Ins Morgenlicht

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Joh

Mitglied
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Ins Morgenlicht


Zartgold steigt das Morgenlicht
über das Dächergetrepp in den Tag
ich greife seinen Schweif
und lasse mich zum Himmel tragen
ein Kondenzstreifenfächer kreuzt unseren Weg
trägt Wolkenfetzen zum Horizont
ich mache ihn zu meinem Segel
ein Sonnensturm schleudert uns hinaus
zur dunklen Seite des Fimamentes
bis zum Anfang - der Doppelhelexiane
Notizpapier für meine Gedanken und Träume
aus denen sich Atome zu Körpern formen
die sich schleichend, flatternd, trudelnd
und hüpfend im Lichtlos verirren
finde nach langer Suche
einen glühendbunten Sternenhaufen
knüpfe ein Netz und fange sie ein
stricke aus gesponnenem Nebel
einen Heimatball
bis ich mit wunden Fingern

ins Morgenlicht schaue


Johanna Pless
2.2008



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mori

Mitglied
Hallo Johanna,
das ist wieder so eine üppige Traumsequenz wie dein "Gletschlied" !

Ich würde es eher als Kurzprosa einordnen und andere Zeilenumbrüche wählen. Dann liest es sich leichter.
Das "Dächergetrepp" gefällt mir- die "Doppelhelexiane" (hmm- muss es nicht "Doppelhelixe heißen ?) reißen mich aus der Stimmung.Schau mal- das fiel mir noch auf :

"Zartgold steigt das Morgenlicht
über das Dächergetrepp in den Tag
ich greife seinen Schweif
und lasse mich zum Himmel tragen
ein Kondenzstreifenfächer kreuzt meinen (unseren) Weg"

Ich denke, hier beziehst du dich zwar auf das LyrIch und den Schweif- aber das irritiert.

Auch hier:
ich mache ihn zu meinem Segel
ein Sonnensturm schleudert mich (uns) hinaus
zur dunklen Seite des Fimamentes


"finde nach langer Suche
einen glühendbunten Sternenhaufen
knüpfe ein Netz und fange ihn (sie) ein
stricke aus gesponnenem Nebel
einen Heimatball
bis ich mit wunden Fingern"

Auch hier besser im Singular.Es wird ein Sternhaufen gefangen..

Liebe Grüße

Annette
 

Joh

Mitglied
Hallo Anette,

stimmt ich experimentiere noch ein bißchen mit der Form, dieses Mal ist es "Atemlos-Lyrik" geworden. Das Dachgetrepp ist mir ans Herz gewachsen, weil ein Sonnenaufgang hoch über den Dächern mich inspiriert hat, und die Doppelhelixiane ist eine Wortspielerei aus Doppelhelix, vielleicht ein bißchen verspielt(?). Deine Korrekturen sind stimmig und wichtig, also werde ich sie alle übernehmen.

Ich danke Dir fürs Lesen und die Mühe mit dem Text!

LG Johanna
 

Joh

Mitglied
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Ins Morgenlicht


Zartgold steigt das Morgenlicht
über das Dächergetrepp in den Tag
ich greife seinen Schweif
und lasse mich zum Himmel tragen
ein Kondenzstreifenfächer kreuzt meinen Weg
trägt Wolkenfetzen zum Horizont
ich mache ihn zu meinem Segel
ein Sonnensturm schleudert mich hinaus
zur dunklen Seite des Fimamentes
bis zum Anfang - der Doppelhelexiane
Notizpapier für meine Gedanken und Träume
aus denen sich Atome zu Körpern formen
die sich schleichend, flatternd, trudelnd
und hüpfend im Lichtlos verirren
finde nach langer Suche
einen glühendbunten Sternenhaufen
knüpfe ein Netz daraus und fange die Wesen ein
stricke aus gesponnenem Nebel
einen Heimatball
bis ich mit wunden Fingern

ins Morgenlicht schaue


Johanna Pless
2.2008



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Joh

Mitglied
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Ins Morgenlicht


Zartgold steigt das Morgenlicht
über das Dächergetrepp in den Tag
ich greife seinen Schweif
und lasse mich zum Himmel tragen
ein Kondensstreifenfächer kreuzt meinen Weg
trägt Wolkenfetzen zum Horizont
ich mache ihn zu meinem Segel
ein Sonnensturm schleudert mich hinaus
zur dunklen Seite des Fimamentes
bis zum Anfang - der Doppelhelexiane
Notizpapier für meine Gedanken und Träume
aus denen sich Atome zu Körpern formen
die sich schleichend, flatternd, trudelnd
und hüpfend im Lichtlos verirren
finde nach langer Suche
einen glühendbunten Sternenhaufen
knüpfe ein Netz daraus und fange die Wesen ein
stricke aus gesponnenem Nebel
einen Heimatball
bis ich mit wunden Fingern

ins Morgenlicht schaue


Johanna Pless
2.2008



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M

mirami

Gast
hallo joh,

ich finde hier verliert sich vieles in nebeln und sonnenstürmen.
der inhalt, den ich sehr erzählenswert finde, verbrennt im zuviel.
ich habs mal stark verdichtet und reduziert auf das was ICH (und das heißt ja nichts) wesentlich finde. ist nur ein vorschlag, schnell mal eben aus der hüfte geschossen, ich weiß nicht, ob es dann überhaupt noch deiner intension entspricht.



Zartgold das Morgenlicht
über dem Dächergetrepp
greife ich den Tag am Schweif
lasse mich zum Himmel tragen
ein Kondensstreifen kreuzt meinen Weg
zur dunklen Seite des Firmaments
Notizpapier für meine Gedanken
die Atome zu Körpern formen
die schleichend, flatternd, verirrt
im Lichtlos trudeln nach langer Suche
in einem glühendbunten Sternenhaufen
einen heimatball finden und
wieder schaue ich mit wunden fingern
ins Morgenlicht
 

Joh

Mitglied
Hallo Mirami

Danke für Deine Beschäftigung mit dem Text, aber ich verliere durch die Streichungen das Gefühl für das Erzählende in meinem Gedicht, das ja als Traumsequenz aufgebaut ist.


Schade, ich stelle leider fest, daß Verknappung im Moment eine Tendenz in der Lyrik ist (nicht nur in diesem Forum), die immer mehr das bildhafte Erzählen verbannt. Eine Entwicklung mit der wir unsere LyrIsprache immer mehr einschränken – und vereinheitlichen.

Das geht jetzt nicht gegen Dich, ich mußte es einfach mal loswerden ;), weil ich merke, daß mir dieser Sog widerstrebt. Ich spüre die Individualität der Autoren immer weniger.

Dir einen schönen Sonntag, Johanna
 
M

mirami

Gast
hallo johanna,

bleib einfach bei dir und lasse dich nicht beirren wenn du das erzählende lieber magst.
es wäre sehr schade wenn jeder über seine texte eine schablone legen müsste um ihn
einer bestimmten form nach passend zu schneiden. gerade die vielfältigen stile machen
ein forum interessant. es juckte mich gestern einfach ein wenig in den fingern mich mal
an deinen zeilen auszuprobieren. sofern nicht grammatik oder orthographie in einem text
bemängelt werden oder der inhalt interpretiert wird, kann es schon mal vorkommen, dass
man in einem kommentar in versuchung gerät den zeilen anderer die eigene handschrift zu verpassen. so was ist nichts weiter als eine kreative spielerei. man sollte sich davon nicht beeinflussen lassen, es sei denn der vorschlag gefiele einem besser als die eigene version.

also nix für ungut, joh.

gerade fällt mir ein, es wäre bestimmt mal eine interessante fingerübung, wenn verschiedene
autoren dieses kreativen haufens, sich alle mal ein und dasselbe bekannte, viel gerühmte gedicht, irgendeines großen dichters vornähmen, und nach der eigenen fasson umschreiben würden.


liebe grüße
und auch dir einen schönen sonntag
mirami
 

Joh

Mitglied
Die Idee klingt sehr spannend, wir sollten sie wirklich mal zum mitmachen einstellen. Ich bin dabei!

Gut, das Du meinen "Ausbruch" nicht persönlich genommen hast
;)

noch ein LG, Johanna
 



 
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