Innehalten

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R

Rose

Gast
Lieber Andreas,

wunderbar hast du diesen Augenblick eingefangen. Ich fühle mich wohl mit deinen Zeilen.

Blumige Grüße
Rose
 

Ralf Langer

Mitglied
Moment Mal!

Hallo anbas,

Mir gefällt die erste Strophe,
da möchte ich gerne etwas verweilen.

Dieses "innehalten" ist semantisch eine Zusammensetzung
aus "inne" und "halten", bekäme also, in zwei Worte geschrieben
etwas die Bedeutung von:

" Das innere halten"

da gerate ich in gedanken ;

ist nicht der Moment, das un-auf-haltbare?
Ist er nicht im steten Fluß vom Vergangenen zum Zukünftigen?

Zudem zusammengesetzt, läse es sich dann so:

Innehalten

Einen Moment
das innere halten

oder, frei interpretiert

dem Moment
das Innere halten...

Was ist es wohl das den Moment im innersten zusammenhält,
wenn nicht unser Lauschen, unser Schweigen.


lg Ralf
 

anbas

Mitglied
Liebe Rose,

ich danke Dir für Deine Rückmeldung und freue mich, dass Du Dich mit den Worten wohl fühlst.


Lieber Ralf,

was gibt es schöneres für einen Schreiberling, wenn er einen Text schreibt, der den Leser zu solchen Gedanken anregt. Vielen Dank fürs Verweilen.

Euch beiden liebe Grüße

Andreas
 

Perry

Mitglied
Hallo Andreas,

es steckt etwas Meditatives in deinen Zeilen.
In der Anfangs- und Schlusssequenz steckt für mich noch Reduktionspotential, weil nur der Titel weiter ausgeführt wird.
 

anbas

Mitglied
Hallo Perry,

danke für Deine Rückmeldung und die Anregung. Da ich das Wort "innehalten" gerne im Text behalten möchte (auch an diesen beiden Stellen), stellt sich die Überlegung, ob ich den Titel ändern sollte.
Malsehenschaunwirmal.

Liebe Grüße

Andreas
 
Ja, ich denke auch, dass so manches zu reduzieren möglich wäre. Aber das ist Ansichtssache - weißt du ja selbst!
Ich habe die Idee:

Autolärm
Kollegengespräche
Telefone

Vogelstimmen
immer schon
und doch neu
Wahrnehmung im Wandel
Ruhe
Gedanken
an zwitscherndem Geäst
in tiefdunkles Blau

Einen Moment
schweigen
lauschen
das Leben spüren
eins mit sich sein
innehalten.


Ist so eine Idee von mir. Hab sie einfach mal aufgeschrieben.

Liebe Grüße

Bernd
 
F

Fettauge

Gast
Hallo anbas,

das wünscht man sich an manch anstrengendem Tage: einfach still sein, in sich hineinhorchen, um einen neuen Anlauf nehmen zu können. Du hast diesen Gedanken aufgenommen und zu einem kleinen Gedicht verarbeitet. Meiner Ansicht nach könnte man das Gedicht noch viel weiter verdichten auf noch weniger Verszeilen, die deshalb aber um so eindringlicher werden. Jetzt, finde ich jedenfalls, sind noch zu viele Verszeilen darin, die Füllsel-Funktion haben und die Wirkung nehmen.
Ralf hat ja schon Vorschläge gemacht, ich will dir damit nicht auch noch auf den Nerv gehen, aber sieh mal selbst, du findest bestimmt was.

lg Fettauge
 
B

Beba

Gast
Ein interessanter Text. Und der Anfang, wie schon jemand vor mir sagte, zog auch mich in seinen Bann. Aber dieser Teil

Nun Vogelstimmen
immer da gewesen
erst jetzt zu hören
Wahrnehmung im Wandel
Ruhe kehrt ein
Gedanken schweben
vorbei an zwitscherndem Geäst
in tiefdunkles Blau
könnte wohl tatsächlich noch gestrafft werden. Dadurch würde der Text sicher noch intensiver werden.

Wer sich ab und an mal Zeit gönnt, zu sich selbst zu finden, der wird deinen Text gut nachvollziehen können, dem werden diese Bilder bekannt vorkommen. Mir gefällts, aber noch intensiver geht bestimmt.

LG
BeBa
 

anbas

Mitglied
Wow, vielen Dank für Eure Rückmeldungen, Anmerkungen, und Verbesserungsvorschläge! Ich freue mich über diese Resonanz.
Im Moment bin ich noch recht nah am Text, so dass mir das Straffen und Ändern schwer fällt. Doch spüre ich schon, dass Ihr recht habt. Sobald ich etwas mehr Distanz zum Text und die nötige Muße habe, werde ich mich ans werk machen.
Übrigens, hätte ich nicht schon mal ein Gedicht mit dem Titel "Auszeit" geschrieben, könnte ich mir vorstellen, dieses hier so umzubenennen, um, wie weiter oben angeführt, das Wort "Innehalten" nicht gleich wieder im Text zu benutzen.

Liebe Grüße

Andreas
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Andreas,

eine schöne Momentaufnahme, die allerdings immer noch ein wenig gestrafft werden könnte.

lG

Herbert
 

anbas

Mitglied
Innehalten

Einen Moment
schweigen
lauschen

Kollegengespräche
Telefone schrillen
Autolärm

Vogelstimmen
immer schon da
jetzt entdeckt
Ruhe kehrt ein
Gedanken schweben
durch zwitscherndes Geäst
in tiefdunkles Blau

Leben spüren
eins sein
innehalten

das Leben spüren
und eins mit sich sein
 

anbas

Mitglied
So, Ihr Lieben,

ich habe mal etwas kräftiger gekürzt, umgestellt, verändert. Was denkt Ihr? Besser? Noch weiter verbesserbar? OK so?

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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