Reflektionen aus Beobachtungen in einem Cafe...
Ich sitze im Cafe, trinke gemütlich einen Kaffee, gebe vor, meine Zeitung zu lesen, und gehe meiner Lieblingsbeschäftigung nach.
"Menschen gucken".
Ein faszinierendes Hobby.
Wieder einmal geht die Tür auf.
Eine Dame betritt das Cafe. Elegant gekleidet, eleganter Hut, sorgfältig geschminkt, viel Schmuck, Ringe, Halsketten, Armreif. Vorwiegend Gold. Fasziniert von der eleganten Erscheinung suche ich das Gesicht. Eine blonde Frau, schätzungsweise Mitte 50. Sie hält kurz inne, ihr Blick schweift über den Raum, ein kurzes, fast unmerkliches Zögern, ganz kurz wird der Blick verunsichert gesenkt, dann entschlossen ein freier Tisch an der Wand aufgesucht. Sie nimmt Platz, ihr kleines, elegantes Handtäschen auf dem Tisch wird geöffnet und es wird ein Päckchen Dunhill Zigaretten entnommen. Eine Zigarette wird mit den lang ausgestreckten goldbehangenen Zeige- und Mittelfinger festgehalten, entzündet und zum im perfekten rot gehaltenen Munde geführt. In aufrechter Haltung, die Beine korrekt übereinander geschlagen, wird ein tiefer Zug an der Zigarette genommen, die Nase fast unmerklich angehoben, um Selbstsicherheit auszustrahlen.
Ich stelle mir vor, daß diese Frau in ihrer Jugend sehr schön und begehrenswert gewesen sein muß. Das sie ihre Ausstrahlung genossen hat. Und bis heute versucht, diese Ausstrahlung aufrechtzuerhalten. Irgendwie schießt mir der Gedanke durch den Kopf, daß es für diese Frau wohl das Furchtbarste sein muß, nicht mehr wahrgenommen, einfach übersehen zu werden.
Am Nebentisch erhebt sich eine junge Frau. Sie ist hochgewachsen, schlank, bewegt sich graziös. Mit stolzem Blick, unbewegtem, fast stoischem Geichtsausdruck bewegt sie sich in Richtung der lokalen Örtlichkeiten. Eine edle Erscheinung, selbstbewußt, ca. 27 Jahre alt. Gekleidet in ein langes, ärmelloses rotes Kleid, das ihre langgestreckte schlanke Figur mit den langen Gliedmaßen sanft umschmeichelt und betont. Sie scheint sehr genau zu wissen, was sie möchte und wie sie es erreichen kann. Mein Blick sucht ihren Tischnachbarn, der mit dem Rücken zu mir sitzt. Kurze graue Haare, weiß an den Spitzen. Als er den Kopf leicht dreht, sehe ich leicht gebräunte, markante Gesichtszüge. Hager, sportlich, trainiert. Er strahlt Ruhe und Selbstsicherheit aus. Gleichmut. Jemand, der den Eindruck erweckt, seine Ziele erreicht zu haben und nun das Leben zu geniessen.
Die beiden passen gut zueinander.
Weiter schweift mein Blick durch den Raum.
Und bleibt an einem jungen Paar hängen. Diesen Blick, den sie ihm gerade zuwirft, kenne ich doch. Der aufbauende Blick einer jungen Liebe. Sie hat sich nach vorne geneigt, den Kopf gesenkt, und schaut ihn nun von unter herauf aus großen Augen lächelnd an. Faszinierend. Immer wieder faszinierend. Dieser Blick, mit dem schon die kleine Tochter dem Vater zu verstehen gibt, daß er der Größte ist. Das sie weiß, daß er einfach alles kann und sie immer und überall beschützen wird, daß ihr in seinem Beisein absolut nichts passieren kann. Welcher Mann kann einem solchen Blick widerstehen? Man kann sehen, wie er im Sitzen wächst, die Wirbelsäule durchdrückt, und zugleich leicht verunsichert auf seinem Platz herumrückt. Er wähnt sich sichtlich im siebten Himmel, fühlt sich geschmeichelt, und hat zugleich Angst, den in ihn gesetzten Anforderungen nicht gerecht werden zu können. Aber, im Moment ist alles egal, er geniesst den Augenblick.
Als unbeteiligter Aussenstehender geniesse ich es, unbemerkt am jungen Glück teilhaben zu können und freue mich still mit ihnen.
Eine junge Frau betritt das Cafe.
Sie trägt verschiedene gefüllte Einkaufstüten, Strauchgemüse ragt aus einer Tüte heraus, aus einer anderen Stangenweißbrot. Sie schiebt 2 Kinder vor sich her, ein blondes Mädchen mit Zöpfen, etwa 4 Jahre alt, und ein Junge, etwa 7 Jahre alt. Der Junge hat ein silbernes Spielzeugauto in der Hand, mit dem er durch die Luft fährt. Hektisch dirigiert sie ihre Kinder an den nächsten freien Tisch und nimmt erschöpft Platz. Der Junge steht bald wieder auf und läuft durchs Cafe, weiterhin mit seinem Auto duch die Luft fahrend. Die Mutter läßt ihn gewähren und man sieht ihr an, wie sie es geniesst, nach den anstrengenden Einkäufen auf dem Wochenmarkt kurz sitzen und ausruhen zu können.
Wieder einmal wird mir die Bewunderung gegenwärtig, die ich für diese Frauen empfinde, die Haushalt, Familie und Kinder, Einkauf und gegebenenfalls noch Beruf unter einen Hut bringen müssen und sich diesen Anforderungen stellen und sie erfüllen. Meine ehrliche Bewunderung.
Am Nebentisch sitzt eine Gruppe von sechs Personen, etwa in meinem Alter. Auch Stammgäste.
Zwei davon sind mir aufgefallen, eine Frau und ein Mann. Ich konnte nicht umhin, zu registrieren, daß die Frau einen 9-jährigen Sohn hat, auf eigenen Wunsch geschieden ist, vorgibt zu wissen was sie will und ihren eigenen Weg geht. Zu laut tut sie dies kund. Sie ist emanzipiert, weiß was sie will und was nicht, steht aus eigener Kraft auf eigenen Füßen und ist mit ihrer Situation zufrieden. Sagt sie. Aber, irgendwie klingt zwischen ihren Sätzen an, daß da wohl noch mehr sein sollte. Das die Situation derzeit so gut wie möglich gelöst ist, aber doch noch mehr gewünscht und erwartet wird.
Der Mann am Tisch wirkt ruhig und besonnen. Typ alleinstehender erfolgreicher Unternehmer. Schlank, 3-Tage-Bart, sportlich gekleidet, Beine relaxt übereinander geschlagen, Zigarette über den Aschenbecher haltend und zuweilen daran ziehend. Er gibt sich gebildet, interessiert sich für das Tagesgeschehen, treibt viel Sport und macht einen besonnenen Eindruck. Er vertritt seine fundierten Meinungen - denen ich oft, aber nicht immer zustimmen würde - ruhig und besonnen. Seit kurzem scheint er wieder solo zu sein, und offensichtlich kann er damit sehr gut umgehen.
Die Tür geht auf, und meine Bekannten kommen herein, auf die ich bislang gewartet habe.
Es war wieder einmal sehr interessant, hier im Cafe, mit vielen interessanten Menschen...
Ich sitze im Cafe, trinke gemütlich einen Kaffee, gebe vor, meine Zeitung zu lesen, und gehe meiner Lieblingsbeschäftigung nach.
"Menschen gucken".
Ein faszinierendes Hobby.
Wieder einmal geht die Tür auf.
Eine Dame betritt das Cafe. Elegant gekleidet, eleganter Hut, sorgfältig geschminkt, viel Schmuck, Ringe, Halsketten, Armreif. Vorwiegend Gold. Fasziniert von der eleganten Erscheinung suche ich das Gesicht. Eine blonde Frau, schätzungsweise Mitte 50. Sie hält kurz inne, ihr Blick schweift über den Raum, ein kurzes, fast unmerkliches Zögern, ganz kurz wird der Blick verunsichert gesenkt, dann entschlossen ein freier Tisch an der Wand aufgesucht. Sie nimmt Platz, ihr kleines, elegantes Handtäschen auf dem Tisch wird geöffnet und es wird ein Päckchen Dunhill Zigaretten entnommen. Eine Zigarette wird mit den lang ausgestreckten goldbehangenen Zeige- und Mittelfinger festgehalten, entzündet und zum im perfekten rot gehaltenen Munde geführt. In aufrechter Haltung, die Beine korrekt übereinander geschlagen, wird ein tiefer Zug an der Zigarette genommen, die Nase fast unmerklich angehoben, um Selbstsicherheit auszustrahlen.
Ich stelle mir vor, daß diese Frau in ihrer Jugend sehr schön und begehrenswert gewesen sein muß. Das sie ihre Ausstrahlung genossen hat. Und bis heute versucht, diese Ausstrahlung aufrechtzuerhalten. Irgendwie schießt mir der Gedanke durch den Kopf, daß es für diese Frau wohl das Furchtbarste sein muß, nicht mehr wahrgenommen, einfach übersehen zu werden.
Am Nebentisch erhebt sich eine junge Frau. Sie ist hochgewachsen, schlank, bewegt sich graziös. Mit stolzem Blick, unbewegtem, fast stoischem Geichtsausdruck bewegt sie sich in Richtung der lokalen Örtlichkeiten. Eine edle Erscheinung, selbstbewußt, ca. 27 Jahre alt. Gekleidet in ein langes, ärmelloses rotes Kleid, das ihre langgestreckte schlanke Figur mit den langen Gliedmaßen sanft umschmeichelt und betont. Sie scheint sehr genau zu wissen, was sie möchte und wie sie es erreichen kann. Mein Blick sucht ihren Tischnachbarn, der mit dem Rücken zu mir sitzt. Kurze graue Haare, weiß an den Spitzen. Als er den Kopf leicht dreht, sehe ich leicht gebräunte, markante Gesichtszüge. Hager, sportlich, trainiert. Er strahlt Ruhe und Selbstsicherheit aus. Gleichmut. Jemand, der den Eindruck erweckt, seine Ziele erreicht zu haben und nun das Leben zu geniessen.
Die beiden passen gut zueinander.
Weiter schweift mein Blick durch den Raum.
Und bleibt an einem jungen Paar hängen. Diesen Blick, den sie ihm gerade zuwirft, kenne ich doch. Der aufbauende Blick einer jungen Liebe. Sie hat sich nach vorne geneigt, den Kopf gesenkt, und schaut ihn nun von unter herauf aus großen Augen lächelnd an. Faszinierend. Immer wieder faszinierend. Dieser Blick, mit dem schon die kleine Tochter dem Vater zu verstehen gibt, daß er der Größte ist. Das sie weiß, daß er einfach alles kann und sie immer und überall beschützen wird, daß ihr in seinem Beisein absolut nichts passieren kann. Welcher Mann kann einem solchen Blick widerstehen? Man kann sehen, wie er im Sitzen wächst, die Wirbelsäule durchdrückt, und zugleich leicht verunsichert auf seinem Platz herumrückt. Er wähnt sich sichtlich im siebten Himmel, fühlt sich geschmeichelt, und hat zugleich Angst, den in ihn gesetzten Anforderungen nicht gerecht werden zu können. Aber, im Moment ist alles egal, er geniesst den Augenblick.
Als unbeteiligter Aussenstehender geniesse ich es, unbemerkt am jungen Glück teilhaben zu können und freue mich still mit ihnen.
Eine junge Frau betritt das Cafe.
Sie trägt verschiedene gefüllte Einkaufstüten, Strauchgemüse ragt aus einer Tüte heraus, aus einer anderen Stangenweißbrot. Sie schiebt 2 Kinder vor sich her, ein blondes Mädchen mit Zöpfen, etwa 4 Jahre alt, und ein Junge, etwa 7 Jahre alt. Der Junge hat ein silbernes Spielzeugauto in der Hand, mit dem er durch die Luft fährt. Hektisch dirigiert sie ihre Kinder an den nächsten freien Tisch und nimmt erschöpft Platz. Der Junge steht bald wieder auf und läuft durchs Cafe, weiterhin mit seinem Auto duch die Luft fahrend. Die Mutter läßt ihn gewähren und man sieht ihr an, wie sie es geniesst, nach den anstrengenden Einkäufen auf dem Wochenmarkt kurz sitzen und ausruhen zu können.
Wieder einmal wird mir die Bewunderung gegenwärtig, die ich für diese Frauen empfinde, die Haushalt, Familie und Kinder, Einkauf und gegebenenfalls noch Beruf unter einen Hut bringen müssen und sich diesen Anforderungen stellen und sie erfüllen. Meine ehrliche Bewunderung.
Am Nebentisch sitzt eine Gruppe von sechs Personen, etwa in meinem Alter. Auch Stammgäste.
Zwei davon sind mir aufgefallen, eine Frau und ein Mann. Ich konnte nicht umhin, zu registrieren, daß die Frau einen 9-jährigen Sohn hat, auf eigenen Wunsch geschieden ist, vorgibt zu wissen was sie will und ihren eigenen Weg geht. Zu laut tut sie dies kund. Sie ist emanzipiert, weiß was sie will und was nicht, steht aus eigener Kraft auf eigenen Füßen und ist mit ihrer Situation zufrieden. Sagt sie. Aber, irgendwie klingt zwischen ihren Sätzen an, daß da wohl noch mehr sein sollte. Das die Situation derzeit so gut wie möglich gelöst ist, aber doch noch mehr gewünscht und erwartet wird.
Der Mann am Tisch wirkt ruhig und besonnen. Typ alleinstehender erfolgreicher Unternehmer. Schlank, 3-Tage-Bart, sportlich gekleidet, Beine relaxt übereinander geschlagen, Zigarette über den Aschenbecher haltend und zuweilen daran ziehend. Er gibt sich gebildet, interessiert sich für das Tagesgeschehen, treibt viel Sport und macht einen besonnenen Eindruck. Er vertritt seine fundierten Meinungen - denen ich oft, aber nicht immer zustimmen würde - ruhig und besonnen. Seit kurzem scheint er wieder solo zu sein, und offensichtlich kann er damit sehr gut umgehen.
Die Tür geht auf, und meine Bekannten kommen herein, auf die ich bislang gewartet habe.
Es war wieder einmal sehr interessant, hier im Cafe, mit vielen interessanten Menschen...