Inspirationsmangel

3,00 Stern(e) 1 Stimme

Jeanne

Mitglied
Nun brüt ich schon seit Stunden
Geb mir ganz arg Müh
Hab DIE Idee gefunden
Das war nicht zu früh!

Satz um Satz, na welch ein Glück
Schreib' ich sie froh nieder
Das ist ein ganz tolles Stück
Die Muse hat mich wieder.

Nach dem Feiern komm ich heim
Will das Gedicht doch posten
Vorher zieh' ich mir's noch rein
Um den Erfolg zu kosten.

Das soll's sein, mein tolles Werk?!?
Weg damit, bevor man's sieht
Hoffe, dass es niemand merkt
Control A und dann Delete.
 

mc poetry

Mitglied
hallo jeanne

nun, hat wohl nicht so ganz geklappt -
das mit dem delete
d'rum hab ich es aufgeschnappt,
weil's hier reingeriet.

viele grüße, michael
 
B

Bruno Bansen

Gast
...nicht schlecht!

Hi & guten Morgen!

Prima gelungen, den Frust zu vermitteln, wenn man will und weiß, dass man kann, aber es kommt nicht, wie gedacht ...

Außerdem sehr gutes Beispiel für kleine Rythmusfehler:

"Nun brüt' ich schon seit Stunden
geb' mir ganz arg Müh'" ...

Ganz leicht könnte man's beheben, zum Beispiel

Nun brüte ich seit Stunden
und geb mir ganz arg Müh...

oder

Ich brüte schon seit Stunden
und geb mir arge Müh ...



Die erste Zeile betonst du auf der zweiten Silbe und als Leser der Sache, willst du natürlich so weiter verfahren, betonst die zweite Silbe in der zweiten Zeile - und bleibst haken, weil die nämlich auf der dritten Silbe die Hebung hat! Du, als Autor weißt das, aber der erstmalige Leser nicht. Viele Autoren meinen dann, daß der Leser sich gefälligst ... oder ähnlich, aber ich meine, wenn es sich reimen soll, man also zu Beginn der Sache einen Rythmus vorgibt sollte man, wie in der Musik, selbigen beibehalten. Ausnahmen, z.B. als Stilmittel, bestätigen dabei nur die Regel!

Du hast aber deine Aufgabe sehr schön gelöst. Die Beschreibung der Schwierigkeiten vor, während und nach der "Geburt" kann man herrlich nachvollziehen. Der Schluß mit den Fragezeichen ... wunderschöne Selbstironie!

...übrigens, dass der Rythmus eines Verses nicht sklavisch nach mathematischen Regeln verlaufen muss ist in der letzten Strophe zu finden: die erste Hebung jrweils auf der ersten Silbe, in der vierten Zeile allerdings dan auf der dritten, ohne das es auffällt!

Super hingekriegt hst du das, besser als durchschnittlich, deshalb auch meine Wertung, "über dem Durchschnitt"

Viele Grüße!

Bruno
 

Jeanne

Mitglied
Hallo, ihr beiden

@ mc poetry: Vielen Dank für Deine Zugabe... da muss mir wohl der Finger von der Delete-Taste abgeglitten sein...

@ Bruno Bansen: Dir danke ich herzlich für Deine konstruktive Analyse. Ich bin auf diesem Gebiet noch nicht so bewandert und dankbar für Anregungen.

Liebe Grüsse an euch beide.
 



 
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