Internet-Sehnsucht

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Intonia

Mitglied
INTERNET-SEHNSUCHT

Gleich Fieberwellen brennt in mir Verlangen
in deinem Netz aus lieben Worten hab ich mich verfangen
dein klarer Geist ist meinem so verwandt
mir scheint, als habe ich dich immer schon gekannt
mir ist, als ob sich unsre Seelen wiederfinden
um für die Wanderschaft auf Erden sich zu binden
dein stummer Ruf dringt leise in mein offnes Herz
und steigert banges Sehnen bis zum Liebesschmerz
ich eil zu dir, um endlich deinen Duft zu spüren
um endlich meinen Traum zu materialisieren
um sinnlich zu begreifen, was sich mir entbehrt
um zu vollenden, was mein liebeskrankes Herz begehrt
dein virtuelles Bild blüht üppig auf zum Leben
wahrhaftig wird mein Ohr sich deinem Wort ergeben
mein Leib wird sich an deinem Leibe laben
dich reich beschenken mit der Wollust Göttergaben
mit sanfter Hand erforsch ich deine erogenen Zonen
und werde auch nicht eine aus Versehen schonen
will zärtlich streicheln, was sich mir entgegen reckt
will sanft massieren, was vor meinem Blick versteckt
will meine nimmermüden Fühler lenken
dorthin, wo sie die höchsten Wonnen schenken
will deine Schönheit strahlen sehen wie den Regenbogen
will dich mit Küssen kosen wie die Gischten steiler Wogen
will mit dir sinken in die Welt des Körperlosen
wo die Gefühle heiß wie Feuerstürme tosen
will mit dir leben, sterben, auferstehn
und - wenn es sein muss - vor die Hunde gehn​
 

Kerensa

Mitglied
Hm, ganz schön dein Gedicht,hast es gut 'intoniert', wobei ich bei einem Bild nicht recht klar komme:
<<will dich mit Küssen kosen wie die Gischten steiler Wogen>> Verstehe ich nicht: Meinst Du ... wie der Gischten steile Wogen - oder - wie die Gischten steile Wogen -
(= die Gischt, die sich auf den Wogen wild und sanft bewegt?) -
Ja und dann die Überschrift - sicher müsste man das Thema Internet hereinbringen, aber so formuliert verspricht dein Gedicht lange nicht, was es eigentlich hält - Nur, besser vermag ich's im Moment auch nicht zu formulieren.
LG
Kerensa
 

Intonia

Mitglied
Hallo Kerensa,

danke für Deinen Beitrag.

Ich meine tatsächlich - und unmissverständlich - die Gischten (Plural) steiler (Genitiv) Wogen (Plural). Ja, genau so, sanft und weich.

Wenn man es umdreht (der Gischten steile Wogen)kommt ein anderer Sinn dabei heraus. Dann küssen nämlich die Wogen und nicht die Gischten, wie es in meinem Gedicht gemeint ist.

Die Gischten steile Wogen geht schon gar nicht, weil es dann heißen müsste: die gischtensteilen Wogen. Und da würden ja auch die Wogen küssen und nicht die Gischten.

Mit dem Titel hast Du allerdings Recht. Es gibt sicher einen besseren. Aber mir ist auch keiner eingefallen. Ich habe schon mal ein Gedicht mit dem Titel Internet-Liebe geschrieben. Wenn Du lesen möchtest. Hier der Link:
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=9735
Gruß Intonia
 



 
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