte ist ja noch nicht alle.“
Eine klitzekleine Pause entstand, doch schon war ein frisches Thema gefunden: „Ich habe vor zwei Wochen die Tochter von der Schmitten gesehen, kaum siebzehn, aber hochschwanger. Und gestern habe ich gehört, dass sie eine Influenza hat. Wissen Sie, was das ist?“ –
„Nee, keine Ahnung. Jaja, mit siebzehn n Kind, das ist doch nichts Ungewöhnliches heute. Da wird das dann wohl n spanischer Mädchenname sein. Muss ja heute alles ausländisch sein, das Deutsche genügt den feinen Dämchen ja nicht mehr.“ –
„Wie kommen Sie denn jetzt darauf? Hat sie schon entbunden?“ –
„Muss wohl, Sie sagten doch eben, wie das Baby heißt.“ – „Was, Influenza? Ich wollte nur wissen, was das ist. Irgendwo habe ich nämlich gehört, dass man daran sterben könnte.“ –
„Ach, heutzutage stirbt man nicht mehr im Kindbett, da muss die Hebamme schon einen ganz bösen Fehler machen. Influenza klingt eigentlich recht melodisch für n kleines Mädchen, finden Sie nicht?“
Dieses Gespräch konnte ich leider nicht weiter verfolgen, mein Bus kam.
An einem herrlichen Spätsommertag trafen sich zwei Nachbarinnen. Sie stellten ihre Einkaufstüten neben sich und begannen zu tratschen: „Guten Tag, Frau Schlottke, na, alles bei Gesundheit?“ –
„Ja, danke, es geht. Und selber?“ –
„Ja, auch danke. Schönes Wetter heute, nicht wahr?“ –
„Ja, ist vielleicht der letzte warme Tag des Jahres. Und, was gibt es Neues?“ –
„Neues, na ja, also Neues – das alte ist ja noch nicht alle.“
Eine klitzekleine Pause entstand, doch schon war ein frisches Thema gefunden: „Ich habe vor zwei Wochen die Tochter von der Schmitten gesehen, kaum siebzehn, aber hochschwanger. Und gestern habe ich gehört, dass sie eine Influenza hat. Wissen Sie, was das ist?“ –
„Nee, keine Ahnung. Jaja, mit siebzehn n Kind, das ist doch nichts Ungewöhnliches heute. Da wird das dann wohl n spanischer Mädchenname sein. Muss ja heute alles ausländisch sein, das Deutsche genügt den feinen Dämchen ja nicht mehr.“ –
„Wie kommen Sie denn jetzt darauf? Hat sie schon entbunden?“ –
„Muss wohl, Sie sagten doch eben, wie das Baby heißt.“ – „Was, Influenza? Ich wollte nur wissen, was das ist. Irgendwo habe ich nämlich gehört, dass man daran sterben könnte.“ –
„Ach, heutzutage stirbt man nicht mehr im Kindbett, da muss die Hebamme schon einen ganz bösen Fehler machen. Influenza klingt eigentlich recht melodisch für n kleines Mädchen, finden Sie nicht?“
Dieses Gespräch konnte ich leider nicht weiter verfolgen, mein Bus kam.